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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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aus und berührte ihn sanft und beruhigend am Arm. „Das ist schon in Ordnung. Deswegen bin ich eigentlich gekommen. Ich hatte das Gefühl, Sie glaubten, ich sei verärgert."
    „Sie sollten verärgert sein." Verwirrt runzelte er die Stirn. „Ich habe mich wie ein Barbar benommen."
    „Vielleicht. Aber es wäre Heuchelei, wenn ich Sie verurteilen würde, ich, eine Mitgiftjägerin, erinnern Sie sich?"
    Derek erinnerte sich.
    „Wie auch immer. Als wir wieder in dem Haus von Mrs. Clear-well ankamen, was glauben Sie, wer mich da erwartete?"
    Derek hielt inne. „Lundy?" Sein Atem schien zu stocken. „Hat er endlich um Ihre Hand angehalten?"
    „Nein." Sie lächelte ihn traurig an und tätschelte weiterhin das Pferd. „Er benahm sich seltsam. Hat Fragen gestellt. Seltsame Dinge gesagt."
    Er sah ihr in die Augen. „Was für Dinge?"
    „Er hörte von unserem Spaziergang gestern."
    „Sind Sie sicher, dass das alles ist, was er gehört hat?"
    „Ich denke schon." Lily hielt inne. „Es war ihm wichtig, darauf hinzuweisen, dass er nicht eifersüchtig war. Warum sollte er auch?", fügte sie hinzu. „Er kennt meine Lage."

    Die Hände in die Hüften gestemmt, biss Derek die Zähne zusammen und sah zu Boden. „Also, was wollte er?"
    „Er wollte wissen, ob Sie mir Fragen über sein Vermögen und seinen Besitz gestellt haben." Sie zuckte die Achseln. „Ich denke, er befürchtet, Sie würden nur so tun, als wären Sie sein Freund. Aus dem einfachen Grund, weil er viel Geld besitzt und Sie nur ein jüngerer Sohn sind. Aufgrund seines Reichtums hat er sich wohl daran gewöhnt, benutzt zu werden. Aber Sie und ich, wir wissen beide, dass Sie so etwas nie tun würden."
    Sie sah ihn an, und in ihren großen blauen Augen las er Schuldbewusstsein, weil auch sie den Nabob ausnutzte. „Können Sie sich irgendeinen anderen Grund vorstellen, warum Edward Ihnen nicht trauen sollte, Derek?"
    Natürlich konnte er das. Die Ermittlung. Auch wenn er ihr das nicht sagen durfte.
    Soso, dachte Derek, mein mutmaßlicher Verbündeter Lundy traut mir also nicht.
    Ebenso wenig wie er ihm vertraute. Lundy konnte sich vorstellen, dass er ihn noch nicht von der Liste der Verdächtigen gestrichen hatte.
    Aber das Mädchen ins Spiel zu bringen, das war eine Grenze, die Derek nicht überschreiten wollte.
    Sie wartete auf eine Antwort, aber er umging die Frage.
    „Hat er sonst noch etwas Bemerkenswertes gesagt?"
    „Nur, dass ich ihm davon berichten sollte, sollten Sie jemals fragen, wie hoch sein Vermögen ist. Ich war einverstanden", erklärte sie ernst.
    „Nun, wie es aussieht, bin ich gewarnt worden", meinte er trocken.
    „So hatte ich es nicht gemeint."
    „Wie haben Sie es dann gemeint?" Er löste das Pferd von den Halteschnüren.
    Sofort ging es zu der entgegengesetzten Ecke der Box und senkte den Kopf, um das frische Heu zu untersuchen, das Derek gebracht hatte.
    Lily war rot geworden. „Ich weiß nicht. Jedenfalls müssen Sie sich keine Sorgen machen. Es ist mir gelungen, Edwards Befürchtungen zu zerstreuen."
    „Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Und wie ist Ihnen das gelungen?"
    Sie ging auf seine eifersüchtige Frage nur mit einem ungeduldigen Kopf schütteln ein. „Sie sollten nur wissen, dass er Ihnen gegenüber nicht so offen ist, wie er sich gibt."
    „Nun", meinte Derek philosophisch, während ihm das Herz bis zum Hals schlug, „das ist selbstverständlich, oder?"
    „Was meinen Sie?"
    „Ich meine, ich stehe in einer Pferdebox zusammen mit seiner zukünftigen Frau, und ich kann an nichts anderes denken als daran, wie gern ich sie küssen würde. Er wäre ein Narr, würde er mir trauen." Derek schwieg, wickelte langsam einen der Stricke um seine Hand und hängte die Rolle dann an einen Haken. „Und Sie auch."
    Ihre Wangen waren noch eine Spur dunkler geworden bei seinen kühnen Worten.
    Sie sah ihn sehnsüchtig an, dann senkte sie den Blick.
    Derek schloss die Augen. Denk nach.

    „Sie sollten gehen", sagte er mit belegter Stimme.
    „Das will ich aber nicht", flüsterte sie und trat näher zu ihm. „Derek, ich bin verwirrt."
    „Ich auch."
    Er atmete schwer, hätte sie am liebsten ins Heu gelegt, aber er hielt sich zurück und dachte an ihr entsetztes Gesicht bei dem Kampf. Und jetzt stand sie hier und bot sich ihm an. Er wusste nicht, was er von ihr halten sollte.
    „Lily, einen Mann wie mich wollen Sie nicht", erklärte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Ich weiß, wie Sie mich auf der Straße ansahen, aber Sie

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