058 - Der Duft von Sandelholz
seinem Plan ein grausamer und feiger Versuch verbergen, den unschuldigen Lord Fallow zu treffen.
„Es ist besser, alles in Betracht zu ziehen, Sir", war alles, was er erwiderte.
„Nun, ich vermute, damit haben Sie recht."
„Sir", fügte Derek hinzu. „Ich würde gern ein paar Waffen von Ihnen borgen - nur für den Notfall."
Lord Fallow runzelte die Stirn, aber er nickte und bedeutete dem Butler seine Erlaubnis. „Lassen Sie den Major sich bewaffnen."
„Sehr wohl, Sir."
Der Earl nickte und eilte in die oberen Gemächer, um sich anzukleiden.
Der Butler schickte einen Diener in die Küche, um für Derek und Lily einige Speisen zu holen, danach fühlte er sie in das Waffenzimmer des Hauses, in dem zahllose Degen, Gewehre und Musketen aufbewahrt wurden.
Als er den Waffenschrank des Earls auf schloss und die schimmernden Pistolen sah, lächelte Derek. Edwards Förderer besaß eine außergewöhnliche Sammlung. Was für seinen Neffen Matthew Gunter's war, so konnte er sich für diese Dinge hier begeistern. „Die Munition wird an anderer Stelle aufbewahrt, Major. Ich bringe Sie Ihnen."
„Seien Sie nicht zu sparsam", murmelte er.
Der Butler nickte, dann eilte er davon, um sie zu holen und ein paar der männlichen Dienstboten zu wecken, die mit einer Waffe umgehen konnten.
Nachdem er seine Waffen ausgewählt hatte, geleitete Derek Lily zurück in die weitläufige Halle mit ihren griechischen Büsten und dem Fußboden im Schachbrettmuster.
Während sie auf ihr Essen warteten, umarmte er Lily und zog sie an sich. Der Gedanke an den Schmerz, der Lord Fallow noch bevorstand, wenn Philip Kane tatsächlich sein Sohn war, bedrückte ihn. Was für eine Schlange Sinclair war!
Aber Lundy hatte sich ebenfalls als eine solche erwiesen, und als Derek Lily ansah, schüttelte er den Kopf bei dem Gedanken daran, wie auch sie das Opfer eines selbstsüchtigen, hinterlistigen Schwindlers geworden war. Überall in diesem Paradies gab es Schlangen.
Und dann gab es da noch die Blumen.
„Meine süße Lily", flüsterte er, als sie sich umdrehte und ihm in die Augen sah.
„Geht es dir gut? Du bist so still."
Er brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Hungrig."
Sie lächelte. „Vielleicht bekommen wir etwas Schinken."
Er lachte und kniff sie leicht in die Nase für ihren Übermut.
Ein paar Minuten später brachte der Diener etwas Brot und Ale, kalten Braten und Käse. „Ich hoffe, das wird Ihnen genügen, Sir. In Anbetracht der TJhrzeit war es das Beste, was ich auftreiben konnte."
„Wir nehmen es sofort", sagten beide wie aus einem Munde, fast verhungert nach dem Schwimmen - und den anderen Anstrengungen.
Sie setzten sich auf die harten Marmorstufen und aßen, und als Lord Fallow zurückkam, war es an der Zeit aufzubrechen.
Einige bewaffnete Männer hatten sich zu ihnen gesellt, und draußen warteten zwei der Kutschen des Earls, um sie zu Lundy zu bringen.
Lily wandte sich an Derek. „Bekomme ich auch eine Waffe?", fragte sie mit einem Eifer, der ihm gefiel.
„Liebling, sei nicht albern. Ich lasse dich nicht dorthin zurück."
„Derek!" Verlegen sah sie die anderen an. „Ich meine, Major."
„Nein, Lily, für Lundy bist du ein Ziel."
„Meine lieben jungen Leute", sagte der Earl und schloss seine Manschettenknöpfe.
„Edward wird in meiner Gegenwart ganz gewiss niemandem etwas tun."
„Siehst du? Selbst Seine Lordschaft weiß es", protestierte sie. „Wenn Lord Fallow dabei ist, benimmt sich Edward." Sie nahm Dereks Hand und sah ihn flehend an.
„Bitte lass mich nicht hier. Ich muss bei dir sein."
Nun, dachte er, bei mir ist sie sicherer aufgehoben, als wenn ich sie hierlasse und Lundys Helfershelfer sie finden. „Na schön", entschied er und spannte den Hahn seines Gewehrs. „Aber du bleibst in meiner Nähe."
Sie lächelte. „Wenn es sein muss."
Als sie Lundys Männern auf der Straße begegneten, die in entgegengesetzter Richtung flohen, wusste Derek, dass auf dem Anwesen irgendetwas passiert sein musste. Maguire und Jones blieben nicht einmal stehen, als sie sie sahen.
Derek und die anderen hatten keineswegs die Absicht, sie zu verfolgen. Aber sie waren nun umso entschlossener, herauszufinden, was los war.
Als sie auf Lundys Anwesen eintrafen, war die Schwärze der Nacht einem hellen Grau gewichen, und im Osten zeigte sich das erste Tageslicht.
Die Tore standen offen, und eine Grabesstille lag über dem Ganzen. Der Ort schien verlassen, abgesehen von den Pferden und dem Hund.
Brutus war
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