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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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gehört", sagte Gabriel Knight und verbeugte sich.
    Tatsächlich? Vor Freude machte sie große Augen - und vor Unsicherheit und der plötzlichen Angst, dass Gabriel vor Edward etwas Falsches sagen könnte. Himmel, was mochte Derek ihm von ihr erzählt haben? Skandalöse Dinge?
    Dank Mrs. Clearwells raschem Eingreifen blieb ihre Reaktion unbemerkt. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf die Unterhaltungskünstler am Zelt. Lilys Erleichterung über die schnelle Reaktion ihrer Gönnerin währte aber nicht lange, denn im nächsten Moment spürte sie, wie jemand sie ansah.
    Dereks Bruder musterte sie. In den meerblauen Augen Gabriel Knights lag eine überirdische Intensität. Es war, als könnte er in
    das Innere eines Menschen hineinsehen. Die kurze, geheimnisvolle Musterung des Erstgeborenen beunruhigte sie. Sie hatte das Gefühl, dass Gabriel sie inspizierte, als wollte er feststellen, ob sie seines kleinen Bruders wert war oder nicht.
    Sie wurde nicht gern so prüfend angesehen.
    Als sie zu Derek hinüberschaute, um einen stummen Protest zum Ausdruck zu bringen, stellte sie fest, dass er sie ebenfalls beobachtete. Seine silberhellen Augen schienen im Gegensatz zu denen seines Bruders die eines Raubtiers zu sein.
    Widerstrebend musste sie zugeben, dass sie ein Verlangen spürte.
    Die Röte stieg ihr in die Wangen, als sich ihre Blicke begegneten. Edward war damit beschäftigt, Gabriel zu erzählen, welche Biersorten sie unter dem Zelt bereithielten.
    Inzwischen mischten sich in Dereks Blick Feindseligkeit und Begehren zugleich.
    Völlig durcheinander senkte Lily den Kopf. Himmel, ihr Doppelleben begann kompliziert zu werden.
    Da steht sie nun in all ihrer Pracht, die kleine Mitgiftjägerin, dachte Derek, und soll sie doch ihr Treiben fortsetzen. Er hatte sich gelöst von Lily Balfour.
    Jedenfalls hatte er sich das die ganze Woche über einzureden versucht.
    Sie jetzt zu sehen, in ihrem blassgrünen Kleid mit einer rosafarbenen Rose in ihrem seidigen blonden Haar, gab ihm das Gefühl, einer besonderen Folter ausgesetzt zu sein. Aber es war egal. Es hatte keinen Sinn, etwas zu verlangen, was er nicht haben konnte. Sie stand nicht ohne Grund neben Lundy.
    Derek erinnerte sich daran, dass er später noch anderes vorhatte. Damit legte er einen Arm um Fannys Taille und begegnete ihrem Seitenblick mit einem Lächeln.
    Frauen wie sie bereiteten so viel weniger Schwierigkeiten.
    Zum Glück hatten seine Ermittlungen ihn zu sehr beschäftigt - bei Tage jedenfalls -, um über das weibliche Geschlecht als solches zu viel nachzudenken.
    Er war gut vorangekommen. Gerade hatte er seine Aufstellung über den Besitz jedes einzelnen Ausschussmitglieds fertiggestellt und detaillierte Listen angelegt mit allem, was er beobachtet hatte. Er hatte außerdem entschieden, sein Glück zu versuchen und ein paar persönliche Gespräche mit vier der Männer zu führen, die ihm völlig unschuldig erschienen.
    Alle drei Gentlemen vom Unterhaus sowie den niedrigsten Angehörigen des Oberhauses hatte er von der Liste seiner Verdächtigen gestrichen. Damit blieben fünf übrig: der Vorsitzende Lord Sinclair sowie der nächstrangige Lord und sämtliche drei Mitglieder der East India Company.
    Lundy befand sich damit auch weiterhin auf der Liste.
    Tatsächlich war er sogar ein paar Plätze weiter nach oben gerutscht, nachdem er sich als ein guter Schauspieler erwiesen hatte.
    Dank Lily wusste Derek jetzt, dass Lundy ihm nicht traute. Ihr Verehrer hatte ihr das rundheraus gesagt, und Lily hatte ihm diese Nachricht übermittelt.
    Aber in Dereks Gegenwart hätte man glauben können, sie wären Blutsbrüder.
    Lundys unerwartete Fähigkeit, sich zu verstellen, ließ in Dereks Kopf sämtliche Alarmglocken läuten.
    Heute wollte er einige Antworten finden, wenn die Zeit gekommen war, sich heimlich von der Party zu entfernen und Lundys Akten durchzusehen. Er und sein Bruder hatten alles genau geplant. Gabriel würde den Gastgeber um eine Tour durch die großartigen Stallungen bitten. Derek hatte sie ja schon gesehen und erinnerte sich sehr gut an Lundys Vergnügen, seine Zuchtpferde zu zeigen. Er selbst würde nicht mehr mitgehen.
    In der Zwischenzeit hatte Derek für seinen nächsten Schritt in der Ermittlung fachliche Hilfe angefordert. Er war klug genug, um seine Grenzen zu erkennen, und abgesehen von dem heutigen Abenteuer, sich in Lundys Haus zu schleichen, bewegten sich seine weiteren Nachforschungen nicht mehr auf dem Gebiet der tatkräftigen Handlung. Es ging

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