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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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hatte, rief Lily das sommersprossige Hausmädchen Eliza, das ihr persönlich zu Diensten war.
    Es dauerte nicht lange, dann hatten sie und das Mädchen Hyde Park erreicht. Sie begaben sich mitten in das Gewirr und Gedränge des Kutschenkorsos, wenn es dort auch noch nicht so voll war, wie es gegen fünf Uhr sein würde. Sie blieben am Geländer stehen, um die elegant gekleideten jungen Männer und Frauen zu bewundern, die in ihren schönen Equipagen vorüberfuhren.
    Lily suchte im Park nach Derek Knight.
    Es dauerte nicht lange, dann sah sie ihn. Er ritt auf einem herrlichen schwarzen Hengst. Gegen ihren Willen erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht, als sie ihn beobachtete. Der vollendete Kavallerieoffizier wirkte ebenso stolz wie das Vollblut, auf dem er saß. Das Pferd schien unter ihm zu tanzen.
    Aber sie brauchte keinen Helden in schimmernden Stiefeln und mit goldenen Epauletten. Die einzige Rettung, die sie benötigte, war die für das schwindende Bankkonto ihrer Familie. Und da sie bezweifelte, dass Zeus jemals zu ihr in Gestalt eines goldenen Regens kommen würde, musste sie sich mit Edward Lundy begnügen.
    „Himmel, sehen Sie nur", sagte das Mädchen neben ihr, als das herrliche Paar näherkam. „Wie schön er ist, Miss."
    „Ja", murmelte Lily und schob das Verlangen beiseite, das sie durchfuhr, verärgert darüber, dass sie überhaupt so empfand. Sie wandte sich ab, um ihn nicht länger anzustarren. „Ehrlich gesagt, Eliza, ich fürchte, er ist der eigentliche Grund, warum wir hier sind."
    „Um ihn anzusehen, meinen Sie?"
    „Mehr als das. Ich muss mit ihm reden."
    Eliza wandte den Blick von dem Major ab und sah Lily aus großen Augen an. „Ist das anständig, Miss?"
    Lily warf ihr stumm einen verzweifelten Blick zu.
    Eliza fügte sich. Sie senkte den Kopf und gab damit zu verstehen, dass niemand vom Pei'sonal erfahren würde, dass Miss Bal-four jemals etwas nicht ganz Anständiges getan hatte. „Nun", meinte sie, „wenn Sie mit diesem Gentleman sprechen müssen, dann haben Sie bestimmt einen guten Grund dafür."
    „Danke, Eliza", sagte Lily leise. „Es wird nicht lange dauern."

    Nach einem weiteren vorsichtigen Blick in seine Richtung sah Lily, dass Derek Knight sie entdeckt hatte. Genau wie im Ballsaal hatte er sie in der Menge ausfindig gemacht und ließ seine Augen nun auf ihr ruhen.
    Ihr Herz schlug schneller.
    Er sah sie vielsagend an, dann wendete er das Pferd und ritt im Schritt auf einen kiesbestreuten Fußweg zu, der zu einer Schneise im Park führte.
    Lily sah, welchen Platz er für ihr Treffen auserkoren hatte. Hohe Büsche und einige Bäume verbargen Teile des Weges, der um einen künstlichen See führte. Es war nicht ganz so abgelegen wie der Pavillon, aber schließlich würde es auch keine Küsse geben.
    Schade, flüsterte eine wagemutige Stimme in ihr. Sie unterdrückte sie erschrocken.
    „Gut", sagte Lily schließlich und nahm eine geschäftsmäßige Haltung an. Sie holte tief Luft und wappnete sich für das Treffen.
    Während Eliza gehorsam zurückblieb, ging Lily auf die Schneise zu, bereit für den Kampf mit Derek Knight.

7. KAPITEL
    "Soso, Miss Lily Balfour", begrüßte sie Derek und genoss es, ihren Namen auszusprechen, jetzt, da er ihn endlich kannte. „Wir sehen uns also wieder." Er hielt die Zügel seitlich und beugte sich ein wenig vor, um sie wohlwollend zu mustern, während sie auf ihn zuging.
    Nachdem er sich von seinem anfänglichen Schock darüber, Mary Nonesuch in Edward Lundys Haus entdeckt zu haben, erholt hatte, nahm Derek sich die Zeit, seine frühere Vermutung zu überprüfen, dass Lily Balfour etwas mit dem Geld zu tun haben könnte, das dem Ausschuss fehlte. Sinclairs seltsames Benehmen und Lundys erschreckende Enthüllungen mussten ihn für eine Weile paranoid gemacht haben, doch jetzt vermochte er wieder klarer zu denken.
    Nun, da er sie als das sah, was sie war - eine verarmte Adlige auf dem Heiratsmarkt erkannte er, dass sein früherer Verdacht absurd war. Was wussten Damen aus guter Familie schon über Unterschlagungen?
    Außerdem war das Mädchen, mit dem er in der letzten Nacht auf dem Ball geflirtet hatte, viel zu unschuldig, um in etwas so Böses verwickelt zu sein.
    Nein, sie ist nur eine Mitgiftjägerin, dachte er spöttisch. Kleine Närrin.
    Natürlich beging sie einen großen Fehler, sich an einen solchen Grobian wegzuwerfen. Doch die Vorstellung, dass Miss Balfour irgendetwas über Angelegenheiten des Ausschuss wissen konnte, konnte er

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