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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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wirkte außerordentlich elegant, ein paar Locken streiften ihren Nacken. Über den weiten Röcken lenkte das Mieder sein Augenmerk auf ihre schmale Taille und die reizenden, vollen Brüste. Es war ein verlockender Körper voll von sinnlichen Versprechungen. Wenn er sich nicht täuschte, schien auch er ihr zu gefallen, die Art, wie sie sich ihm zuwandte, schien ihm zu sagen, er sollte sich ihr nähern - trotz ihrer Weigerung, ihm ihren Namen zu nennen.
    Nun, das kann ich ihr kaum vorwerfen, dachte er. Dass er sie für eine andere Frau gehalten hatte, war nicht gerade hilfreich, einen guten Eindruck zu machen. Er fühlte sich wegen dieses
    Fehlers ein wenig albern, aber sie schien nicht gekränkt zu sein.
    „Sie tragen kein Kostüm, Major?"
    „Ich würde mich niemals als etwas darstellen, das ich nicht bin. Bei mir weiß man, was man bekommt."
    „Ah, ein ehrlicher Mann? Sieh mal einer an!"
    „Unerträglich ehrlich, behauptet meine Schwester. Warum scheinen Sie deswegen so skeptisch zu sein? Haben Sie nicht viele ehrliche Männer getroffen, Miss ...?" Er versuchte noch einmal, ihren Namen herauszufinden.
    „Nonesuch", erklärte sie und hob das Kinn. „Mary Nonesuch. Zu Ihren Diensten."
    „Mary Nonesuch?", wiederholte er spöttisch und schüttelte den Kopf über ihren Scherz. „Na schön, Miss Nonesuch. Da Sie hier stehen und mich mit einem so reizenden Lächeln anlügen, nehme ich an, Sie werden mir sagen, alle Männer sind Lügner?"
    „Vielleicht nicht alle, aber bestimmt einige."
    „Zumindest sind Sie eine faire Nonesuch."
    „Major", sagte sie leise.
    Der Klang ihrer Stimme erregte seine Aufmerksamkeit. „Ja, Liebes?"
    „Werden Sie mich jetzt küssen oder nicht?", flüsterte sie. „Ich habe nicht den ganzen Abend lang Zeit."
    Er starrte sie an.
    Dreistes Mädchen, seine eigenen Worte an ihn zurückzugeben. Worte, die für Lady Amherst bestimmt waren.
    Nun, vielleicht war er zuweilen ein Lügner, denn wenn er ganz ehrlich wäre, müsste er zugeben, dass das zögernde Lächeln dieser schönen Fremden ihn um den Verstand brachte.
    Nein, ihren Namen kannte er nicht. Aber wenn sie glaubte, dass diese kleine Maske das Verlangen in ihrem Blick verbarg, dann irrte sie sich. Ihre Maske verbarg gar nichts, nicht vor ihm. Er registrierte ihre Unsicherheit, erkannte ihre Sehnsucht nach einer Berührung, und er spürte, wie sie zitterte vor Verlangen. Auch war es nicht schwierig, zu erraten, wie viel Mut es sie gekostet haben musste, diese Bitte scheinbar so gelassen auszusprechen.
    Sie will einen Kuss?, überlegte er. Dann sollte sie ihn haben.
    Er würde ihr einen Kuss schenken, den sie niemals vergessen würde.
    Sein Herz klopfte. Mit einem Schritt war Derek bei ihr, umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und presste gierig die Lippen auf ihren Mund.
    Als seine warmen, weichen Lippen sie berührten, schlang Lily die Arme um Derek Knight in einer Mischung aus hilflosem Verlangen und wilder Erleichterung. Sein Kuss ließ die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwimmen, aber wenn dies nur ein dekadenter Traum war, warum fühlte sie sich dann so hellwach wie seit Jahren nicht mehr?
    Ein Gefühl von Freiheit durchströmte ihre Adern. Freude ließ ihr Herz schneller schlagen und ihre Nerven vibrieren. Dabei konnte sie die ganze Zeit über nicht glauben, dass sie das hier wirklich tat.
    Behutsam umfasste er mit einer Hand ihren Nacken, die sanfte Berührung wirkte so gekonnt und beruhigend, dass er damit den Widerstand jeder noch so zurückhaltenden Jungfrau gebrochen hätte. Langsam bewegte er seine Lippen auf den ihren, erkundete sie so zart, dass sie den Kopf in den Nacken legte und den Mund öffnete für die leichte und doch zugleich drängende Berührung seiner Zunge.
    Während sie sich an ihn schmiegte, schlug ihr Herz in einem wilden, harten Rhythmus. Aber sie spürte auch den schnellen Schlag seines Herzens an ihrer Brust.
    Sie sehnte sich so sehr nach dem, was hier geschah, obwohl sie wusste, dass sie das nicht tun sollte. Als er geschickt mit seiner Zunge ihren Mund erforschte, stieg ein erregender Schwindel in ihr auf, gleichzeitig empfand sie ein großes Begehren - und Verwirrung. Die heftige Lust, die aus den Tiefen ihres Wesens emporzusteigen schien, traf sie vollkommen unerwartet.
    So lange Zeit hatte sie die Sehnsucht nach Berührungen in ihrem Innern verdrängt, das Verlangen nach Liebkosungen, danach, in den Armen gehalten zu werden.
    Genauso wie jetzt wollte sie umschlungen werden. So

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