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058 - Todesschwadron des Geister

058 - Todesschwadron des Geister

Titel: 058 - Todesschwadron des Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wieder zu graben, senkrecht in den Boden. Doch er brauchte nur wenig
Erde zu bewegen, kaum einen Kubikmeter, und er stieß durch auf einen weiteren
unterirdischen Gang, einen größeren, in dem er bequem stehen konnte.
    Hohl hallte
es von seinen Schritten wider. Seine Knochen klapperten laut. Noch nie war ihm
dieses Geräusch so bewußt aufgefallen - als Beweis für den widernatürlichen
Zustand, in dem er sich befand.
    Ein Toter,
der weiterlebte!
    Um eine
Aufgabe zu erfüllen . . .
    Unvermittelt
erreichte er eine große Höhle, einen Raum inmitten der Erde, der von einem
gewaltigen Kandelaber erhellt wurde, von einem bronzenen Kerzenständer mit
mehreren Armen zum Tragen der Kerzen, überaus reich
geschmückt .
    Das Licht der
schwarzen, rauchlos brennenden Kerzen erhellte eine abstruse Szenerie: eine
luxuriös gedeckte Tafel mit unzähligen silbernen Platten, Flaschen und Gläsern.
Doch alle Gefäße waren leer.
    Überall
huschten Ratten umher - auf dem Boden, in allen Winkeln, sogar auf der Tafel.
    Ein
fremdartiges und doch vertrautes Geräusch errang seine Aufmerksamkeit; das
Klappern knöcherner Füße, Beine und Arme.
    Skelette!
Dutzende von Skeletten betraten den Raum. Erst jetzt sah das Knochengerüst, das
einst Bernard Wellmann gewesen war, die übrigen Gänge, die in den großen Raum
führten.
    Im Gegensatz
zu ihm waren diese anderen Skelette jedoch bekleidet; festlich gekleidet sogar.
Er sah reichgeschmückte Kutten, prächtige Kleider, gutgeschnittene Anzüge.
    Zwei der
Skelette blieben vor ihm stehen und hoben seine Knochenarme. Sie stülpten ihm eine
Robe über, ein schmuckloses, graues Linnen.
    Und in diesem
Moment wich das Denken aus seinem Totenschädel. Er hatte seine erste Aufgabe
erfüllt. Eine neue wartete auf ihn. Er brauchte nicht mehr Bernard Wellmann zu
sein, ein Mensch, der träumen konnte und dessen Träume andere Menschen ins
Verderben lockte .
    Sein Geist
entschwand in sanftere Gefilde, und ihm blieb nur bedingungsloser Gehorsam und
ein starkes, alles durchdringendes Zugehörigkeitsgefühl.
    Nun wußte er,
welche Rolle das Schicksal für ihn vorgesehen hatte.
    Von nun an
war er einer aus der Todesschwadron des Geisterlords ...
    » Feuiletismus !« sagte Dr. Raven.
    Larry Brent
runzelte die Stirn. »Diesen Begriff habe ich noch nie gehört«, gab er zu.
    »Kein Wunder,
den habe ich geschaffen !« Dr. Raven schwang seine
unglaublich hagere Gestalt auf dem Stuhl hin und her. »Den Begriff,
wohlgemerkt, nicht das Phänomen an sich.«
    »Könnten Sie
den Begriff näher erklären ?« fragte Saluta Molunde . X-GIRL-S hatte,
ganz Journalistin oder Anzeigenleiterin bei einer Tageszeitung, einen
Notizblock gezückt und gab vor, sich Aufzeichnungen zu machen.
    » Feuiletismus ist eine wunderbare Angelegenheit. Ich habe
bereits einige Selbstversuche angestellt, aber der Zustand hält nie lange genug
an. Doch ich habe mich diesem Phänomen völlig hingegeben und werde meine
Forschungen weiterbetreiben .«
    Raven beugte
sich vor. In seinen Augen glitzerte ein unbeschreibliches Feuer, das Larry
unwillkürlich schaudern ließ.
    »Ich
betrachte mich als ... Gebender«, fuhr der hagere Mann fort. »Ich versetze die
Menschen, die zu mir kommen, um meine Dienste zu beanspruchen, in absoluten
Tiefschlaf .« Er räusperte sich. »Leider kommt es dabei
auch zu gewissen ... Störungen .«
    Ein kühler
Hauch schien den Dachboden zu durchziehen.
    »Alpträume ?« fragte Larry ins Blaue hinein. Er beschloß, das Spiel
mitzuspielen - nur so konnte er feststellen, ob Dr. Raven tatsächlich ein
harmloser Irrer war oder wirklich eine Verbindung zu dem ominösen Geisterlord besaß.
    »Alpträume
der fürchterlichsten Art. Nichts hindert unseren Geist mehr daran, ins
Unbekannte vorzudringen. Und das Unbekannte ist im ersten Moment stets
erschreckend .«
    Wem sagt er
das, dachte Larry. Als X- RAY-3 hatte er mehr Begegnungen mit dem Unbekannten
gehabt, als der verschrobene Doktor es sich überhaupt jemals vorstellen konnte.
    »Wie wäre
es«, hörte er Saluta fragen, »wenn Sie uns diesen ... Feuiletismus mal vorführten ?«
    Dr. Raven
grinste - erfreut, Versuchskaninchen gefunden zu haben, oder aus einem ganz
anderen Grund? fragte sich Larry. Am liebsten wäre er aufgesprungen, um dem
absurden Schauspiel ein Ende zu machen und sich den hageren Mann mal
vorzuknöpfen. Aber irgend etwas hielt ihn zurück. Doch sein Unbehagen wuchs.
    »Nichts
einfacher als das«, nickte Raven eifrig. » Feuiletismus muß man erlebt haben.

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