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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sinken.
    „Tot!" Lundy deutete auf den Kamin, wo Derek jetzt die zusammengekrümmte Gestalt sah, die am Fuße des Kamins lag, halb bedeckt von losen Blättern. „Ja, ich habe es getan. Sie müssen sich nicht die Mühe machen, mich deswegen einzusperren. Ich werde ihm bald genug folgen."
    „Was haben Sie mit ihm gemacht?"
    „Ich habe ihn quer durch das Zimmer geschleudert. Er ist nicht mehr aufgestanden, er hatte sich den Kopf angeschlagen. Ein zu guter Tod für ihn - diese Schlange." Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, da stieß Lundy einen Schrei aus, krümmte sich, fiel gegen den Tisch und sank schließlich auf die Knie.
    „Edward!" Lord Fallow lief zu ihm, versuchte zu helfen, aber Edward winkte ab.
    „Fassen Sie mich nicht an. Tut weh." Lundy rang nach Atem, als der entsetzliche Krampf nachließ.
    „Nachtschattengewächse", flüsterte Derek.
    „Kannst du gar nichts tun?", ließ sich eine leise Stimme von der Tür her vernehmen.
    Derek erstarrte. Dann schloss er die Augen, als er begriff, dass Lily aus ihrem Versteck gekommen war. Er wollte nicht, dass sie das Elend ihres früheren Verehrers sah. „Du solltest nicht hier sein."
    „Kannst du ihm nicht helfen, Derek?"
    „Ich wünschte, ich könnte es."
    „Lily?", fragte Edward matt. „Ich kann nichts sehen. Sind Sie hier?"
    „Edward."
    Derek streckte den Arm aus und hielt sie auf dem Weg zu ihm auf. „Nicht."
    „Derek, er stirbt. Niemand hat es verdient, allein zu sterben. Er bedroht mich jetzt nicht mehr. Es ist in Ordnung." Sie schob seine Hand zur Seite und kniete neben Lundy nieder. Sie wünschte, ihn irgendwie trösten zu können. „Oh Edward."
    „Ich bedaure, was ich Ihnen angetan habe", stöhnte Lundy. „Sie waren immer zu gut für mich."
    „Ich bedaure auch, dass ich hinter Ihrem Vermögen her war."
    „Nun, jetzt ist alles fort. Sagen Sie meiner Mutter - auf Wiedersehen."

    Tränen stiegen Lily in die Augen, als ihn ein weiterer heftiger Krampf durchzuckte.
    Derek zog sie weg von ihm und von dem Anblick, den er bot. Lily presste ihr Gesicht an seine Brust, als Lundy schrie.
    Er hielt sie fest, während ihr früherer Verehrer vor ihren Augen starb.
    Kurz darauf schien seine gequälte Seele aus ihrer Mitte verschwunden zu sein, denn die leidvolle Atmosphäre schien das Zimmer nicht mehr zu beherrschen.
    Schweigend standen sie alle da und starrten auf den Leichnam. Lundys Augen standen offen, das Antlitz war erstarrt in einer schmerzvollen Grimasse.
    Derek blickte zu Lord Fallow. In den vergangenen Minuten schien der Earl um zehn Jahre gealtert zu sein. An seinem Gesicht konnte er erkennen, dass Seine Lordschaft begonnen hatte, eins und eins zusammenzuzählen.
    Derek gab Lily einen Kuss auf die Stirn und löste sich von ihr. Dann ging er hinüber zu der Gestalt am Kamin.
    Er schob ein paar der Akten und verstreuten Papiere von Lord Sinclair weg und bemerkte etwas Blut unter dem kahl werdenden Kopf des Vorsitzenden, ehe er nach dessen Puls tastete. Als er den Hals des Mannes berührte, begann Sinclair sich zu bewegen.
    „Er ist am Leben."
    „Nicht mehr lange." Lord Fallow kam heran und brachte Sinclair mit ein paar leichten Schlägen zu Bewusstsein. Danach packte er seinen Arm und zog ihn zu einer sitzenden Stellung hoch, sodass er ihm ins Gesicht sehen konnte. „Machen Sie die Augen auf, verdammt! Sie sollen meine Kugel kommen sehen!"
    Derek streckte den Arm aus, um ihn aufzuhalten. „Mylord ..."
    „Gehen Sie zur Seite, Major." Zitternd und mit aschfahlem Gesicht hielt Lord Fallow Sinclair seine Pistole ins Gesicht. „Mörder! Verräter! Sie haben sie beide umgebracht, nicht wahr? Zuerst Philip, dann Edward. Sie haben sie beide getötet!
    Meinen Sohn und jenen, der wie ein Sohn für mich war. Warum, warum?", klagte er.
    In der Stille, die eintrat, während Lord Fallow auf eine Antwort wartete, hörte Derek Lily leise weinen.
    Er sah sie an und bat sie mit Blicken, aus dem Zimmer zu gehen.
    Doch sie blieb.
    „Na los, erschieß mich, du arroganter Hundesohn", murmelte Sinclair. „Zeig jedem, dass du nicht der Heilige bist, für den du dich ausgibst."
    „Was?"
    „Ich habe dich so satt, Fallow. Ich habe es so satt, dass alle vor dir katzbuckeln. Und ich habe es satt, deinen Namen so ehrfürchtig ausgesprochen zu hören. Ah, Lord Fallow, dieser tugendhafte Mann!"
    „Wovon reden Sie?", rief Fallow.
    „Zur Hölle mit dir, wenn du zu dumm bist, um zu verstehen, wie sehr ich deinen Anblick verabscheue. Bringen wir es hinter uns.

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