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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mußte. Es war fort, und höhnisch grinste die leere Telefonsteckdose den Kapuzenmann an.
    Er ging wieder, so wie er gekommen war - unbemerkt.
    Die steile Hauswand war für ihn kein Problem. Er brauchte nicht einmal von Balkon zu Balkon zu klettern, sondern nahm den direkten Weg abwärts.
    Einen normalen Menschen hätte der Sprung in die Tiefe getötet. Aber er war kein normaler Mensch.
    Nicht mal ein unnormaler!
    Er informierte den, der ihn ausgesandt hatte, und der wiederum informierte den Großen.
    Er war zu spät gekommen, um das Telefon zu vernichten. Die Polizei hatte es doch noch sichergestellt.
    Was den Großen nicht gerade erfreute…
    ***
    »Weißt du, wonach das aussieht?« fragte Nicole bitter, um sich dann aber selbst die Antwort zu geben: »Nach höllischem Ärger! Was, zum Teufel, war das für eine Kreatur?«
    »Kein Ewiger!« erwiderte Zamorra.
    »Aber vielleicht einer ihrer Cyborgs, einer dieser Männer in Schwarz?«
    Der Verdacht war naheliegend. Die men in black, biologische Roboter der DYNASTIE DER EWIGEN, reagierten nicht auf die betäubenden Elektroschocks. Sie verfügten auch über Kräfte, die sie unter Umständen durchaus befähigten, an Hausfassaden auf und ab zu turnen.
    Trotzdem konnte sich Zamorra mit diesem Verdacht nicht anfreunden. Das Outfit stimmte nicht. Die men in black zeigten sich als gutgekleidete Gentlemen. Mit Hut, Sonnenbrille und Handschuhen, so daß man nur ihre blaßhäutigen Gesichter sehen konnte. Als Kutten- und Kapuzenträger mit rotglühenden Augen waren sie noch nie aufgetreten.
    Auch die Art, wie sich dieser Unheimliche bewegt hatte, paßte nicht zu den Dynastie-Cyborgs.
    Also kein Abgesandter des ERHABENEN Eysenbeiß-Salem!
    Aber wer war dann noch mit im Spiel?
    Jener, dem die ominöse Telefonnummer gehörte? Hatte er Reynolds ermorden lassen, um sein Geheimnis zu wahren?
    »Wahnsinn«, murmelte Zamorra und beugte sich über Reynolds. Er mußte sich überwinden, die Wunde zu betrachten.
    Keine Chance für Conan Reynolds. Hier ließ sich nichts mehr flicken.
    Mit einer gezackten Klinge hatte der unheimliche Mörder ihm den Kopf beinahe ganz abgeschnitten.
    Der Tote war in seinem Sessel zusammengesunken, und langsam ließ der Blutstrom nach, der Kleidung, Sessel und Teppich dunkelrot durchnäßte.
    Eine Blutspur führte zum Fenster und markierte die Fluchtroute des unheimlichen Killers, von dessen Mordwaffe das Blut des Opfers getropft war.
    »Wir werden seine Kollegen rufen müssen«, sagte Zamorra leise. Er ging zum Telefon und wählte die Notrufnummer.
    »Diese Telefonnummer…«, sagte Nicole. »Reynolds wurde im gleichen Moment ermordet, als er uns mitteilen wollte, wem sie gehört. Vielleicht hat er irgendwo eine Notiz hinterlegt. Laß uns danach suchen, ehe die Spurensicherer uns zuvorkommen.«
    Aber nichts deutete auf einen solchen Hinweis hin. Es gab keinen Zettel, keine Zahlenkette mit Kommentar.
    »Vielleicht in seiner Brieftasche? Oder in einer seiner Taschen?« überlegte Nicole, die es selbst nicht fertigbrachte, den Toten zu berühren und zu durchsuchen.
    Das blieb Zamorra Vorbehalten.
    Nicole wurde übel, wenn sie das Blut in unmittelbarer Nähe roch und zugleich wußte, daß der Mann gerade eben noch quicklebendig gewesen war.
    Und sie hatten den Mord nicht verhindern können!
    Zamorra wurde nicht fündig. Die Information, die Reynolds ihnen hatte geben wollen, konnte sich nur in seinem Gedächtnis befunden haben.
    Und das war jetzt für immer erloschen.
    »Ich hätte es telepathisch aus ihm herausholen sollen«, murmelte Nicole. »Dann wüßten wir jetzt, womit wir es zu tun hätten. Was hat er noch gesagt? Er habe im Büro keinen Wirbel machen wollen? Heißt das nicht, daß der Besitzer der Nummer…«
    »Ein Polizist ist? Einer seiner Kollegen?«
    Sie nickte. »Möglicherweise einer, mit dem er zusammenarbeitet. Das könnte auch seine Bestürzung erklären. Er scheint auch angenommen zu haben, daß wir auf diesen Kollegen angesetzt worden seien.«
    »Dobbs…«
    »Dein Mörder aus Eifersucht?« Nicole schüttelte den Kopf. »Kann ich mir nicht vorstellen. Diese Telefonnummer ist einmal vor und einmal nach Wystors Tod angerufen worden. Dafür muß es einen anderen Grund geben. Eysenbeiß und Dobbs? Glaube ich nicht. Eher an eine Verbindung Eysenbeiß - Wystor. Wystor ist England-Bevollmächtigter der T.I., und Eysenbeiß will garantiert zurück zum Kristallplaneten. Die T. I. betreibt Handel mit der Dynastie, da wäre eine Verbindung zu sehen. Aber

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