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0582 - Die Mutantenfänger

Titel: 0582 - Die Mutantenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte.
    „Das mag sein", stimmte er zu. „Aber mir vertraut er."
    Sie stand auf, ging in die Küche und schaltete den Kaffeeautomaten ein. Aus der Küche rief sie über die Schulter zurück: „Worum es sich handelt - das hast du nicht erfahren können?"
    Er schüttelte den Kopf, begann die Buchspulen zu sortieren und schob die Pläne auf der Platte zusammen, um Platz für das Geschirr zu machen.
    „Nein. Ich werde, wie üblich, abgeholt. Imperium-Alpha.
    Angeblich eine sehr delikate, schwierige Sache, von der nur ein bestimmter Personenkreis etwas erfahren soll!" erwiderte er laut.
    Kurz darauf saßen sie sich bei Kaffee, Gebäck und Kognak gegenüber. Das waren die Stunden, die Chelifer und Sandal genossen. Man ließ ihnen nicht viel Zeit zu solchen Stunden. Der Wiederaufbau in vielen Gebieten Terras nach der wilden Zeit des Schwarms brauchte entschlossene, kluge Frauen und Männer, die mehr taten, als notwendig war. Eben Menschen wie Chelifer und Sandal... und unzählige andere.
    „Wann holt man dich ab?"
    Der große, schlanke Mann mit der Habichtsnase blickte auf die Digitalziffern der Ringuhr und entgegnete: „In einer Stunde, Liebste. Wir haben Zeit."
    Sandal war unsicher. Er hatte von Chelifer Argas, dem Mädchen mit den schönsten grünen Augen, die er je gesehen hatte, die Erzählungen von einem mächtigen Helden der terranischen Geschichte gehört. Die Taten und das Leben des Herakles; er fühlte sich ein wenig wie jener Löwenbezwinger am Scheideweg. Was sollte er tun? Beide Möglichkeiten waren gleich reizvoll.
    „Noch immer unschlüssig, Sandal?" fragte Chelifer halblaut. Sie kannte seine Probleme besser als jeder andere Mensch auf Terra, eingeschlossen Perry Rhodan, Pontonac und Cascal.
    Er lächelte unschlüssig.
    „Ja, noch immer unsicher. Beide Wege sind gleich interessant.
    Aber ich fürchte, ein Mann kann seiner Bestimmung nicht entgehen."
    Chelifer schwenkte den Kognak im Glas und nahm einen kleinen Schluck.
    „Sofern er weiß, was seine Bestimmung ist? Ich pflichte dir bei, Sandal. Weißt du es?"
    „Noch nicht!" bekannte er.
    „Und wann wirst du es wissen?" erkundigte sie sich ohne jeden Sarkasmus.
    Er lachte laut auf.
    „Ich weiß nicht, wann ich es wissen werde", dachte er laut vor sich hin. Dann fiel sein Blick auf die umfangreichen Vorstudien, die er bereits um sich herum aufgestapelt hatte. Die Arbeit der vielen freien Stunden seit Monaten, dachte er. Er zog die Schultern hoch und sagte: „Aber ich glaube, die Waagschale senkt sich bereits. Langsam, aber in einer sicheren Bewegung."
    Er trank sein Glas leer und sah wieder auf die Uhr.
    „Es wird Zeit", meinte Sandal. „Ich fragte Rhodan, wie lange er mich brauchen würde. Er sprach von einer Woche. In einer Woche bin ich also zurück."
    Er trat hinter Chelifers Sessel, und das Mädchen lehnte sich schwer gegen ihn.
    „Darf ich in der Zwischenzeit deinen Schreibtisch aufräumen?"
    fragte sie leise.
    „Untersteh dich!" grinste er. „Das darf nur ich." Nach einer Pause setzte er hinzu: „Und höchstens vielleicht noch Atlan oder Cascal."
    Er zog sich um und steckte die einzelnen Teile seiner Ausrüstung ein. Den Köcher warf er über die Schultern, Handschuhe und Armschutz verstaute er in dem runden Fach des Köchers. Dann warf er einen letzten Blick auf das Panorama des lebensfrohen Stadtteils Atlan Village.
    „Ich gehe", sagte Sandal und zog Chelifer näher zu sich heran.
    „Vielleicht ist es das letzte Mal, daß du warten mußt. Ich kann dich verstehen."
    Sie entgegnete: „Du wirst es für kaum möglich halten, Liebster... aber ich verstehe dich auch!"
    Sie küßten sich, und Sandal ging.
    Auf dem Weg zum wartenden Gleiter überlegte er, daß seine Äußerung mit großer Sicherheit richtig war. Zwar stand er noch immer am Scheideweg, aber inzwischen blickte er ziemlich deutlich in eine der beiden Richtungen. Diese Richtung versprach, wie auch bei Herakles, viel Arbeit und viel Schweiß, viele Wunden und Anstrengungen, aber auch sehr viel Ehre und Ruhm.
    „Hoffentlich", sagte er sich, „habe ich nicht auch denselben Tod wie Herakles."
    Dann fuhr er, um Rhodan zu treffen.
     
    3.
     
    Diese unförmigen Korbhüte kommen jetzt in Mode; es ist nicht auszudenken, welche Torheiten diese Touristen noch anstellen werden, dachte der Hafenkapitän von Quartu Sant' Elena. Er beobachtete den Mann, der diesen Hut trug, eine helmartige Scheußlichkeit, deren Wirkung noch von einer großen dunklen Brille mit viereckigen Gläsern und

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