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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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heiratete, der am Ende am Galgen landete. Ihr guter Name würde es nicht überleben, wenn sie mit einem Dieb in Zusammenhang gebracht wurde, geschweige denn, wenn sie gar Heiratsabsichten hatten. Ihr Ruf wäre zerstört, und wer würde sie dann ehelichen und ihre Familie retten?
    Derek konnte nicht zulassen, dass ihr so etwas zustieß. Er würde jeden ihrer Schritte überwachen, das war das Mindeste, was er für sie tun konnte.
    Und wenn Lundy sich als schuldig erwies, dann, dachte Derek, würde er dem Rat seines großen Bruders folgen und die kleine Goldgräberin selbst heiraten müssen.
    In der Ferne sah Derek nun die Villa. Er lenkte sein Pferd zu ein paar Bäumen, sprang aus dem Sattel und band das Tier an einer sicheren Stelle fest.
    Voller Freude über diese Gelegenheit, etwas zu tun, nachdem er lange nicht mehr an der Front gewesen war, berührte er gewohnheitsgemäß die vielen Waffen, die er angelegt hatte. Danach schlich er durch die Dunkelheit auf das weitläufige Anwesen des Ausschussmitglieds zu.
    Alles war still.
    Bald darauf kletterte er über die Mauer, die das Haus umgab, mit sicheren Bewegungen, wie er sie in zahllosen Schlachten erworben hatte. Obwohl er in dieser Nacht ohne seine Männer auskommen musste, hatte das Gefühl der Einsamkeit, das ihn bisher gequält hatte, sich zurückgezogen.
    Diesmal wurde er nicht von einem Entsetzen geplagt, sondern von der Erinnerung an ein Lächeln und ein Paar strahlender Augen von der Farbe englischer Glockenblumen …

9. KAPITEL
    Derek Knight entwickelte sich zu einem Problem. In dem Augenblick, da Lily am nächsten Morgen erwachte, erinnerte sie sich an sein spöttisches Lächeln. Sie seufzte ein wenig und starrte zur Decke hoch.
    So ging es nicht.
    Sie wollte nicht nach etwas verlangen, das sie nicht haben konnte. Sie dachte an Edward, holte tief Luft und stand auf. Sie weigerte sich, ihre Entscheidung infrage zu stellen.
    Sobald sie angezogen war, ging sie nach unten, um mit ihrer liebevollen Gönnerin zu frühstücken. Ganz plötzlich, bei Eiern und Toast, überraschte Lily sie beide, indem sie eine Einkaufstour vorschlug.
    Tatsächlich half ihr ein Bummel durch die luxuriösen Geschäfte in der Bond Street, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu sehen. Eines Tages würde der große Clan der Balfours Reichtum und Würde zurückerlangt haben, dank ihres Opfers. Ihr Gewissen würde endlich wieder rein sein, ihre Sünde getilgt, und wenn sie Edward heiratete, würden all die schönen Dinge, die hier ausgestellt waren, für sie zu haben sein und nicht mehr unerreichbar. Und dann würde ihre Mutter sicher nicht mehr schlecht von ihr denken.
    Eine ganze Weile hielt Lily sich in den gut besuchten Läden von Londons ersten Schneiderinnen auf, die sich darauf spezialisiert hatten, Brautkleider für Londons eleganteste Hochzeiten zu entwerfen.
    Worauf wartet Edward noch?, fragte sie sich und erinnerte sich mit einem Anflug von Unbehagen an Dereks Erkundigung am Abend zuvor, warum ihr Verehrer noch nicht um sie angehalten hatte. Lily befühlte einen Ballen herrlicher elfenbeinfarbener Seide, schüttelte die Zweifel ab und setzte sich an den niedrigen Tisch in der Mitte des eleganten Geschäfts, wo sie sich in die Skizzenbücher der Schneiderin vertiefte, in denen diese ihre schönsten Entwürfe zeigte.
    Zweifellos würde Edward bald vorsprechen, beruhigte sie sich. Inzwischen würde sie sich einen Plan zurechtlegen, und welche junge Dame genoss es nicht, ein wenig von ihrem Hochzeitstag zu träumen?
    Es galt, Schleier und juwelenbesetzten Haarschmuck auszusuchen, die perfekten Satinschuhe, schöne weiße Seidenstrümpfe, Spitzenstrumpfbänder und Satinmieder sowie weite Unterröcke, die dem Kleid die richtige Form verliehen.
    Während sie langsam die Seiten umblätterte, kamen ihr die Worte von Dereks neuester Eroberung, der Witwe, in den Sinn. Als er Mrs. Coates vor dem Konzert wegen einer Heirat ansprach und ihr scherzhaft vorschlug, sie sollte ihm ihr Vermögen überschreiben, hatte sie geantwortet: „Du ahnst ja nicht, was ich durchgemacht habe, um es zu erlangen"
    Lily wollte nicht daran denken, was Mrs. Coates vielleicht auf sich genommen hatte, um den Reichtum ihres verstorbenen Ehemannes zu erben.
    Inzwischen hatte Mrs. Clearwell die Schneiderin dazu überredet, sie beide dazu einzuladen, einen Blick auf die Kleider zu werfen, an denen sie gerade arbeitete. So etwas zu erschaffen, erklärte die Frau ihnen, konnte mit all den Perlen und kunstvollen

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