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0581 - Der Blutstein

0581 - Der Blutstein

Titel: 0581 - Der Blutstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Horace F. Sinclair nicht verschwunden war.
    »Alles klar?« flüsterte Orth.
    »Wir können!«
    ***
    Auch für den kräftigen Suko wurde es zu einer Tour der Leiden, als er Orth den Weg wieder zurückschleppte. Die Wunde hatte sich verschlimmert, Orth konnte nicht mehr auftreten. Sie pochte und hämmerte, war heiß geworden, und es gab Wege, über die Suko den Hausmeister tragen mußte.
    Dank seiner guten Kondition schaffte er auch dies. Orth hing des öfteren auf seinem Rücken und flüsterte ihm Worte der Rache ins Ohr. John Sinclair war schon jetzt so gut wie tot, das hatte er dem Geisterjäger versprochen.
    Sie brauchten für den Weg ziemlich lange, aber sie schafften es, die schmale Straße zu erreichen. Allerdings nicht an der Stelle, wo der Wagen stand.
    Suko legte den Verletzten auf die Böschung und bedeutete ihm zu warten.
    »Wo willst du hin?« keuchte Orth.
    »Ich hole meinen Partner.«
    »Wenn du mich hier verrecken lassen willst, dann…«
    »Keine Sorge. Am liebsten würde ich dich zu einem Arzt bringen.«
    »Quatsch, der kann mir nicht helfen. Ich will zu Gina. Die wird meine Verletzung behandeln. Sie kennt sich aus in der Kräuterkunde, keine Sorge.«
    »Wie du meinst. Bis gleich.« Suko rutschte die Böschung hinab und ging am Straßenrand weiter.
    Über ihm lag ein dunkler Himmel. Sterne leuchteten in einer wahren Pracht. Auch der Mond zeigte sich. Eine dicke, halbe Scheibe, wie eine aufgeblähte Gondel.
    Suko bewegte sich im Dauerlauf, die Kondition besaß er noch immer. Er mußte um eine Kurve und sah tatsächlich den Wagen. Die Innenbeleuchtung brannte, weil Horace F. Sinclair die Tür nicht geschlossen hatte. Sukos Schritte waren bis zu ihm gedrungen. Er lief dem Inspektor entgegen und erkannte ihn.
    »Endlich, Suko. Verflixt, ich dachte schon, Sie kämen überhaupt nicht mehr wieder.«
    »Ich habe Orth.«
    »Wer ist das?«
    »Sir, hören Sie jetzt genau zu. Wir sind auf der richtigen Spur. Orth wird uns führen.«
    In den folgenden Minuten redete Suko schnell und flüsternd. Horace F. Sinclair unterbrach ihn mit keinem Wort. Hin und wieder nickte er oder räusperte sich.
    »Das war alles, Sir.«
    »Wie sieht Ihr Vorschlag aus?«
    »Zunächst müßten wir uns duzen.«
    »Das ist kein Problem, wir sind schließlich Gangster.« Sinclair schüttelte den Kopf. »Das habe ich auch noch nicht erlebt.«
    »Wichtig ist, daß wir das Schloß erreichen. Ich bin fest davon überzeugt, daß wir dort auf John treffen.«
    »Wäre das wirklich gut?«
    »Wie meinen Sie das, Sir?«
    »Ich denke nur an Mallmanns Drohung. Er will keine anderen Götter neben sich haben.«
    Suko nickte. »Natürlich, ich verstehe. Aber nach Mallmann habe ich Orth nicht gefragt.«
    »Kennt er den Blutstein?«
    »Weiß ich nicht.«
    Sinclair nickte. »Dann müssen wir uns eben an die Hexe halten. Es nutzt alles nichts.«
    »Leider, Sir.«
    »Wollen Sie wieder fahren?«
    »Ja, nur wird es für den Verletzten etwas eng werden«, murmelte der Inspektor.
    »Was wollen Sie machen, Suko. Ihn auf das Dach legen?«
    »Nein, Sir.«
    Beim Einsteigen streckte Sinclair dem Inspektor einen Finger entgegen. »Ab jetzt Horace.«
    »Geht klar.«
    Wenig später startete Suko den Golf.
    Die Scheinwerfer rissen die Finsternis auf. Bleich huschte der Teppich über den grauen Asphalt der Fahrbahn. Suko fuhr langsam und hörte zu, was Sinclair ihm zu sagen hatte. Die Beamten waren wieder abgezogen, weil sie in der Dunkelheit nicht weitersuchen wollten. Am nächsten Tag würden sie das Gelände noch einmal durchkämmen und auch die einsam stehenden Höfe besuchen, um dort Erkundigungen einzuziehen.
    »Dann kann schon alles vorbei sein«, sagte Suko.
    »Das hoffe ich auch.«
    Der Inspektor hatte den Wagen in die Kurve gelenkt. Rechts, jenseits des Straßengrabens wuchs die Böschung wie ein langer, nie abreißender Schatten hoch. Eine schräge, dunkle Mauer, die die Straße begleitete. Auf dieser Schräge bewegte sich etwas. Orth lag noch im Gras. Er hatte den Wagen gesehen und winkte.
    »Da ist er«, sagte Suko.
    »Der Kerl ist gewalttätig – oder?«
    Suko stoppte. »Er scheint mir unter dem Einfluß dieser Gina zu stehen. Jedenfalls vertraut er ihr voll. Wir werden sehen, wie er mit ihr auskommt.«
    Der Hausmeister wurde von Suko zum Wagen gebracht. Mißtrauisch schaute er Sinclair an. »Ist das dein Kumpel?«
    »Ja.«
    »Der gehört schon fast ins Altersheim.«
    »Hör zu, du komischer Glatzkopf«, erwiderte Sinclair, »wenn du nicht alt werden willst,

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