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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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gefiel Derek, und sie half ihm plötzlich, etwas von seinem Misstrauen zu zerstreuen. Aber er würde erst zufrieden sein, wenn er die Gelegenheit bekommen hatte, sie persönlich zu befragen.
    „Sie sollten ein paar Erfrischungen zu sich nehmen, Major. Lily, macht es dir etwas aus ...?"
    „Äh - natürlich nicht."
    „Ist schon gut, ich kann mich selbst bedienen", sagte er und stand auf, um zu ihr an den Tisch mit den Erfrischungen zu gehen, der ein kleines Stück abseits stand.
    Vermutlich war das die einzige Möglichkeit, ihr etwas näher zu kommen.
    Spannung lag zwischen ihnen, als er sich gelassen neben sie an den Tisch stellte und den Blick über die verschiedenen Kekse und Sandwiches gleiten ließ. Den anderen hatten sie den Rücken zugekehrt.
    „Es sieht alles ganz köstlich aus", murmelte er, wohl wissend, dass es keiner weiteren Worte bedurfte, damit sie die Doppeldeutigkeit verstand.
    Sie rückte ein Stück von ihm ab.
    „Was empfehlen Sie mir, Miss Balfour?"
    Mit hochmütigem Blick wandte sie sich dem Tablett zu. „Ihnen schmeckt vermutlich das meiste davon, Major. Sie scheinen nicht sehr wählerisch zu sein. Edward , mein Lieber, was darf ich Ihnen bringen?"
    „Geben Sie mir dasselbe wie dem Major", erwiderte jener.
    Derek zog eine Braue hoch und sah sie an, denn er bezweifelte, dass sie Lundy jemals das gegeben hatte, was sie letzte Nacht
    ihm geschenkt hatte. Lily Balfour bedachte ihn mit einem kühlen, warnenden Blick.
    Derek unterdrückte ein boshaftes Lächeln. „Bekomme ich Limonade?"
    „Ich hoffe, Sie ersticken daran", sagte sie leise, als sie ihm den Krug reichte, und ein engelsgleiches Lächeln huschte dabei über ihr Gesicht.
    „Sie sollten lieber nett zur mir sein, Miss Nonesuch", flüsterte er.
    Sie schloss die Augen, als hätte sie bis eben noch die stille Hoffnung gehegt, dass er sie doch nicht erkannt hatte.
    „Ich hätte gern etwas mehr Zucker in der Limonade", ließ sich ihr Verehrer vernehmen. „Ich mag Süßes."
    Derek reichte ihr wortlos einen Löffel, damit sie der Aufforderung ihres Zukünftigen nachkommen konnte. Aber als sich ihre Finger berührten, riss sie die Hand zurück, und der Löffel fiel klappernd auf den Boden.
    „O je", stieß sie hervor.
    „Macht nichts", sagte Derek beruhigend. Sie bückten sich beide gleichzeitig, um den Löffel aufzuheben, und stießen um ein Haar mit den Köpfen zusammen.
    Lundy lachte darüber laut und mit hörbarem Vergnügen.
    „Sie haben eine Begabung darin, Dinge zu verlieren, nicht wahr?", flüsterte Derek, als er den Löffel aufhob und ihn ihr reichte.
    Sie sah ihn aufmerksam an. In ihrem Blick lag eine Frage.
    Er lächelte ihr kaum merklich zu und bestätigte damit den Fund im Gartenpavillon.
    „In einer Stunde im Hyde Park", flüsterte er.

    Sie bestätigte das mit der Andeutung eines Nickens, obwohl sie misstrauisch wirkte.
    Dann erhoben sie sich beide wieder.
    Er legte den heruntergefallenen Löffel beiseite, und sie nahm einen sauberen und ließ ein weiteres Stück Zucker in die Limonade ihres Verehrers fallen. Geräuschvoll rührte sie anschließend um, während Derek sich ein paar Kekse und ein Gurkensandwich nahm.
    Äußerlich wirkten sie gelassen, als sie zu ihren Plätzen zurückkehrten, doch es dauerte nicht lange, da stand Derek auf und verabschiedete sich. Es schien ein geschäftiger Tag zu werden.
    Während er seinen Gast zur Vordertür geleitete, wo dieselbe Kutsche mit dem Kutscher darauf wartete, ihn nach Althorpe zurückzubringen, konnte Lundy der Versuchung nicht widerstehen, ein wenig zu prahlen. „Sie ist etwas Besonderes, nicht wahr?", meinte er und grinste von einem Ohr zum anderen. „Eine Schönheit, wie ich Ihnen schon sagte, und durch und durch eine Lady."
    „Das ist sie", bestätigte Derek und stieg in die Kutsche. Dann schloss er die Tür hinter sich.
    Sie haben ja keine Ahnung.
    Die Damen brachen kurz nach ihm auf und fuhren mit offenem Verdeck in Mrs.
    Clearwells pinkfarbener Barouche, um den Sommertag besser genießen zu können.
    Lily hielt sich einen Sonnenschirm über den Kopf, während die Kutsche in Richtung Stadt über die Landstraße rumpelte. Es war ja gut und schön, die Sonne zu genießen, aber eine Dame, die sich auf dem Heiratsmarkt umsah, musste auf ihren Teint achten.
    Schließlich hatte sie sonst nur wenig zu bieten.
    Mrs. Clearwell deutete beim Vorbeifahren auf einen hübschen See, der halb verborgen hinter ein paar Bäumen mitten zwischen den Wiesen lag. Doch während Lily

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