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0583 - Schädeltanz am Hudson

0583 - Schädeltanz am Hudson

Titel: 0583 - Schädeltanz am Hudson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verheiratet?«
    »Seit einigen Jahren.«
    »Dazu werde ich es nie bringen.«
    »Sag das nicht, du bist noch jung.«
    Sie hob die Schultern. »Wer mich heiratet, muß einen Riß im Hirn haben. Bei der Vergangenheit.«
    »Darauf nimmt die Liebe manchmal keine Rücksicht.«
    »Was ist Liebe?«
    »Das kann man nicht erklären. Meine Liebe geht im Moment durch den Magen. Wohin muß ich fahren?«
    »Weiter in Richtung Westside Highway.«
    »Also auf den Hudson zu.«
    »Richtig. An der nächsten Ecke biegst du in den Broadway ein. Da kriegen wir alles.«
    »Klar.«
    Es war nicht der Broadway, den man vom Fernseher her kannte, sondern ein Stück Straße ohne den gewaltigen Glamour. Hier residierten die kleineren Leute, auch wenn sie vom Licht der zahlreichen Reklamen gebadet wurden wie in einem bunten Meer.
    Shops, Geschäfte, Sex, Crime, Kitsch und Trödel. Eine bunte, fadenscheinige Glitzerwelt, in der jeder Mensch versuchte, so etwas wie ein kleiner König zu sein.
    Hier stellte man sich zur Schau, hier steppte, tanzte und swingte man in den bunten Lichterketten der Illumination.
    Curry war unruhig geworden, was dem Reporter nicht verborgen blieb. »Hast du was?« fragte er. Er konnte nur im Schrittempo fahren, da der Verkehr einfach zu dicht war.
    Sie hob die Schultern. »Ich werde nur unheimlich angetörnt, verstehst du?«
    »In etwa.«
    Sie lachte. »Das ist Leben pur. Hier sind die Leute noch was. Hier sind sie cool.«
    »Auch am Morgen?«
    Curry leckte über ihre Lippen. »Wie meinst du das denn?«
    »Da sieht es doch meist anders aus. Der Morgen bringt den Alltag zurück, da wirkst du grau wie Asche.«
    »Erinnere mich nicht daran.«
    »Also habe ich recht?«
    »Irgendwie schon.«
    »Danke.«
    Ein kleiner Stau hatte sich endlich aufgelöst. Verursacht worden war er von drei wilden Skateboard-Fahrern, weil die unbedingt quer über die Fahrbahn wollten.
    Auch Curry swingte mit, obwohl sie keine Musik hörte. Sie wippte auf ihrem Sitz. »Mann, ich bin high, als hätte ich mir einen Schuß verpaßt.«
    »Laß das lieber sein.«
    »Okay, im Moment nicht. Da vorn in dem Schuppen gibt es die besten.«
    Bill Conolly kannte das Signet der großen Hamburger-Kette, das überall auf der Welt gleich war. Nur einen Parkplatz würde er so leicht nicht finden können.
    An den Straßenrändern stauten sich die Fahrzeuge, ob sie nun verbotswidrig standen oder nicht. Das kümmerte die Fahrer nicht. Bill wußte auch, daß die Stadt im Jahr für Strafmandate rund 1,2 Millionen Dollar einnahm.
    Eine Lücke existierte trotzdem, aber nur, weil aus einer Einfahrt neben dem Hamburger-Laden ein Track rollte, dessen mit Aluminium verkleidete Ladefläche hell schimmerte.
    Und noch etwas schimmerte.
    Es war eigentlich Zufall, daß Bill Conolly es entdeckte. Auch nur, weil er fast stand und gegen den Himmel schauen konnte, der durch die zahlreichen Lichter nicht mehr so dunkel aussah. Über ihn bewegten sich kometenartige Streifen.
    Nein, es waren keine Streifen, sondern gelblich schimmernde Totenköpfe, die über die Fahrbahn hinwegrutschten.
    »Mist!« fluchte Bill.
    »Was ist denn?«
    Der Reporter suchte nach einer Lücke, durch die er schlüpfen konnte, aber da war nichts. Nur der freie Platz vor der Einfahrt.
    Und die Schädel kamen.
    Vier oder fünf zählte Bill. Sie wurden auf einmal sehr schnell, als sie in die Tiefe stießen.
    »Halt dich fest, Mädchen!« brüllte er und gab Vollgas.
    Curry quiekte auf, als der Mercury beschleunigte. Der Gurt hielt sie, sie hörte, ebenso wie Bill, das harte Radieren der Reifen und den bösartigen Klang der Hupe.
    Dann hüpfte der Wagen auf den Gehsteig. Er schaukelte noch durch, und Bill dachte nicht daran, auf die Bremse zu treten, denn plötzlich erschien der erste Totenschädel dicht über der Motorhaube, kippte nach unten, tickte noch einmal auf und sprang auf die Scheibe zu.
    Das Glas zerplatzte. Curry schrie gellend, der Schädel wollte Bill an den Hals, der sich blitzschnell nach links duckte, mit dem rechten Fuß aber rutschte und wieder das Gaspedal durchtrat.
    Der Wagen bekam Tempo!
    Durch den Schwung hatte sich der Totenschädel im oberen Sitz verbissen. Sekundenlang bekam der Reporter Luft. Für ihn hatte sich die Welt verändert. Er konnte durch die zerborstene Scheibe nach draußen schauen, hinein in einen fürchterlichen Wirrwarr aus Farben, verzerrten Gesichtern, fliehenden Menschen und einer aus Schreien und schrillen Rufen bestehenden Tonkulisse.
    Es folgte das Finale.
    Ein

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