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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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seinem Bruder zu einem der Fenster. „Was gibt es?" Er runzelte die Stirn. „Du willst mir keine weiteren guten Ratschläge für meine Ehe geben, oder?
    Die habe ich mir schon den ganzen Tag anhören müssen."
    „Nein", sagte Gabriel und lachte kurz auf. „Genau genommen möchte ich dich um einen Gefallen bitten."
    „Na, du bist mir der Richtige", rief Derek. „Mich an meinem Hochzeitstag um einen Gefallen zu bitten. Ich vermute, das bedeutet, dass ich nicht ablehnen kann."
    „Richtig."
    „Was kann ich für dich tun?"
    Gabriel schwieg einen Moment und sah seinen Bruder aufmerksam an. „Ich möchte, dass du für mich die Rolle als Vaters Haupterbe übernimmst."
    „Was?"
    „Ich will diese Last nicht tragen", sagte Gabriel.
    Derek starrte ihn entsetzt an. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie gehört, dass sein übermäßig verantwortungsvoller Bruder einer Pflicht aus dem Weg ging. „Aber Gabriel, du bist der Erstgeborene."
    „Tatsächlich? Es gibt keinen Titel, der berücksichtigt werden muss. Vater kann jedem von uns beiden sein Vermögen hinterlassen. Ich habe mit ihm gesprochen, und er ist mit meinem Plan einverstanden. Er hat die Papiere von Charles Beecham aufsetzen lassen. Du musst nur noch unterschreiben. Und dann - herzlichen Glückwunsch. Du kannst der Erstgeborene sein, sozusagen. Ich hoffe, das gefällt Lily.
    Und ihrer Mutter", fügte er ein wenig boshaft hinzu.
    „Gabriel, warum tust du das?", fragte Derek, der zunehmend beunruhigter wurde.
    „Dies ist dein Geburtsrecht. Ich kann es dir unmöglich wegnehmen. Hast du denVerstand verloren?"
    „Ganz und gar nicht. Ich war nie in meinem Leben bei klarerem Verstand. Wirst du es tun oder nicht?"
    „Nun, ich werde tun, was immer du von mir verlangst, aber ..." Derek verstummte.
    Er fühlte sich vollkommen überrumpelt.
    Dies würde seine Lage völlig verändern, seine ganzen Aussichten für die Zukunft. Er würde aus dem Familienbesitz ein viel größeres Einkommen beziehen, eines, mit dem er eine Frau und Kinder auf höchstem Niveau versorgen könnte. Als Erbe eines so reichen Mannes wie Lord Arthur Knight würde er von allen Kaufleuten in England unbegrenzten Kredit erhalten. Er konnte so leben, wie er es wollte.
    Aber er runzelte noch immer die Stirn. „Ist dies deine Methode, deinen kleinen Bruder einmal mehr zu retten?"
    „Nein. Nun ja, vielleicht zum Teil."
    „Gabriel ..."
    „Derek, ich möchte, dass du das für mich tust. Ich muss mich um Wichtigeres kümmern. Ich kann mich nicht mit all diesen materiellen Dingen belasten."
    „Was ist los?"
    Gabriel wartete, bis einige Gäste vorübergegangen waren, damit sie niemand hören konnte, dann beugte er sich vor und sagte leise: „Du warst dabei, als ich von dem Pfeil getroffen wurde. Du hast gesehen, was mir zugestoßen ist." Gabriel sah ihn mit fiebrig glänzenden Augen an.
    „Ja."
    „Der Tod kam zu mir", sagte er kaum hörbar. „Aber ich bin ihm durch die Finger geschlüpft. Dafür muss es einen Grund geben. Es gibt offensichtlich etwas, das ich tun muss. Ich fühle es mit Bestimmtheit. Aber ich weiß noch nicht, was das ist. Auf mich wartet ein neues Schicksal, und wenn meine Zeit gekommen ist, wenn es so weit ist, dann muss ich bereit sein, bereit sein, um zu gehen. Ich kann mich nicht von weltlichen Dingen zurückhalten lassen."
    „Wohin gehen? Ich verstehe nicht."
    Gabriels Blick wurde noch drängender. „In das Licht."
    „Oh, Himmel ..."
    „Derek, mein Tod wurde nur aufgeschoben ..."
    „Sprich nicht so. Es wird noch einige Zeit dauern, bis dein Leben zu Enge geht."

    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich weiß nur, dass ich vorhabe, beim nächsten Mal bereit zu sein."
    „Was meinst du damit?", fragte Derek unbehaglich.
    „Derek. Ich wollte es dir nicht sagen, solange du fest entschlossen warst, um jeden Preis Soldat zu bleiben. Als ich starb ..."
    „Gabriel."
    „Als ich starb", wiederholte der Bruder beharrlich, „erhaschte ich einen Blick auf den Ort, an den ich gehen sollte. Begnügen wir uns zu sagen, dass es nicht sehr schön war dort."
    Derek sah ihn mit geweiteten Augen an.
    Gabriel beugte sich näher zu ihm. „Mir wurden all jene gezeigt, denen ich auf dem Schlachtfeld den Tod gebracht habe, all das Leid, das ich meinen Kameraden zugefügt, das Blut, das ich vergossen habe. Ich habe all dem abgeschworen."
    Derek schluckte schwer und fragte sich, ob Dereks Vision einer Wirklichkeit entsprach.
    „Meine Entscheidung steht fest. Ich habe den Degen aus der

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