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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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nun in eine Richtung, die Derek ganz und gar nicht schätzte, eine Richtung, bei der er sich mit keinerlei Erfahrungen rühmen konnte -
    und er hatte auch nicht vor, welche auf diesem Gebiet zu erwerben.
    Verdammter Papierkram.
    Genau kannte er sich damit nicht aus, aber er nahm an, dass kluge Männer ihre Sondereinnahmen verbergen und die Wahrheit in all den verwirrenden Aufstellungen von Zahlen verstecken konnten. Daher bestand das nächste Vorgehen darin, nach den Diskrepanzen zwischen den sorgfältig von ihm erstellten Listen mit ihren Besitztümern zu suchen und dem, was in den Büchern stand.
    Er war Patriot - und er würde sich durch nichts daran hindern lassen, der Armee den versprochenen Nachschub zu schicken. Aber alte Bankauszüge durchzusehen, Steuerformulare und Quittungen, Grundstücksurkunden, Schenkungen und Stiftungen, der ganze endlose Papierkrieg - das genügte schon, um einen Mann der Tat um denVerstand zu bringen.
    Und daher hatte er Knight House einen Besuch abgestattet und seine Londoner Cousins gebeten, ihm jemanden zu empfehlen, der etwas von Buchhaltung verstand.
    Sie hatten ihn mit Charles Beecham bekannt gemacht, ihrem ordentlichen Anwalt und in Geschäftsangelegenheiten der Mann für alle Fälle, der das Vertrauen des gesamten Knight-Clans besaß.
    Und der kurz angebundene, kahl werdende und pedantische Charles hatte an Dereks Mission mit einer Hingabe teilgenommen, die zu seinem bleichen Gesicht und der kleinen Statur nicht passen wollte.
    Der Mann sah aus, als würde er beim Anblick von Blut in Ohnmacht fallen, aber bisher hatte Charles sich als Geschenk des Himmels erwiesen. In seinen Dienstjahren für eine Handvoll ausgewählter Männer von Vermögen, ehe er sich ganz den Knights widmete, hatte er alle schmutzigen Tricks gesehen, derer unehrenhafte Gesellen sich bedienen konnten.
    Derek vertraute ihm auf den ersten Blick, und nachdem er Charles hatte schwören lassen, Geheimhaltung zu wahren, hatte Derek ihm die ganze unerfreuliche Angelegenheit erzählt.
    Der Anwalt hatte sofort das Problem und die Konsequenzen erkannt und sich die Ärmel hochgerollt sowie seine Brille aufgesetzt wie ein Mann, der sich für einen Kampf wappnet. „Keine Angst, Major. Wenn hier etwas Böses vonstatten geht, dann werden wir es finden." Nach dieser Bemerkung hatte er sich vor Dereks Augen mit wilder Entschlossenheit auf den Papierberg gestürzt, getrieben von dem festen Vorsatz, herauszufinden, welche Korruption sich hinter all diesen verwirrenden Zahlenreihen verbergen mochte.
    Derek hatte ihm beeindruckt zugesehen.
    Charles besaß in Dereks Familie gesellschaftlich hochstehende Gönner, aber es war ihm doch außerordentlich erschienen, dass dieser harmlos wirkende Mann, der aussah, als könnte er sich nicht einmal gegen den kleinsten Wasserträger im Regiment
    behaupten, dass dieser ungewöhnliche kleine Held nicht die leisesten Anzeichen von Furcht zeigte, den mächtigen Gentlemen des Ausschusses entgegenzutreten.
    Das war für Derek eine neue Art von Mut, und dieser erschien ihm bei einem Zivilisten sehr beeindruckend. Wer hätte das geahnt? Hinter dem nichtssagenden Gesicht und der rundlichen Gestalt schlug das Herz eines Löwen.
    In den vergangenen Tagen hatte Charles einen heiligen Krieg gegen die Bücher geführt. Er hatte sich sogar einverstanden erklärt, die Regeln ein wenig zu beugen und den Einfluss zu nutzen, den er durch seine Beziehungen zu den Männern in den Büros der Bank of England hatte. Dank Charles' Rolle als Verwalter für eine der reichsten Familien, die ihr Geld dort unterbrachten, gelang es ihm, einige Angestellte der Bank, mit denen er bekannt war, zu überreden, ihn einen kurzen Blick in die Konten der verdächtigten Komiteemitglieder werfen zu lassen.
    Derek wusste, dass sie dafür in große Schwierigkeiten geraten konnten, aber es war keine Zeit vorhanden, um nach all den notwendigen Genehmigungen zu fragen. Das Wohl der Nation stand auf dem Spiel. Wenn die Truppen kein Gold bekamen, verloren sie vielleicht den Krieg, und dann würden die Kolonien in Indien wie die Dominosteine fallen. Und wer konnte sagen, welche Vorteile die Franzosen dadurch bekamen oder irgendeine andere rivalisierende Macht?
    Jedenfalls halfen ihm diese nicht ganz legalen Nachforschungen, ein paar weitere Namen von der Liste zu entfernen.
    Da die Ergebnisse seiner Erkundungen hauptsächlich allein von Charles ausgewertet werden konnten, fand Derek, dass er in diesem speziellen Teil der Ermittlungen

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