Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0583 - Schädeltanz am Hudson

0583 - Schädeltanz am Hudson

Titel: 0583 - Schädeltanz am Hudson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nur sagen, daß derjenige, der die Schädel oder auch nur einen davon zerstört, des Todes ist. Ab heute stehst du auf der Liste. Dein Freund ebenfalls, falls er auch einen Schädel zerstört hat.«
    Ich lächelte. »Das hört sich im Prinzip schlimm an, damit kann ich aber leben, weil ich es einfach gewohnt bin, der Lockvogel zu sein. Es macht mir nicht mehr viel aus.« Ich zündete mir eine Zigarette an und gab Roxie auch ein Stäbchen. »Du hast mir noch immer nicht erzählt, wer oder was diese Schädel sind!«
    »Besondere Köpfe«, flüsterte sie. »Uralte Schädel, die der Doc auf einsamen Friedhöfen ausgegraben hat. Auf Haiti gibt es zahlreiche dieser alten Totenacker. Dort sind nicht nur normale Menschen begraben, auch Zauberer, Magier, Voodoomeister, wenn du verstehst. Er hat sich die Köpfe aus den Gräbern geholt. Einige von ihnen sind sehr, sehr alt, doch ihre Kraft ist geblieben.«
    Ich runzelte die Stirn. »Sie sind nicht so verwest, daß sie zerfielen – oder?«
    »Nein, das nicht. Sie blieben schon bestehen, nicht grundlos, wie du dir denken kannst.«
    »Was war der Grund?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht Magie, nein«, korrigierte sie sich selbst. »Es war bestimmt eine gewisse Magie. Ich habe mal davon gehört, daß die Köpfe der Voodoomeister präpariert worden sind, damit sie immer erhalten blieben, aber das ist nur ein Gerücht.« Sie räusperte sich. »Willst du noch mehr wissen?«
    »Eigentlich ja, aber weißt du etwas?«
    »Kaum.«
    »Du kannst dir vorstellen, daß mich eine Frage ganz besonders interessiert. Wo finde ich diesen Doc, den großen Voodoomeister. Wo muß ich hin?«
    Sie schaute mich an. Ich blickte ebenfalls in ihre dunklen Augen und hatte den Eindruck, gegen Metallplättchen zu schauen, derart stark funkelten die Pupillen.
    »Du willst es wirklich tun?«
    »Wäre ich sonst in diese Stadt gekommen? Roxie, ich bin bisher jeden Weg bis zum Ende gegangen. Manchmal war er sehr bitter, das kannst du mir glauben. In der letzten Zeit hat mir das Schicksal übel mitgespielt, und es spielt mir noch immer übel mit.« Ich wußte selbst den Grund nicht, weshalb ich ihr in den folgenden Minuten von der Entführung meiner Mutter durch den Vampir Will Mallmann berichtete. Eine Sache, die mich ungemein stark bedrückte und mich oftmals an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte, denn die Voraussetzungen meinerseits waren mit dem Auffinden des Blutsteins geschaffen worden. Es war auch möglich, daß ich einfach Vertrauen zu dieser Frau gefunden hatte, und sie verstand mich, denn sie nickte mir zu.
    »Ja, John Sinclair. Auch ich habe an meiner Mutter gehangen. Sie ist leider viel zu früh von mir gegangen.« Die Erinnerung daran ließ die Augen der Frau feucht werden. »Wir leben in einer anderen Zeit, es ist vieles anders geworden, nur nicht besser.«
    »Okay, Roxie, kommen wir wieder auf den Doc zurück. Ich möchte ihn gern haben…«
    Da hörten wir das Knurren. Hunter, der bisher unter dem Tisch gelegen hatte, richtete sich auf und kam hervor. Sein Fell hatte sich gesträubt.
    Ich blickte auf Roxie. »Was hat er?«
    »Nichts Besonderes. Er warnt uns nur.«
    »Wovor?« Ich dachte natürlich an die Schädel, bekam jedoch eine andere Antwort zu hören.
    »Hunter spürt, daß ein Fremder in der Nähe ist. Er will zu uns kommen. Er ist da.«
    Ich drehte mich zur Tür hin um. Genau in diesem Augenblick betrat ein Fremder, für mich allerdings ein Bekannter, die Wohnung.
    Es war der Polizist in Uniform, den ich neben Lieutenant Teller gesehen hatte. Sein Gesicht verhieß nichts Gutes.
    »Was ist, Officer?«
    Der Mann räusperte sich. »Es geht da um diesen Wagen, den Mercury. Er gehört Ihrem Kollegen, nicht wahr?«
    »Nein, dem New Yorker FBI.«
    »Spielt keine Rolle. Mich interessiert, ob Ihr Kollege Hamburger kaufen wollte.«
    »Das hatte er eigentlich vor«, erwiderte ich leise.
    »Dann frage ich mich, weshalb er mit dem Scheißwagen direkt bis in den Laden gefahren ist, Mister…?«
    ***
    Bevor Curry einstieg, legte sie beide Hände auf das Wagendach, beugte den Kopf vor und lachte.
    »Was hast du?«
    »Welch eine Nacht. Erst der Horror, und jetzt fahren wir los und holen was für den Magen.«
    »Stimmt.« Bill schloß die Fahrertür auf, beobachtet von einigen Cops, die auf der Straße patroullierten.
    »Bist du das gewöhnt?«
    »Manchmal schon.«
    »Dann hast du aber Leben total.«
    »Das kann man sagen. Meine Frau beschwert sich öfter darüber, mein Sohn auch.«
    »Ach, auch

Weitere Kostenlose Bücher