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0583 - Der Ara und die Verzweifelten

Titel: 0583 - Der Ara und die Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine Hoffnung mehr - und sie hat es erkannt. Die anderen wissen es auch. Alles, was wir jetzt noch tun, dient nur noch als Bestätigung für uns Ärzte."
    „Aber..." Er biß sich auf die Unterlippe und ging hinaus.
    Ich war ihm dankbar, daß er mich allein ließ. Nun kam es darauf an, daß ich mich nicht irritieren ließ. Das Spiel mußte weitergehen. Sobald das Plasma eingetroffen war, mußten die Versuche beginnen. Den Mutanten wurde dadurch nicht geholfen, aber sie würden das Gefühl haben, daß man sich bis zum Schluß intensiv um sie bemühte.
    Vielleicht kam es im Augenblick des Todes bei ihnen zu einer Kurzschlußreaktion, und sie würden sich wieder in den Hyperraum zurückziehen. Allerdings war es fraglich, ob sie dann jemals wieder mit dem Normaluniversum in Kontakt treten konnten.
     
    *
     
    Professor Dr. Geoffry Abel Waringer war ein linkisch wirkender Mann, der mir unter anderen Umständen wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre. Er begrüßte mich scheu und deutete ohne lange Vorrede auf den Spezialbehälter, der von den Robotern mit Hilfe von Antigravprojektoren aus dem gerade gelandeten Gleiter geholt und zur Klinik gebracht wurde.
    „Das ist das Zellplasma, das ich mitgebracht habe."
    Da er neben mir stand, konnte ich die kleine Ausbuchtung an seinem Hemd sehen, dort ruhte der Zellaktivator an seiner Brust.
    Zusammen mit Waringer waren zwei berühmte Ärzte eingetroffen: Dr. Bartjas Talschunin und Dr. Kenji Matsutani. Sie hatten bisher auf der Hundertsonnenwelt mit Gewebeverpflanzungen gearbeitet.
    Talschunin war ein wuchtiger Mann, dessen Gesicht, von einem dunklen Bart umrahmt wurde, Matsutani dagegen war zierlich und trug elegante Kleider. Die beiden Männer schienen sich gut zu verstehen.
    „Wir haben von Ihren Problemen gehört", sagte Talschunin, als er mich begrüßte. „Wir freuen uns, daß wir mit Ihnen zusammenarbeiten können."
    Diese unerwartete Herzlichkeit überraschte mich angenehm.
    „Bartjas und ich sind Spezialisten, was das Zellplasma angeht", fügte Matsutani hinzu. „Wir hoffen, daß wir Ihnen ein bißchen unter die Arme greifen können."
    „Ich bin glücklich, daß Sie hier sind", sagte ich. Und so war es auch. Die Anwesenheit dieser Kapazitäten bedeutete, daß ich endlich nicht mehr allein die Verantwortung für den Gesundheitszustand der Mutanten trug.
    Waringer, dem diese Begrüßung offenbar schon zu lange gedauert hatte, machte durch ein Räuspern auf sich aufmerksam.
    „Wir haben schon genügend Zeit verloren", ermahnte er uns.
    „Lassen Sie uns nach den Kranken sehen."
    Rhodan, der mit demselben Gleiter wie Waringer und die beiden Mediziner vom Raumhafen zurückgekommen war, begleitete uns in die Krankenstation.
    „Mein Team kann ich später vorstellen", sagte ich zu Waringer.
    „Ich nehme an, daß Sie jetzt die Synthos sehen wollen."
    Die Wissenschaftler waren erschüttert, als sie die lemurischen Biozüchtungen auf den Nährbetten liegen sahen. Matsutani mußte sich abwenden. Waringer wurde blaß.
    „So schlimm haben wir uns es nicht vorgestellt", flüsterte er mir zu. „Es ist ja ein Wunder, daß sie noch leben."
    „Sie haben einen starken Willen", erwiderte ich. „Doch lange werden sie nicht mehr durchhalten."
    „Lassen Sie uns keine Zeit verlieren!" schlug Waringer vor.
    Die beiden Ärzte zogen sich um. Inzwischen hatten die Roboter den Behälter mit der Plasmamasse ins Krankenzimmer gebracht.
    „Sie müssen entscheiden, wie wir jetzt vorgehen, Doc", sagte Waringer.
    „Ich habe keine Erfahrung mit dem Zellplasma", erwiderte ich.
    „Aber ich kann mir vorstellen, daß die beiden Ärzte, die Sie begleiten, bestimmte Vorstellungen haben, was wir damit erreichen können."
    „Zunächst bieten wir den Bewußtseinsinhalten das Plasma als Trägerkörper an", sagte Matsutani.
    „Ohne PEW-Metall?"
    „Das Plasma ist parapsychisch aktiv", erklärte Talschunin. „Wir hoffen, daß seine psionische Energie ausreicht, um die Bewußtseinsinhalte aufnehmen zu können."
    Ich erklärte den acht kranken Synthos, was wir vorhatten.
    „Es ist möglich, daß es schief geht", beugte ich vor. „Doch das bedeutet noch lange nicht, daß die Möglichkeiten des Plasmas damit erschöpft wären. Wenn das Plasma Sie nicht aufnehmen sollte, werden wir es mit einer anderen Methode versuchen."
    „Fangen Sie an!" forderte Ralf Marten. „Wir haben jetzt lange genug gewartet."
    Gucky stellte mit seinen telepathischen Sinnen eine Verbindung zu dem Zellplasma her, um

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