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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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erhängte er sich, um dem öffentlichen Spektakel zu entgehen.
    Das veranlasste den Regenten, Lord Sinclairs Sohn zu gestatten, den Titel zu erben, anstatt ihn der Familie zu nehmen. Der Sohn hatte mit dem Betrug nichts zu tun.
    Lundy wurde von einem Gerichtsmediziner untersucht und anschließend begraben, sein Besitz wurde versteigert. Lily schickte pflichtschuldig einen herzzerreißenden Brief an seine Mutter, aber Derek bezweifelte, dass diese bald nach England zurückkehren würde.
    Nach Edwards Tod verschwand auch Bess Kingsley aus der Gesellschaft. Derek hörte das Gerücht, dass ihr Vater ihr eine strenge Gouvernante engagiert und sie auf die Grand Tour geschickt hatte, in der Hoffnung, dadurch ihre Manieren zu verbessern.
    Was den vertrauenswürdigen Berater anging, so wurde gemurmelt, dass der edle Charles Beecham für seine zahlreichen Verdienste für die Krone zum Ritter geschlagen werden sollte. Die Behörden drückten in Anbetracht der hohen Geldsumme, die wiedergefunden worden war, ein Auge zu, als es darum ging, wie er sich Zugang zu Sinclairs Büchern verschafft hatte. Mit der Unterstützung der gesamten Familie Knight bei diesem Unterfangen würde er wohl bald Sir Charles sein.
    Die Konstabier suchten noch immer nach den rauen Gesellen Bates, Jones und Maguire, doch Derek hatte das Gefühl, sie hätten das Land verlassen.
    Lord Fallow ließ über dem zuvor unbezeichneten Grab von Philip Kane einen schönen Stein aus Marmor errichten und erkannte damit posthum seinen unehelichen Sohn an. Danach bot er an, die Schirmherrschaft über eines der örtlichen Waisenhäuser zu übernehmen. Teils voller Mitgefühl, teils überrascht nahm die Gesellschaft zur Kenntnis, dass der alte, weichherzige Earl zwei- oder dreimal in der Woche dorthin ging, um den Kindern vorzulesen.
    Inzwischen wurde Derek - nun, da das gestohlene Geld zurückgebracht war und die gesamte Summe von drei Millionen Pfund für den Krieg zur Verfügung stand - zur Admiralität gerufen. Er hatte dort in Erfahrung gebracht, wann und wo die Flotte in See stechen würde, um das Armeegold nach Indien zu bringen. Es war eine vertrauliche Meldung, die die Regierung, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, nicht gern veröffentlicht sehen wollte. Aber er wurde zu einer Passage auf einem ihrer Schiffe eingeladen, wenn er auf seinen Posten zurückkehren wollte, nun, da seine Mission erfüllt war.
    Noch immer hatte er nichts von Colonel Montrose gehört.
    Seine Pläne, seinen Dienst zu verlängern, hatte er aufgegeben. Doch er konnte sich nicht dagegen wehren, dass er sich ausgeschlossen fühlte, als er nach seinem Besuch in Whitehall nach Althorpe zurückkehrte. Die Kornmunikation zwischen Indien und England dauerte lange, und oft schafften Briefe, obwohl abgeschickt, es überhaupt nicht aus einem Kriegsgebiet heraus. Aber er fragte sich, ob sein Regiment vielleicht einfach ohne ihn weitergezogen war, dass er vielleicht dort unten gar nicht so wichtig gewesen war, wie er es immer geglaubt hatte.
    Bei all seinem Ruhm gab ihm dies das Gefühl, nicht mehr als ein unbedeutendes kleines Rädchen im Getriebe des Empire zu sein. Das verletzte seinen Stolz.
    Dennoch: Jetzt hatte er eine neue Aufgabe im Leben, ein neues Ziel, und das war Lily.
    Er zog die Tür seines Appartements hinter sich ins Schloss, und sein Blick fiel auf das silberne Tablett, auf das jeden Tag die Post gelegt wurde. Für den Besuch bei der Admiralität hatte eiserne Uniform angelegt - und jetzt sah er sich darin in dem Spiegel über dem Konsolentisch. Bald würde er sie ausziehen und weghängen.
    Als er seine Zimmer betrat, war er erstaunt, dass niemand da war. Aadi kam nicht, um ihn zu begrüßen, und auch Gabriel war nirgends zu entdecken.
    Wo sind sie alle?, fragte er sich.

    Und dann vernahm er Musik.
    Der silbrige Klang der Sitar war zu hören, und gleich darauf Trommeln.
    Er blickte durch das offene Fenster hinaus und sah, dass die indischen Dienstboten ihre musikalischen Fähigkeiten erprobten. Derek fand Trost in den vertrauten Klängen, aber es weckte ein wenig Sehnsucht ihn ihm, nach der Heimat, die er so überstürzt hinter sich gelassen hatte. Aber als er sich umdrehte, um sich ans Fenster zu lehnen und besser lauschen zu können, bemerkte er plötzlich die Blütenblätter, die auf dem Boden gestreut waren.
    Augenblicklich zog er die Brauen hoch.
    Soso. Was haben wir denn hier? Er stieß sich von der Wand ab, als er eine ganze Spur aus Blüten entdeckte. Er folgte ihr bis

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