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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tränen
standen ihm in den Augen.
    »Spinne
nicht«, antwortete die Frau. »Und nun komm, Vati will nach Hause .«
    Iwan
Kunaritschew trat aus dem Schatten und räusperte sich. Erschrocken und verlegen
zugleich fuhr die Frau herum. »Entschuldigen Sie«, sprudelte es aus ihr hervor,
bevor Iwan auch nur einen Ton über die Lippen brachte, »aber der Kleine hat
sich losgerissen. Wir wollten uns nicht den Eintritt erschleichen, wirklich
nicht...«
    »Schon gut«,
lächelte Iwan freundlich. »Was hast du denn dort gesehen, mein Kleiner ?«
    William
entschloß sich, daß es unter Umständen doch besser sei, nicht direkt loszuweinen . »Ein Monster«, sagte er ernsthaft.
    »Was denn für
eins? War es groß oder klein ?«
    »Darf ich
auch noch die anderen Monster sehen ?« quengelte
Klein-William.
    »Entschuldigen
Sie vielmals«, wiederholte sich seine Mutter und zog den Jungen mit sich fort.
Schnell schlüpfte Iwan durch die Öffnung, die das Kind entdeckt hatte.
    Er kam in der
großen Zelthalle heraus, direkt hinter einem mächtigen Podest. Ein grüner
Scheinwerfer beschien die Monster, die Klein-William gesehen hatte. In dem
grünen Licht kamen sie Iwan unwillkürlich gespenstisch vor, obwohl er genau
wußte, daß es sich lediglich um Figuren oder Spiegeltäuschungen handelte. Da war ein Rabe mit dem Gesicht eines Engels, ein fliegender
Tintenfisch, eine Fledermaus mit Teufelshörnern und ein Flugdrache. Und viele
andere Ungeheuerlichkeiten.
    »Da .. . hat
sich etwas bewegt«, schrie eine hohe Stimme.
    Erst da wurde
Iwan klar, daß er angestarrt wurde. Er hatte die Menschen nicht bemerkt, da ihn
die grüne Lampe blendete und eisiges Schweigen herrschte.
    Die Frau
schrie noch mal auf und alarmierte damit weitere Zuschauer, die in diesen Teil
des Panoptikums geströmt kamen.
    »Ist der
scheußlich ...«
    »Und er soll
sich bewegt haben ?«
    Iwan
Kunaritschew erstarrte, denn es war zu spät, das Zelt wieder zu verlassen. Man
hatte ihn bereits entdeckt.
    »Aber meine
Damen und Herren, was ist denn los ?« fragte eine
kratzige Stimme, die Iwan als die des Mannes erkannte, der vorhin die Vorzüge
seiner Schaubude so eindringlich gepriesen hatte.
    Iwan war nie
verlegen, wenn es um Ausreden ging.
    Der
Schaubudenbesitzer brach ab, als er ihn erblickte.
    »Guten Tag«,
sagte Iwan. »Ich komme vom...«
    Die Zuschauer
hielten sich entsetzt die Ohren zu. Einige wandten sich zur Flucht.
    Iwan
Kunaritschew runzelte die Stirn.
    »Aber ich
...«, sagte er. Doch anstatt dieser Worte entglitt seinem Mund ein Feuerstrahl.
Nun machten sich auch die Mutigsten unter den Zuschauern davon.
    Da endlich
begriff Iwan. Er wurde für ein Monster gehalten!
     
    ●
     
    Ein
scharrendes Geräusch unterbrach die Stille in der Gruft, in dem Gang im
Erdreich, den Bernard Wellmann gegraben hatte.
    Danach blieb
es eine Weile ruhig, doch Wellmann spürte genau die Anwesenheit einer anderen
Person ... eines Menschen, eines noch Lebenden, den es in diese Gruft
verschlagen hatte.
    Plötzlich
wußte Wellmann auch, wie sehr er sich getäuscht hatte.
    Er wollte
sich aufbäumen gegen sein Schicksal, doch dies war ihm genauso unmöglich wie
der Versuch, sich zu bewegen. Mit dem Kopf nach unten lag er in dem engen Loch,
die feuchte Erde drückte gegen seine blanken Knochen und sog sich gierig
schmatzend daran fest.
    Er hatte
versagt. Er hatte den Mann, der soeben die Gruft betreten hatte, warnen wollen
vor Susann, vor dem, was sie mit ihm beabsichtigte. Er hatte diesem Mann Träume
geschickt - doch diese Träume waren ihm keine Warnung gewesen, sondern nur eine
Verlockung, ein Reiz, auf eigene Faust nachzuforschen, die Gruft zu suchen, zu
finden, zu betreten ...
    Er hatte
seinen Nachfolger selbst ins Verderben gelockt.
    Dann spürte
er eine Bewegung an den Knochen seiner Füße. Sein Nachfolger hatte ihn
entdeckt.
    Das Skelett,
das einst Bernard Wellmann gewesen war, wußte, was nun geschehen würde.
    Sein
Nachfolger würde die Rolle spielen, die er gerade gespielt hatte. Er würde ein
weiteres Opfer in die Gruft lok- ken ... ins
Verderben.
    Doch seine
Rolle war auch vorhersehbar ... nach ihm würde wieder einer kommen, und dann
wieder einer ...
    Plötzlich
fiel der Bann der Bewegungslosigkeit von Bernard Wellmann ab. Er wartete, bis
das neue Opfer sich wieder in den Hauptraum der Gruft zurückgezogen hatte, um
dort zu sterben und zu einem lebenden Skelett zu verfallen. Dann grub er sich
durch den Gang.
    Ein
untrüglicher Instinkt leitete ihn.
    Irgendwann
begann er

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