058 - Der Duft von Sandelholz
Drück den verdammten Abzug."
Lord Fallow wirkte erschrocken und verwirrt. „Was habe ich getan?"
Sinclair sagte nichts.
Hilflos sah Fallow Derek an.
Der zuckte die Achseln. „Eifersucht? Manche Leute brauchen nicht einmal einen Grund, um zu hassen. Es liegt in ihrer Natur. Bitte, Mylord, legen Sie die Waffe weg.
Er verdient Ihre Kugel nicht", sagte Derek, bereit, Fallow mit stärkeren Maßnahmen aufzuhalten, wenn das nötig werden sollte. „Zweifellos wäre ihm das lieber, als ein Verfahren vor dem Oberhaus und die Schlinge. Geben Sie ihm nicht das, was er will."
„Sie haben recht." Fallow zitterte, aber er verstand, was Derek ihm zu verstehen gab. Langsam senkte er die Pistole. „Ja, Major, ein schneller Tod ist zu gut für seinesgleichen."
„Ah, der gute Fallow, er enttäuscht auch diesmal nicht", stieß Sinclair spöttisch und bitter hervor.
„Nenne mich nicht gut", rief Fallow und packte Sinclair am Kragen. „Ich habe meinen Sohn im Stich gelassen, den, den du getötet hast. Ich habe ihn damit ruiniert. Und sieh, wohin das geführt hat." Grob ließ er ihn los. „Ich habe versagt, habe mich jener Grausamkeit schuldig gemacht, die nur Eltern verüben können. Und jetzt hat Gott mich dafür bezahlen lassen."
„Sir", flüsterte Derek, als Fallow in Tränen ausbrach.
„Philip, Edward ..."
Derek winkte Fallows Dienern. Sie traten vor und brachten den alten Herren behutsam aus dem Raum. Derek gab Lily erneut ein Zeichen, doch bitte auch das Zimmer zu verlassen. Doch sie schüttelte nur den Kopf und blieb entschlossen bei ihm.
Ihre Loyalität rührte ihn. Er sah sie zärtlich an, dann befahl er Fallows Männern, die Konstabier zu holen. Schließlich wandte er seine Aufmerksamkeit dem Vorsitzenden zu.
„Sie sind überführt, Sinclair", erklärte er. „Ihre einzige Hoffnung auf Gnade besteht darin, dass Sie uns sagen, wo Sie das Geld versteckt haben, das Sie gestohlen haben."
„Ich soll es gestohlen haben?", erwiderte er spöttisch. Dabei setzte er sich auf und lehnte sich gegen den Kamin.
„Oh ja. Oder muss ich Sie daran erinnern, dass Verrat eines der Verbrechen ist, bei dem Ihrer Familie für immer der Titel aberkannt werden könnte? Ein Lord! Würden Sie es ertragen, dass Ihr erstgeborener Sohn ein einfacher Bürgerlicher wird?"
In Sinclairs Augen regte sich etwas.
„Eine erschreckende Aussicht, nicht wahr?", meinte Derek. „Ich vermute, so weit voraus haben Sie nicht gedacht. Oder vielleicht haben Sie einfach angenommen, dass Ihr Plan niemals aufgedeckt wird."
Er lachte höhnisch. „Welcher Plan?"
„Einen Teil des Armeegeldes selbst zu behalten. Dreihunderttausend Pfund, um genau zu sein."
„Ich habe nichts dergleichen getan."
„Natürlich haben Sie das. Und ich weiß auch, wie Sie es gemacht haben. Lundy und Philip Kane waren nur die Instrumente, deren Sie sich bedienten. Aber jetzt ist alles ans Tageslicht gekommen."
„Ach, wirklich?"
„Soll ich es erklären? Es ist nicht so kompliziert. Sie mit all Ihrem Wissen über Geschäfte haben eine Scheingesellschaft eröffnet und Philip Kane mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten engagiert, um als ihr Direktor aufzutreten.
Vermutlich glaubte er, er würde einen ordentlichen Anteil von dem Geld erhalten, aber alles, was er bekam, war dies hier." Er deutete auf Edwards Körper, der schon steif war von dem Gift. „Ich bin kein Spieler, aber wäre ich einer, würde ich darauf wetten, dass Sie von Anfang an vorhatten, Philip Kane zu eliminieren, sobald er seine Aufgabe erfüllt hatte."
„Major, Ihre Anschuldigungen sind lächerlich."
„Nein. Denn, sehen Sie, Mylord, wir haben die Zahlung, die Sie an Philip Kane geleistet haben, in Ihren Büchern gefunden, und Gott weiß, dass er seine eigenen Gründe hatte, den Protégé seines Vaters zu hassen. Sie müssen beide voll von Hass und Eifersucht gewesen sein." Derek hielt inne, ehe er weitersprach. „Damit Edward den Köder schluckte, haben Sie dafür gesorgt, dass ihm die Lüge eingeredet wurde.
Sie gaben ihm zu verstehen, es wäre eine übliche Praxis unter den Gentlemen des Ausschusses, Geld von dem Fonds zu borgen, solange das diskret geschah."
„Sie müssen heute Abend ihre indische Pfeife geraucht haben, Major. Also, wirklich ..."
Derek lächelte. „Ich tue so etwas nicht, Mylord. Himmel, was für eine Qual muss es für Sie bedeutet haben, so lange Zeit auf diesem Haufen Gold zu sitzen und es nicht anrühren zu dürfen. Und dann hat Fallow noch die Dreistigkeit
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