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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Wie, zum Beispiel, wollen Sie einem Blinden das Sehen
oder einem Tauben das Hören erklären? Das ist doch unmöglich, nicht wahr ?«
    »Nun gut«,
sagte Larry. »Fangen Sie an !« Er warf Saluta Molunde einen Blick zu.
-»Kino live und man selbst als Hauptfigur«, murmelte er. »Noch dazu in einem
Horrorstreifen. Angesichts dieser Umgebung kann man wohl nichts anderes
erwarten .«
    Raven kramte
eine kleine Flasche aus seiner Umhangtasche und entkorkte sie. Er öffnete einen
Schrank neben seinem Schreibtisch und entnahm ihm zwei Eßlöffel, auf die er je
fünf Tropfen aus der Flasche abzählte.
    Blitzschnell
stieß Saluta Molunde die
Zunge aus dem Mund und verzog das Gesicht. Sie deutete mit dem Zeigefinger auf
ihre Brust und schüttelte den Kopf. Als Raven ihr einen der Löffel reichte,
lächelte sie ihn bereits wieder an.
    Larry
begriff. Sie würde nur vorgeben, die Tropfen zu schlucken, sich aber hüten, das
Zeug wirklich zu sich zu nehmen.
    Er nickte
unmerklich. Nun lag es also an ihm, festzustellen, was es mit dieser Mixtur auf
sich hatte. Er nahm nicht an, daß es sich um Gift handelte - viel eher um ein
Rauschmittel, das ihm traumhafte Visionen vorgaukeln würde. Vielleicht war
Raven gar kein Illusionist, sondern benutzte diese Berufsbezeichnung nur, um
ungefährdet einen Rauschgifthandel zu betreiben?
    Aber Larry
Brent hatte genug Vertrauen zu Saluta Molunde , um sich in ihre Obhut zu geben. Er war überzeugt
davon, daß sie im Notfall mit dem hageren, schmächtigen Mann fertig werden
würde. In Sekundenschnelle konnte sie Hilfe herbeiholen.
    »Das ist
natürlich die geringste Dosis«, erklärte Raven.
    Larry
schüttelte sich und schluckte die Tropfen.
    Seine erste
Reaktion war: Enttäuschung.
    Nichts
geschah.
    Aber dann
hörte er ein Geräusch - ein Krächzen, wie das, was sie vernommen hatten, als
sie vor der Haustür auf Raven gewartet hatten.
    Es stammte
von dem ausgestopften Raben an der Wand.
    Seltsam,
dachte Larry. Raven ... das bedeutet nichts anderes als Rabe!
    Er fühlte,
wie seine Füße schwer wurden, und riß die Augen weit auf, um nicht im Sitzen
einzuschlafen.
    Die
Manuskriptstapel auf dem überladenen Schreibtisch verwandelten sich in ein
Spinnennest. Dutzende der ekelhaften Tiere krochen übereinander und stießen
sich mit ihren acht Beinen gegenseitig fort, um das Nest als erster verlassen
zu können.
    Die Fledermaus
mit den Teufelshörnern löste sich von ihrem Haken an der Wand und flatterte
aufgeregt durch den Raum. Ihr Mund war blutverschmiert.
    Schluß jetzt,
dachte Larry. Er hat mir doch Rauschgift verabreicht.
    Mit dem
letzten Rest seines Bewußtseins registrierte er eine Bewegung im hinteren Teil
des Dachbodens.
    Dann stürzte
er in die Dunkelheit...
    Eine
Finsternis, die kein Ende zu nehmen schien.
    Und alles so
fremdartig. Tausend Gedanken ... und doch nur ein einziger. Und eine blasse
Erinnerung an Larry Brent.
    »Du bist
niemand«, sagte eine Stimme. »Und du bist jeder .« Wispernd war sie und einschmeichelnd, aber auch krächzend, wie die eines ...
Raben.
    Nein, dachte
Larry. Die Stimme kann mir nichts einreden. Nein, ich bin Larry Brent...
    Raben, dachte
er. Aber er konnte sie nicht sehen. Er war wie blind und hörte sie nur
krächzen.
    »Du brauchst
Schlaf .«
    Ja, dachte
Larry.
    »Viel
Schlaf.«
    Flüssigkeit
rann ihm übers Gesicht, berührte seine Lippen, und seine Zunge leckte gierig
die Tropfen. Er erkannte den Geschmack.
    Irgend etwas
begann in ihm zu brodeln, tief in seinem Innern ...
    Es war ein
unstillbarer Hunger ... aber nicht auf Nahrung. Auf etwas an
    deres .
    Eine seltsame
Gier.
    »Gebt ihm zu
trinken«, sagte die einschmeichelnde Stimme. »Er soll viel trinken. Und
schlafen .«
    Schlafen, ja,
dachte Larry, ich will schlafen. Laßt mich schlafen. Ich will träumen. Laßt
mich träumen ...
    Träumen
wovon?
    Eine Gestalt,
einsam in einer Unendlichkeit aus Sand und Wasser. Das Meer ... ein Strand ...
    Der Wunsch,
nie mehr aufzuwachen. Nie mehr diese Stimmen hören zu müssen.
    Doch die
Stimme blieb. »Wer bist du ?« fragte sie.
    Ich bin
niemand, dachte Larry, und ... jeder.
    »So ist es
gut«, sagte die Stimme.
    Und er konnte
sie einer Person zuordnen. Die Stimme gehörte zu der Gestalt am Strand.
    Es war eine
Frau.
    Er wußte
sogar ihren Namen. Sie hieß - Susann.
     
    ●
     
    »Bleiben Sie
ganz ruhig«, sagte der großgewachsene, unglaublich hagere Mann. »Dann passiert
Ihnen nichts. Ich werde alles wieder beheben können .«
    »Beheben
können ?« Iwan

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