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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Eine dunkle Kraft, die ihm zur Verfügung stand. Er wollte dem Mann nicht wirklich wehtun, aber wenn es dazu kommen sollte ...
    Im Moment war Lily das Einzige, was zählte.
    Vielleicht bemerkte Jones den seltsamen Ausdruck in Dereks Augen, denn er zögerte einen Moment und wahrte Abstand, als er vorsichtig die Hand ausstreckte, um ihm den Whisky zu reichen.
    Seine Furcht war begründet.
    Derek achtete nicht auf den Becher, sondern packte Jones' Unterarm und riss ihn nach vorne, sodass der mit dem Gesicht gegen das Gitter prallte und aufschrie.
    Danach drehte er Jones herum und zerrte dessen Arm nach hinten. Zuletzt schob er seine Linke zwischen den Gitterstäben hindurch und umfasste die Kehle des Schurken.
    „Schließt den Käfig auf, wenn ihr wollt, dass er am Leben bleibt."
    Es war alles sehr schnell gegangen. Bates spuckte den Whisky aus, den er im Mund gehabt hatte. Jones schrie erstaunt auf, während Maguire seinen Kumpanen fassungslos anstarrte.
    „Los!", brüllte Derek. Sie bewegten sich nicht rasch genug. „Wollt ihr sehen, wie ich ihm das Genick breche?" Er begann zu drücken, und Jones' Gesicht wurde scharlachrot, während Laute des Erstickens aus seinem Mund drangen.
    Mit der freien Hand zog Jones an Dereks Arm, der an seiner Kehle lag. Aber Derek achtete gar nicht darauf, sondern drückte nur noch fester. „Ihr lasst mich heraus, oder ich töte ihn."
    „Verdammter Kolonist." Bates sprang auf und griff nach einer Forke. „Lass ihn los, oder ich ersteche dich." Bates schob die Zinken der spitzen Gabel durch das Gitter und stach damit nach Derek.
    Der wich zur Seite aus, aber als Bates noch einmal nach ihm zielte, blieb ihm keine andere Wahl, als seine Geisel loszulassen und stattdessen die Forke zu packen. Er riss sie Bates aus den Händen und zog sie in den Käfig. Im nächsten Moment hatte er sie herumgedreht und hielt sie bereit, um sie als Waffe einzusetzen. Jones, der jetzt wieder frei war, war so wütend, dass er sein Blut sehen wollte.
    Er ging zu seinem Überrock, den er ins Stroh geworfen hatte, und zog eine Pferdepistole aus der Tasche. „Du bist so gut wie tot, Bastard", sagte er und rieb sich dabei schwer atmend die Kehle.
    Derek sah, wie Jones die Waffe mit Pulver lud, und wusste, dass ihm nur Augenblicke blieben, um zu reagieren.
    Als Jones die Waffe hob, zog er die Forke zwischen den Gitterstäben hindurch, packte sie wie Poseidon seinen Dreizack und schleuderte sie fort - so gut er es in seiner gebückten Haltung nur vermochte.
    Die Forke sauste durch die Luft, genau auf ihr Ziel zu.
    Jones Waffe ging los, als er sich zur Seite warf. Der Schuss prallte von den Gitterstäben ab, aber als Lundys Helferhelfer fiel, stolperte er über den provisorischen Spieltisch. Das Brett fiel herunter, und was darauf gestanden hatte, flog durch die Luft.
    Die Spielkarten fielen nicht weit vom Ort des Geschehens auf den Boden, doch die Öllampe und zwei offene Whiskyflaschen landeten auf einem etwas entfernter gelegenen Haufen lose aufgeschichteten Heus.
    Maguire stieß einen überraschten Fluch aus, als das getrocknete Gras Feuer fing.

    In dem neugotischen Schlafgemach hob Lily das tränenüberströmte Gesicht von ihrem Arm, als sie die Unruhe von unten hörte. Sie hatte sich in der Fensternische hingelegt und musste vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Zuerst bemerkte sie den Brandgeruch kaum. Aber dann drangen andere Geräusche außer dem unermüdlichen Bellen von Edwards bösartigem Hund in ihr Bewusstsein. Rufe und die Schreie von Tieren. Was war da los?
    Sie löste sich aus ihrer Verzweiflung, setzte sich auf und spähte durch das Fenster.
    Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie erfasste, was draußen in der Dunkelheit vor sich ging. Der Stall brannte!
    Rauch drang aus den Fenstern des Pferdestalls, und an einer Stelle schlugen bereits Flammen aus dem Dach. Die Pferde liefen frei umher und strebten in alle Richtungen davon, aus Angst vor dem Feuer.
    Edwards Männer arbeiteten hektisch, Tücher vor Mund und Nase gepresst. Einige stürzten zurück in die brennenden Stallungen, um noch mehr von Lundys Pferden zu retten, andere liefen mit Eimern voll Wasser umher und versuchten den Brand zu löschen. Ihre Bemühungen waren verglichen mit der Heftigkeit, mit der das Feuer sich ausbreitete, bemitleidenswert.
    Mit einem Blick erkannte Lily, dass Edwards schöner Stall abbrennen würde, doch ihr ging nur eine einzige Frage durch den Kopf: Wo ist Derek?
    Lily sah ihn nicht.
    Als sie das Fenster

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