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0580 - Die Zeitritter

Titel: 0580 - Die Zeitritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spaß bei dem Sauwetter hinausgefahren? Ich will auch etwas dafür bekommen. Felda wird mit dir reden, die kann das besser als ich..."
    „Das ist bestimmt ein guter Fisch", sagte Nick Madl überzeugt.
    „Ich will ihn ja auch nicht schlecht machen", verteidigte sich Sam erregt. „Aber Schuhe und ein Anzug sind zuviel dafür."
    „Hast du noch genügend Vorräte an frischem Fisch auf Lager, Sam?" fragte Pendor harmlos. „Heute früh hörte ich einige Leute recht abfällig über deine Fähigkeiten als Händler reden."
    „Woher soll ich denn Fisch haben bei dem Wetter?" empörte sich Sam wütend. „Wenn mir die Fischer keine bringen, kann ich auch keine handeln..." Er schwieg plötzlich und sah Pendor an.
    „Was willst du eigentlich von mir?"
    „Ein paar Schuhe und den guten Anzug, den ich gestern bei dir sah."
    Sam seufzte.
    „Du ruinierst mich, Dark Pendor", stellte er fest und begann, im Lager herumzukramen.
    Karos kam mit seiner Mutter, Pendors Frau Felda. Sie umarmte ihren Gatten und nahm Sam, der gerade herbeigeschlurft kam, den Anzug aus den Händen. Fachmännisch betrachtete sie ihn und nickte dann.
    „Er ist nicht schlecht, aber ich muß ihn an einigen Stellen ändern - das vermindert den Tauschwert. Immerhin, Dark, wenn er uns die Schuhe dazugibt, vielleicht noch den eisernen Topf dort und ein neues Messer für die Küche..."
    Felda Pendor mochte sechzig oder siebzig Jahre alt sein, war jedoch noch rüstig und galt als äußerst energisch. Sam Katzbach duckte sich ein wenig, als er die verlangten Gegenstände heranschleppte und ihr übergab. Der Blick, mit dem er dabei Pendor streifte, hätte einen Stein zerschmolzen, nicht aber den rauhen Fischer.
    Schwer bepackt zog die Familie schließlich davon, von den nicht gerade freundlichen Wünschen des Händlers begleitet.
    Nick Madl zog seine Flasche aus der Tasche und nahm einen kräftigen Schluck. Dann schwankte er zurück in seine Behausung nahe am Kai.
    Für heute erwartete er kein Boot mehr zurück, weil keines ausgefahren war.
     
    *
     
    Die Pendors wohnten in der Hafenstraße in einem uralten, aber gut erhaltenen Blockhaus. Vielleicht hatte es früher in Feuerland keine Wälder gegeben, heute jedenfalls gab es welche, wenn auch nur an gewissen Stellen, wo der Boden fruchtbar und die Lage geschützt war. Wenn man unabhängig von der Zivilisation bleiben wollte, benötigte man in erster Linie genügend Holz. Aus Holz konnte man praktisch fast alles herstellen, außerdem heizte es angenehmer als Öl oder Elektrizität.
    Pendor besaß oben auf der Ebene einen eigenen kleinen Wald.
    Bäume wuchsen von allein, er brauchte sich nicht darum zu kümmern. Wenn er einen Stamm haben wollte, ging er mit seinem Sohn in die Waldmulde und holte sich einen.
    „Es war leichtsinnig von dir, heute auszufahren", sagte Felda und schloß die Tür hinter ihnen. Der Schein des flackernden Kaminfeuers verbreitete in dem großen Wohnraum eine Atmosphäre von Wärme und Behaglichkeit. „So wichtig war das mit dem Winteranzug nun auch wieder nicht. Bis jetzt haben wir einen milden Winter."
    „Das kann sich ändern", knurrte Pendor und setzte sich, nachdem er die Jacke ausgezogen hatte. „Gibt es Neuigkeiten?"
    „Welche schon?" Felda schob die Suppe näher ans Feuer, um sie aufzuwärmen. Karos war in seinem Zimmer verschwunden, das über dem Wohnraum lag. „Mary war hier und sagte, die Versammlung fände erst morgen statt. Kantenburg hat sicher wieder neue Pläne wegen der Häuser im Ostgebiet der Stadt."
    Fell Kantenburg war der Bürgermeister von Porvenir und damit das politische Oberhaupt der sogenannten Zeitritter. Trotz seiner hundert Jahre war er rüstig und tatkräftig, verstand es sich durchzusetzen und hielt sich an demokratische Gepflogenheiten.
    Er faßte nie einsame Entschlüsse, sondern hielt regelmäßig Versammlungen ab, in denen sich jeder Bürger zu Wort melden konnte.
    Mary war Kantenburgs dreißigjährige Tochter.
    „Im Osten ist der Fluß. Wenn er anschwillt, sind die Häuser an seinen Ufern gefährdet. Das habe ich doch schon oft genug..."
    „Dann tu es morgen wieder", riet Felda. „Im übrigen ist Mary hübscher geworden. Ich glaube, Karos sieht sie sehr gern."
    „Mit bloßem Angucken ist es nicht getan, Felda. Er wird sich um sie bemühen müssen, wenn er sie heiraten will. Mit Fell habe ich schon gesprochen, er hat nichts dagegen. Die jungen Leute von heute sind viel zu schüchtern, da müssen wir Alten eben nachhelfen."
    „Mische dich da nur

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