Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0581 - Die Geistermutanten

Titel: 0581 - Die Geistermutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie die Behörden auf der globalen Suche nach den acht Synthos in ihren Bemühungen unterstützen. Außerdem fertigte Muhinau eine Zusammenfassung an, die der Großadministrator an Bord seiner Korvette mit zur Erde zurücknehmen wollte.
    „Wir wissen nun alles über den Werdegang und die geistige Formung der Normal-Synthos", meinte Lorc Muhinau in einer der häufigen Diskussionen, die er mit Perry Rhodan bei der Sichtung der Unterlagen führte. „Nur in einer Hinsicht kann uns auch Vauw Onacro mit all seiner Weisheit nicht weiterhelfen."
    „Er weiß nicht", nahm Rhodan den Faden auf, „wie seine Synthos sich verhalten werden, wenn ein zweites Bewußtsein von ihrem Körper Besitz ergreift."
    „Ganz richtig. Offenbar ist das eine Möglichkeit, die er niemals in Erwägung zog. Überhaupt scheinen die alten Lemurer zwar hervorragende Biophysiker und Biochemiker gewesen zu sein - aber von den Psi-Wissenschaften hielten sie nicht viel. Es scheint in jener Zeit nicht allzu viele Psi-Mutanten gegeben zu haben."
    Perry Rhodan hob die Schultern.
    „Das ist müßige Spekulation. Sicherlich waren den Tefrodern in Andromeda unsere Psi-Mutanten über alle Maßen unheimlich.
    Aber die Tefroder sind fünfzigtausend Jahre von ihren Vorfahren entfernt, und niemand weiß, wie viel sie seitdem vergessen haben." Er blickte eine Zeitlang nachdenklich vor sich hin; dann fuhr er fort: „Einen zweiten Punkt hat Onacro ebenfalls außer acht gelassen. Wie verhalten sich die Synthos in dem Fall, in dem das Reich, dem sie sich verschworen haben, nicht mehr existiert?"
    „Ich habe darüber nachgedacht", gestand Lorc Muhinau, „und meine Gedanken waren nicht allzu freundlich. Die Intensität, mit denen den Synthos die Unterwerfung unter die Belange des Reiches eingehämmert wurde, könnte dazu führen, daß sie wahnsinnig werden, wenn sie bemerken, daß es das Reich nicht mehr gibt."
    „Sie bestätigen damit eine meiner Befürchtungen", antwortete Perry Rhodan. „Das irreale Verhalten der acht Synthos rührt nicht nur davon her, daß in ihrem Körper zwei verschiedene Bewußtseine miteinander kämpfen. Es ist auch eine Folge des Umstands, daß das Eigenbewußtsein der Synthos von vornherein gestört war, und zwar durch die Erkenntnis, daß das Reich, dem sie dienen sollten, nicht mehr existiert."
    Muhinau schwieg. Nach einer Weile sagte Rhodan: „In diesem Zusammenhang wollte ich an Sie eine Frage stellen.
    Ich erwarte keine verbindliche Antwort - die können Sie mir später geben. Im Augenblick genügt mir eine Ansicht. Gesetzt den Fall, das Eigenbewußtsein der Synthos wurde durch die Erkenntnis, daß es das Reich nicht mehr gibt, wirklich aus dem Gleichgewicht geworfen. Halten Sie diesen Vorgang für reversibel, oder meinen Sie, daß es sich dabei um unheilbaren Wahnsinn handelt?"
    Muhinau ließ sich Zeit mit der Beantwortung der Frage. Als er schließlich zu sprechen begann, sprach er wie ein Mann, der seiner Sache sicher war.
    „Es gibt bis jetzt keine Unterlagen, die es mir ermöglichen, ihre Frage im wissenschaftlichen Sinne zu beantworten. Ich meine dabei biochemische und biophysikalische Aufzeichnungen, die uns darüber informieren, in welcher Weise die Zellen der Gehirnsubstanz beeinflußt und modifiziert wurden, als man ihnen den Instinkt der unbedingten Unterordnung unter die Belange des Reiches einpflanzte." Er sah auf und lächelte. „Aber von einer menschlichen Warte her traue ich mir durchaus, eine Meinung zu äußern."
    „Von Mensch zu Mensch", erwiderte Perry Rhodan das Lächeln, „lassen Sie mich von Ihrer menschlichen Warte hören!"
    „Wir entnehmen Vauw Onacros Aufzeichnungen", fuhr Lorc Muhinau fort, „daß er ein schlechtes Gewissen hatte. Er wußte, daß sein Projekt das Stigma der Unmenschlichkeit trug - er gebrauchte diesen Ausdruck sogar selbst. Unter normalen Umständen hätte er sich zu einem solchen Unternehmen wahrscheinlich niemals hergegeben. Es war die Sorge um das Reich, die seine Bedenken in den Hintergrund rückte. Ein Mann, der solche Skrupel hat, verfährt mit dem Wohl der Wesen, die er sozusagen mit eigener Hand erschaffen hat, nicht bedenkenlos.
    Gleichzeitig war er, wie wir wissen, von ausreichender Intelligenz, um die Möglichkeit des Untergangs seines Reiches mit in Betracht zu ziehen. Er ging nicht so weit, diese Möglichkeit in das Bewußtsein der Synthos einzuprogrammieren - wer weiß, vielleicht hätte er damit unerwünschte Zweifel erzeugt. Aber ich bin sicher, daß er dafür

Weitere Kostenlose Bücher