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0581 - Die Geistermutanten

Titel: 0581 - Die Geistermutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hören."
    „Ich bin einverstanden", erklärte der Mahner sich schließlich bereit. „Wir wissen, wohin wir uns zu wenden haben. Ich bin dafür, daß wir in verantwortlicher Weise vorgehen. Keine Gewalt, kein schädigender Zwang! Wir kommen ohne das aus."
    „Schon gut, Bruder Vorbeter", spottete der erste Gedankenstrom. „Wir werden uns mustergültig betragen."
    „Du beklagst dich über die geistige Verwirrung unserer Gastwesen", wies der Mahner ihn zurecht: „Vielleicht solltest du erst mal nachsehen, ob bei dir selbst nicht etwa eine Schraube locker ist!"
     
    *
     
    „Sie sind klug genug, um zu wissen, weswegen wir hier sind", eröffnete Bivar Onrain die Unterhaltung. „Es liegt uns nichts an der Anwendung von Gewalt oder daran, Ihre kostbaren Geräte zu beschädigen oder gar zu zerstören. Sie haben ebenso genug Verstand, um zu wissen, daß wir über Kräfte verfügen, gegen die Ihre nicht gewachsen sind. Sie tun also gut daran, unseren Wunsch auf das schnellste zu erfüllen."
    Jetzt, im Augenblick der Krise, war Eldor Savrin wieder der Kämpfer, als den ihn Rock Looman kaum vier Stunden zuvor kennengelernt hatte.
    „Ihr Anliegen ist gesetzwidrig", antwortete er. „Ich kann nicht darauf eingehen."
    „Dann sind wir gezwungen, Sie unter hypnotischen Einfluß zu nehmen."
    „Tun Sie das immerhin", spottete Savrin. „Ich bin gespannt, ob Sie wirklich alle Sicherheitsvorkehrungen kennen, die beseitigt oder umgangen werden müssen, um Ihr Anliegen zu befriedigen."
    „Sie kennen sie alle", beharrte Onrain.
    „Ja, das schon. Aber im Zustand der Hypnose handele ich nicht aus eigener Initiative, sondern nur auf Befehl. Wenn Sie mir befehlen, den roten Schalter zu drücken, dann drücke ich ihn - wenn nicht, darin bleibt er ungedrückt, und vielleicht ist es gerade derjenige, der eine wichtige Sicherung ausschaltet."
    „Sind Sie verrückt?" zischte Looman, der sich schließlich von seinem Schrecken erholt hatte. „Die bringen uns einfach um, wenn Sie nicht tun, was sie verlangen."
    Die acht Synthos hatten gehört, was er sagte. Onrain lächelte.
    „Nein, wir bringen Sie nicht um. Aber wir haben Mittel, Sie zur Zusammenarbeit zu zwingen. Sie sind nicht angenehm, deswegen hoffe ich..."
    Savrin schien seine Ansicht plötzlich geändert zu haben.
    „Also schön, was wollen Sie", unterbrach er Onrain grob.
    „Eine ID-Karte."
    „Das kann ich mir denken. Für wen, meine ich?"
    Onrain trat vorwärts und legte ein Stück Schreibfolie auf den Arbeitstisch.
    „Die Angaben sind auf dieser Folie enthalten."
    Savrin näherte sich ebenfalls dem Schreibtisch. Von weitem sah er schon, daß der Zettel mit Hand geschrieben war.
    „Auf ID-Karten braucht man nicht nur einen Namen, Geburtstag und Kontonummer, sondern auch komplizierte Dinge, wie zum Beispiel Charakteristiken des Gehirnwellenmusters..."
    „Ist alles da", antwortete Onrain.
    Savrin nahm den Zettel auf. Onrain hatte nicht zuviel behauptet.
    Die Gleichung, die das menschliche Gehirnwellenmuster beschrieb, enthielt achtzehn Koeffizienten, deren numerischer Wert sich von Person zu Person änderte. Alle achtzehn Koeffizienten waren sorgfältig aufgeführt. Der Name der Person, auf die die Karte ausgestellt werden sollte, war Sanine Marechal Bouffat, ein Frauenname. Also waren sie alle, bis auf die Frau, bereits mit Identifizierungskarten versehen.
    „Ich bin bereit, auf Ihre Forderung einzugehen", erklärte Savrin steif.
    Ein anderer meldete sich zu Wort.
    „Nach Ihrem ursprünglichen Widerstand finde ich das erstaunlich. Darf ich fragen warum?"
    „Weil Sie mich erstens zwingen können, und weil ich zweitens davon überzeugt bin, daß Sie, obwohl Sie Ungesetzliches von mir verlangen, nicht in Wirklichkeit eine verantwortungslose Gruppe von Gesetzesbrechern sind."
    Darauf erhielt er weder Antwort, noch Widerspruch.
    „Die Ausstellung einer ID-Karte unter so ungewöhnlichen Umständen kann nur von meinem Rechenlabor aus verfolgen.
    Dort befinden sich meine Mitarbeiter. Ich muß einige Interkom-Anrufe tätigen, um die Leute von dort zu entfernen. Sind Sie damit einverstanden?"
    Die acht Synthos erklärten sich einverstanden.
    Savrin hatte den ursprünglichen Widerstand gegen das Ansinnen der Synthos nur vorgetäuscht, um die Sache echter erscheinen zu lassen. Er war von Anfang an gewillt gewesen, ihre Bitte zu erfüllen. Er hatte seinen Grund dafür. Die Routine, die er in der vergangenen Nacht unter hypnotischem Zwang geschrieben hatte, wäre in der Lage

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