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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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einzuschalten, das zweifellos eine förmliche Ermittlung verlangen würde. Und dies wiederum hätte nur einen langsamen und ermüdenden Prozess zur Folge.
    Für solchen Unsinn hatten sie aber keine Zeit. Die Männer brauchten das Geld jetzt, um den Nachschub finanzieren zu können.

    Lundy hatte ihm auch von einem weiteren privaten Treffen erzählt. Sinclair hatte die Ausschussmitglieder zusammengerufen und wiederholt seinem Abscheu über die Tat Ausdruck verliehen. Er hatte verlangt, dass derjenige -- wer auch immer es war -
    das „geborgte" Geld augenblicklich zurückgab, in diesem Fall würden keine weiteren Fragen gestellt werden.
    Derzeit warteten sie ab, denn sie hatten dem Betrüger eine Woche gegeben, um das Gestohlene aufzubringen und zurückzugeben. In der Folge wollte man das gesamte Geld der Armee zurückgeben und so die Schande vermeiden, dass irgendein Fehlen von Geldern bekannt wurde.
    Sinclairs Anweisung konnte vielleicht schnelle Ergebnisse erbringen, doch Derek hatte begonnen, sich darauf vorzubereiten, dass das nicht geschah. Wenn niemand sich meldete, würde es seine Aufgabe sein, den finanziellen Hintergrund jedes einzelnen Ausschussmitglieds zu erforschen.
    Wie er dabei vorgehen sollte, wusste er auch nicht. Er war an offenere Konflikte gewöhnt, solche, die sich mit dem Degen regeln ließen. Dies hier machte subtilere Talente erforderlich.
    Alle Männer des Ausschusses schienen reich zu sein, aber das Offensichtliche konnte täuschen. Irgendwie musste er einen Weg finden, hinter deren Fassade zu blicken.
    Er musste in Erfahrung bringen, welcher von ihnen kürzlich in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Wer von den Männern so verzweifelt war, um sich an dem Fonds zu vergreifen, der ihnen von der Regierung anvertraut war.
    Das Beste, was ihm für den Anfang einfiel, war, einen Blick auf die Häuser und Anwesen der Männer zu werfen, die Anzahl der Diener, die sie beschäftigten, Er musste die größeren Anschaffungen, die sie in der letzten Zeit getätigt hatten, Kredite, Investitionen, und so weiter, überhaupt alle größeren Ausgaben unter die Lupe nehmen.
    Lundy stellte für ihn eine Liste mit den Namen jener zusammen, die den Ausschussmitgliedern dabei halfen, ihre eigenen Finanzen zu klären: Anwälte, Sekretäre, Landvermittler, Bankiers. Derek hatte vor, diese Leute zu befragen, wenn es nötig werden sollte. Es würde nicht leicht werden, sie zum Reden zu bringen, aber wenn er sie von der Ernsthaftigkeit der Angelegenheit überzeugte und von ihrer möglichen Schuld an einem Vergehen, das ein ordentliches Gerichtsverfahren nach sich ziehen könnte, würden sie sich vielleicht als ausgezeichnete Informanten erweisen.
    Oh ja, er hatte vor, jeden Mann im Ausschuss zu studieren, alle nacheinander zu überprüfen, bis er jene ausschließen konnte, die vermutlich nichts mit dem Betrug zu tun hatten. Auf diese Weise konnte er seine Liste durch einen logischen Auswahlprozess auf jene beschränken, die als mögliche Schuldige infrage kamen.
    Er war sich noch immer nicht sicher, welchen Platz Ed Lundy auf dieser Liste einnahm. Ob er seinem vermeintlichen Verbündeten vertrauen konnte, war eine Frage, die er nicht so einfach zu beantworten vermochte. Der Mann war ihm nützlich, aber das konnte natürlich auch eine List sein, um ihn abzulenken.

    Um Lily Balfours willen betete Derek zu Gott, dass Ed Lundy nichts damit zu tun hatte. Er wollte sie nicht einmal in der Nähe einer solchen Gefahr wissen.
    Es war beruhigend gewesen, Lord Fallow an diesem Abend zu treffen, den Gastgeber der Soiree, wenn auch nur kurz. Der schlanke, grauhaarige Earl, der sich erst kürzlich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen hatte, war bekannt für seine Integrität. Und wenn ein Mann wie Fallow Ed Lundy sein Vertrauen aussprach, dann bedeutete das etwas, genau wie Lundys Militärdienst.
    Vielleicht war die Sympathie für einen Kameraden einer von Dereks Schwachpunkten, aber den anderen traute er ganz gewiss nicht, und irgendwo musste er anfangen. Irgendjemandem musste er vertrauen, zumindest ein wenig.
    Wenn das Leben bei der Armee ihn eines gelehrt, hatte, dann das, dass man allein nicht sehr weit kam. Nur durch Zusammenarbeit konnte ein Ziel erreicht werden.
    Aus diesem Grund hatte er Lundy ganz ans Ende seiner Liste gesetzt.
    Vielleicht würde diese Nacht ihm einen anderen Verdächtigen offenbaren.
    Er hoffte es, schon allein wegen Lily.
    Schließlich konnte er nicht zulassen, dass sie einen Betrüger

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