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0581 - Die Geistermutanten

Titel: 0581 - Die Geistermutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen, die Prüfsensoren des Kontrollrechners zu täuschen und die Ausgabe einer ID-Karte zu veranlassen, ohne daß die dafür gesetzlich vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt waren. Von dieser Routine war jedoch im Augenblick nicht die Rede. Savrin glaubte zu verstehen, daß Bivar Onrain selbst kein Computer-Experte war und daher, solange er alleine agierte, kein anderes Mittel sah, als einen unkooperativen Fachmann unter Hypnose zu setzen, um sein Ziel zu erreichen. Daß er nun von dieser Praxis abwich, deutete darauf hin, daß sich unter seinen Begleitern ein Experte befand, der Savrin über die Schulter sehen würde, während er die Daten eingab und dem Rechner die erforderliche Serie von Instruktionen übermittelte. Er mußte also vorsichtig sein. Es kam darauf an, sämtliche Daten in den Speicher zu füttern, bevor er die Instruktionen erteilte, deren letzte einen allgemeinen Alarm auslösen würde, da der Antrag auf Ausfertigung einer ID-Karte von einer nichtautorisierten Eingabe gestellt wurde.
    Er bedauerte nur, daß der Alarm auch im Labor recht deutlich zu hören sein würde. Die acht Synthos würden sofort die Flucht ergreifen, dessen war er sicher. Aber mehr konnte er nicht tun. Er tröstete sich mit dem Gedanken, daß der SolAb auch dann geholfen war, wenn sie wußte, wo sich die acht Gesuchten wenige Sekunden vor Empfang des Alarms aufgehalten hatten.
    Er machte die nötigen Anrufe und entfernte seine Mitarbeiter aus dem Labor, indem er eine geschäftliche Konferenz vorgab, die überraschend angesetzt worden war und in Terrania stattfand. Seine Leute würden sich unverzüglich auf den Weg dorthin machen, das wußte er.
    Er wartete noch zehn Minuten, dann führte er seine Besucher in das gähnend leere Labor. Bivar Onrain bestand verständlicherweise darauf, daß Rock Looman sich der Gruppe anschloß. Savrin ließ sich an einer der umfangreichen Konsolen nieder. Er stellte die Verbindung zum Rechenzentrum her und legte das Stück Schreibfolie mit den Personaldaten vor sich.
    Bivar Onrain und seine Gruppe hatte eine Art Halbkreis um die Konsole herum gebildet. Am linken Flügel befand sich Rock Looman, der ziemlich unglücklich drein sah, weil einer der Synthos offensichtlich dazu abgestellt war, auf ihn ein besonderes Augenmerk zu haben. Onrain und der Syntho, der Savrin nach der Ursache seines Gesinnungswechsels gefragt hatte, standen unmittelbar hinter dem Wissenschaftler. Savrin schickte sich an, die ersten Datenwerte einzugeben, da wurde er von Onrains Nebenmann unterbrochen: „Am besten erklären Sie uns die Sache erst mal. Was haben Sie vor, wie wird die Sache abgewickelt?"
    Savrin hatte sich auf diese Frage vorbereitet. Er beschrieb seine Absichten im Detail, und er beschrieb sie mit den Worten eines Fachmanns, wogegen der Syntho offenbar nichts einzuwenden hatte. Ein einziges Mal unterbrach Bivar Onrain seine Schilderung, indem er fragte: „Werden Sie so vorgehen wie in dem Programm, das Sie in der vergangenen Nacht geschrieben haben?"
    „Genauso", antwortete Savrin.
    Er hatte mit „ungefähr so" antworten wollen, was die Wahrheit gewesen wäre, aber er fühlte, daß er damit Zweifel erwecken und so den Erfolg seines Vorhabens in Frage stellen würde.
    Onrains Nebenmann hörte seine Schilderung geduldig zu Ende.
    Dann fragte er: „Wo kommt die Karte zum Vorschein?"
    Savrin deutete auf einen Auswurfschlitz.
    „Ich denke, in den ganzen Mechanismus sind einige Sicherungen eingebaut, nicht wahr?"
    „Ganz sicher", antwortete Savrin mit Überzeugung. „Sonst könnte sich jeder seine eigene ID-Karte ausstellen."
    „Wie gedenken Sie, diese Sicherungen zu umgehen?"
    „Das Labor ist eine autorisierte Eingabestelle", log Savrin.
    „Beweisen Sie mir das!"
    „Wie?"
    „Denken Sie sich ein paar glaubhafte Personaldaten aus und lassen Sie auf diese Daten eine Karte ausstellen."
    Eldor Savrins Triumph war vollkommen. Auf diese Anweisung hatte er gewartet. Die Sicherheitsexperten, die den Kontrollrechner programmiert hatten, waren keineswegs auf den Kopf gefallen. Sie hatten mit der Möglichkeit gerechnet, daß jeder, der sich widerrechtlich eine ID-Karte aneignen wollte, erst einmal versuchen würde, ob das System überhaupt funktionierte.
    Für diesen Fall hatten sie einen Satz von Personaldaten ausgearbeitet, auf den hin das Rechnersystem wirklich eine ID-Karte ausstellen würde. Die Eingabe von insgesamt einhundertachtundzwanzig Parametern war für die Ausstellung einer Karte erforderlich. Für

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