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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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endlich verwerfen. Er entschied auf der Stelle, ihr gegenüber nichts davon zu erwähnen. Wenn er das Thema zur Sprache brachte, würde er vermutlich gar nichts erreichen. Sie würde nur einen Grund haben, zu ihrem lieben Edward zu gehen und Fragen zu stellen, und das wiederum würde

    nur Lundys Misstrauen ihm gegenüber wecken.
    Am besten, er hielt sie aus der Sache heraus.
    „Darf ich hoffen, Sie sind gekommen, um sich noch einen Kuss zu holen?", neckte er sie mit einem wachsamen Lächeln.
    „Wohl kaum." Die beiden Silben klangen schroff und sehr ernst. Ein paar Schritte von seinem Pferd entfernt blieb sie stehen und sah zu ihm auf. „Wie Sie sehr wohl wissen, bin ich erschienen, um meinen Ohrring zurückzuholen."
    „Sie sollen ihn haben", versicherte er und schwang sich vom Pferd. Dann drehte er sich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen. „Sobald wir uns ein wenig unterhalten haben."
    Sie erstarrte. „Major, bitte. Diese Ohrringe gehörten meiner Urgroßmutter."
    „Geduld, meine Liebe. Vertrauen Sie mir etwa nicht?"
    Misstrauisch sah sie ihn an. „Woher weiß ich, dass Sie das Schmuckstück wirklich haben?"
    Derek holte ihn aus seiner Tasche und zeigte ihn ihr. Erleichterung spiegelte sich in ihren lavendelblauen Augen, als sie den Diamanten ansah, der zwischen seinem Daumen und seinem Zeigefinger funkelte. Aber dann hob sie den Kopf und räusperte sich streng.
    Er unterdrückte ein Lächeln. „Kommen Sie. Gehen wir spazieren." Er bot ihr den Arm, aber sie nahm ihn nicht.
    Sie blieb zurück, als er einige Schritte machte. „Es ist mir nicht möglich, nicht weiterzugehen", sagte sie. „Meine Zofe wartet. Sie wird meiner Gönnerin Bericht erstatten, wenn ich zu lange fortbleibe."
    „Oh, ich glaube nicht, dass Mrs. Clearwell darüber verärgert sein würde", sagte er mit wissendem Lächeln.
    Lily Balfour warf ihm einen empörten Blick zu.
    Derek lachte. „Sie machen sich zu viele Sorgen." Sanft zog er an den Zügeln seines Pferdes, dann begann er über den kiesbestreuten Weg zu schlendern. Seine Begleiterin verstimmte er damit, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    Als Miss Balfour neben ihm war, sah Derek sie nicht an, sondern hielt den Blick streng geradeaus gerichtet. Er sprach mit gedämpfter Stimme. „Sie haben sich also entschieden, Ihre Angel nach dem Giftpilz auszuwerfen, nach Edward Lundy."
    „Nennen Sie ihn nicht so", gab sie abweisend zurück. „Ich dachte, Sie wären sein Freund."
    Dazu sagte Derek nichts.
    „Außerdem, ob ich mir nun jemanden angle oder nicht, es geht Sie nichts an."
    „Natürlich tut es das. Seit letzter Nacht geht es mich etwas an."
    Sie senkte den Blick. In der darauffolgenden Stille fühlte er die Spannung, die zwischen ihnen immer aufgeladener wurde.
    „Jetzt weiß ich wenigstens, warum Sie sich so bemühten, Ihre Identität geheim zu halten", bemerkte er.

    „Sie behaupten, ein ehrlicher Mann zu sein, Major, warum rücken Sie nicht einfach mit der Sprache heraus und sagen mir, was Sie wollen?", fragte sie, blieb stehen und sah ihn aufgebracht an.
    Er zuckte die Achseln. „Ich will nur verstehen."
    „Was verstehen?", rief sie aus und warf dann einen beunruhigten Blick auf die anderen Besucher im Park.
    „Sie, Miss Balfour."
    „Was ist mit mir?"
    „Ich habe das seltsame Gefühl, dass das Mädchen, das ich heute bei den Lundys sah, die Gestalt ist, in der Sie sich gewöhnlich zeigen, so keusch und brav. Aber letzte Nacht, als Sie maskiert waren, zeigten Sie mir Ihr wahres Gesicht, nicht wahr? Ich vermute, das ist ein seltenes Privileg."
    „Ich verstehe nicht, wovon Sie reden", erwiderte sie.
    „Ich glaube, Sie verstehen sehr wohl", flüsterte er mit einem spöttischen Lächeln.
    „Böse kleine Schwindlerin."
    Sie trat zurück und nahm eine würdevolle Haltung ein. „Haben Sie mich hierher bestellt, um mich zu beleidigen?"
    „Wenn hier jemand das Recht hat, beleidigt zu sein, dann ich", gab er zurück.
    „Wie bitte?"
    „Sie haben mich benutzt", warf er ihr vor.
    „Sie haben angefangen. Ich habe Sie nicht aufgefordert, sich anzuschleichen und mich von hinten zu packen."
    „Nein, aber Sie baten mich, Sie zu küssen."
    Sie wurde rot und wandte sich ab. „Kann ich bitte meinen Diamanten zurückhaben?"
    „Warum heiraten Sie Lundy?"
    „Warum kehren Sie zurück nach Indien?", konterte sie und warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    „Ich gehöre nach Indien."
    „Nun, ich gehöre zu Edward."
    „Ach, kommen Sie, das ist Unsinn,

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