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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Ohrring. O ja, er erkannte ihn wieder. Als er ihr Ohr küsste, hätte er ihn fast verschluckt. Er erschauerte, als er daran dachte, wie er ihr süßes kleines Ohrläppchen mit der Zunge liebkost hatte.
    Ob sie wohl schon bemerkt hatte, dass sie dies verloren hatte?
    Das würde sie in Panik versetzen!
    Ein leicht boshaftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihm klar wurde, was diese kleine Spur, die sein geheimnisvolles Mädchen unfreiwillig zurückgelassen hatte, bedeutete. Früher oder später würde ihr auffallen, dass ihr Schmuck fehlte.
    Sie würde beginnen, nach dem Ohrring zu suchen, und diese Suche würde sie zwingen, zum Pavillon zurückzugehen. Und wenn sie nicht wagte, dorthin zurückzukehren, würde der Weg mit Sicherheit zu ihm führen.
    Sie wusste schließlich, wer er war. Er trug keine Maske, und er war nicht schwer zu finden. Er lachte leise. Oh, das würde lustig werden. Wenn sie den Schmuck zurückhaben wollte, dann sollte sie ihn zurückkommen. Aber natürlich müsste sie ihn dann ganz lieb bitten.
    „Da bist du!" In diesem Moment erschien die Countess.
    Als sie auf ihn zulief, steckte er den glitzernden Ohrring in seine Tasche.
    „Liebling - endlich!" Er lächelte sie an, aber als sie ihn umarmte, blickte er über ihre Schulter. Er war nicht konzentriert. Weit weg, am anderen Ende des Gartens, sah er einen Hauch von Rosa auf das Haus zuschweben. Sein Lächeln wurde breiter.
    Gut. Dann war sie also sicher zurückgelangt. Sein geheimnisvolles Mädchen hatte die Terrasse erreicht. In diesem Augenblick verschwand sie durch die Flügeltüren in den Ballsaal. Aber zu wem?
    Zu wem gehörte sie?
    So ein Glückspilz.

    „Derek?"
    „Hm?" Er lenkte seine Aufmerksamkeit zurück zu Lady Amtierst und stellte fest, dass sie ihn aufmerksam betrachtete. Ihre Miene wirkte misstrauisch.
    Sie trat zurück, legte den Kopf schief und stemmte eine Hand in die Hüfte.
    „Stimmt etwas nicht?", fragte er im Tonfall reinster Unschuld.
    Lady Amherst sah sich jetzt wachsam im Pavillon um, danach blieben ihre Augen wieder an ihm heften, eine zarte Augenbraue hochgezogen.
    „Liebling", sagte sie und ließ den Blick über sein zerzaustes Haar und die vom Küssen geschwollenen Lippen gleiten, „was genau hast du hier draußen getan?"

5. KAPITEL
    Am nächsten Morgen erwachte Lily nach einer unruhigen Nacht, in der sie sich unentwegt umhergewälzt hatte. Sie hatte kaum die Augen geöffnet, als alle Sorgen und Nöte, die sie fast bis zum Tagesanbruch wachgehalten hatten, ihr wieder einfielen. Ihr erster Gedanke galt Derek Knight, der zweite dem fehlenden Ohrring.
    Sie befand sich in einem Zustand heller Aufregung seit dem entsetzlichen Moment, da sie vom Maskenball nach Hause zurückgekehrt war und festgestellt hatte, dass der Ohrring fehlte.
    Mitten in der Nacht hatten Mrs. Clearwells Dienstboten ihr geholfen, die Kutsche und den Boden abzusuchen, den sie auf dem Weg von der Tür über die Treppe bis zu dem kleinen Schlafzimmer, in dem sie untergebracht war, betreten hatte. Aber sie hatten den Diamanten nicht gefunden, und Lily war nun fest davon überzeugt, dass er ihr auf dem Maskenball abhanden gekommen war.
    Ihre größte Furcht bestand in der Vorstellung, dass sie ihn im Pavillon verloren hatte
    - vermutlich als göttliche Strafe für ihre heimliche Begegnung mit Derek Knight! Sie redete sich ein, dass sie ihn ohne den fehlenden Ohrring im Nu vergessen hätte.
    Unglücklicherweise gab es jetzt irgendwo da draußen einen Beweis dafür, dass sie ohne Anstandsdame ungehörige Dinge mit einem Mann getan hatte, den sie gar nicht kennen sollte. Wie hatte sie nur so ein Risiko eingehen, ihren Ruf so leichtsinnig gefährden können? Hatte sie denn den Verstand verloren?
    Sie konnte nur hoffen, dass der Major oder jemand anderes das Schmuckstück gefunden und es den Gastgebern jener Nacht, Mr. und Mrs. Brooks, übergeben hatte. Allein der Erinnerungswert des Ohrrings war unermesslich, aber selbst wenn es nur ein beliebiger Diamant wäre, könnte sie es sich niemals leisten, ihn zu ersetzen.
    Später am Tage, während der üblichen Besuchszeiten, würde sie Mrs. Brooks aufsuchen und sich bei ihr erkundigen, ob jemand das Schmuckstück gefunden hatte. Aber der erste Punkt auf ihrer Tagesordnung war der versprochene Besuch in Edwards Haus, um Mrs. Lundy bei der Planung ihrer Gartenparty zu helfen. Oh je!
    Lily seufzte, starrte zur Decke hoch und legte einen Arm über ihre Stirn. Sie hoffte, dass es leichter sein

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