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0582 - Die Mutantenfänger

Titel: 0582 - Die Mutantenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stimmte Chelifer Argas zu.
    Ihr Essen kam; es waren nur ein paar Kleinigkeiten.
    „Merkwürdig", schränkte Sandal irgendwann ein, „ich wurde mir eigentlich erst zu einem sehr späten Zeitpunkt darüber einig, was ich wollte, welchen Weg ich einschlagen würde."
    „Wann?"
    Sandal trank vorsichtig einen Schluck des heißen Kaffees und erwiderte: „Ich saß mit Atlan nach dem Verlassen des Unterwasserhauses und der langen Strecke unter Wasser auf dem Schiff dieses rasenden Bootsbesitzers. Wir unterhielten uns, während wir auf Informationen warteten, über einige Begriffe wie Verantwortung, Sinnlosigkeit und so weiter. Und da sagte Atlan etwas Merkwürdiges.
    Er meinte, daß die Position eines Menschen, der viele andere Menschen führt, keineswegs zu beneiden ist. Seine Stärke hält man für Machtlust, seine Schwächen werden ausgenutzt, seine Güte wird für Dummheit gehalten."
    „Das mag sein. Aber was hat das mit deinem Entschluß, Exota Alpha zu zivilisieren, zu tun?"
    „Einiges!" sagte er und schnitt das Fleisch auseinander. „Einiges. Ich weiß seit dieser Zeit, daß ich Hilfe brauche.
    Zunächst einmal deine Hilfe; das ist das wichtigste."
    „Sandal!" sagte sie, freudig erschrocken, „was ist über dich gekommen? Du machst ja direkt Komplimente."
    „Feststellungen sind's", korrigierte er gutgelaunt. Jetzt, da er sich eindeutig entschieden hatte, waren sämtliche Zweifel wie weggewischt. Als hätten sie niemals bestanden. Er sah sein Ziel und seine Aufgabe klar vor sich.
    „Auch gut. Wen oder was brauchst du noch?"
    Er zuckte die Schultern.
    „Ich denke da an meinen Freund Atlan, der mir sicher helfen wird. Und dann Joaquin Manuel Cascal und Edmond Pontonac.
    Und natürlich Rhodan. Ich werde mit ihnen allen reden.
    Schließlich bringe ich irgendwann einen Planeten in das Imperium ein, mit allen Vorzügen und Nachteilen."
    „Das ist wahrscheinlich!" sagte Chelifer.
    Sandal dachte an die Welt, die er vor Jahren verlassen hatte.
    Exota Alpha...
    Ein schöner, fast jungfräulicher Planet. Die Bewohner waren, von Ausnahmen abgesehen, friedlich und arbeitsam, die Natur gab ihnen alles, was sie brauchten. Ein Planet ohne stinkende Essen und mit einem milden, ausgeglichenen Klima, das in weiten Teilen zweifache oder dreifache Ernten gestattete. Und eine Zivilisation, die eine seltsame Mischung war zwischen der Stufe, die Terra anfangs des Mittelalters erreicht haben mochte, und vereinzelten Vorposten des galaktischen Zeitalters.
    Sandal sah eine Vision: Burg Crater, neu aufgebaut und viel schöner und heller als je zuvor, war das Zentrum. Ein großer Raumhafen wurde gebaut, eine Stadt entstand, Handel mit allen fremden Welten wurde getrieben. Ein Freihandelsplatz? Warum nicht? Seine Freunde würden ihm mit Rat und Tat beistehen. Er brauchte nur eine Pionierflotte und einige Millionen Roboter... die Vision zerstob: Es würde langsam und hart aufwärts gehen, unterbrochen von vielen Rückschlägen und vielen Sorgen.
    Sandal erwachte aus seinem Traum und wandte sich wieder Chelifer zu.
    „Wirst du mit mir fliegen?" fragte er leise.
    „Selbstverständlich!" sagte sie heiter. „Was ist schon eine Karriere als Robotpsychologin gegen den Status einer Duodezfürstin?"
    „Du sagst es!" erwiderte er und zahlte.
    Sie verließen ihre Plätze und wurden wieder zu Teilen des Fußgängerstroms, der sich durch die schmalen Gassen dieses Viertels schob. Als Sandal durch die Bäume eines Parks hindurch ein großes Handelsraumschiff starten und im Himmel verschwinden sah, wußte er endgültig, daß sein Traum in Erfüllung gehen würde.
    Nach Jahren...
    „Was tun wir jetzt?" fragte er.
    „Dasselbe wie vorher!" meinte Chelifer. „Wir bummeln, bis wir müde sind."
    Sie machten einen ausgedehnten Spaziergang durch das Viertel, sahen fremde Menschen und nichtmenschliche Fremde und stiegen schließlich, gegen Mitternacht, in das unterirdische Verkehrsmittel, das sie in die Nähe des Hauses brachte, in dem sie wohnten.
    Im Wohnraum blieb Sandal vor seinem Schreibtisch stehen und betrachtete nachdenklich das unaufgeräumte Durcheinander von Karten und Plänen.
    „Ja", sagte er. „Das alles bekommt plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Bis jetzt ist es Spiel gewesen. Ab heute wird es Ernst."
    Chelifer schmiegte sich an ihn und entgegnete behutsam: „Hast du nicht ein bißchen Angst, Sandal?"
    „Wovor?"
    „Du bist noch nicht einmal fünfundzwanzig Jahre alt. Jemand, der sich eine solche vergleichsweise gigantische Aufgabe

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