0584 - Die Horde aus dem Schattenreich
gut voran.
Zamorra war gespannt, was ihm Conan Reynolds zu erzählen hatte!
***
Der Große zuckte zusammen, als sein Telefon summte. Jemand rief ihn an, der den gültigen Kode kannte.
Was er dem Großen mitteilte, erschreckte ihn.
Es war eine Warnung.
»Ein Polizist namens Reynolds hat deinen Anschluß prüfen lassen, Großer. Es war nicht möglich, die Auskunft zu verweigern.«
»Reynolds? Conan Reynolds - City Police, Mordkommission?«
»Du kennst ihn also.«
Es war eine Feststellung, keine Frage.
»Danke für die Warnung.«
Die Verbindung existierte nicht mehr.
Dafür rief der Große eine andere Person an. Er gab präzise Befehle.
Danach lehnte er sich zurück.
»Reynolds, Reynolds«, murmelte er. »Warum mußt du so neugierig sein? Du legst dich mit den falschen Leuten an. Dabei könntest du einer von uns sein und über eine Machtfülle verfügen, von der du jetzt nicht mal zu träumen wagst… Was hast du dir dabei nur gedacht?«
Aber war das wirklich wichtig?
Auf Reynolds wartete jetzt - das Jenseits!
Und Wystors High-Tech-Telefon sollte in Kürze auch kein Problem mehr sein!
***
Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der Große aus ferner Vergangenheit, steuerte seine Magie. Er hatte die spezielle Rufnummer gewählt, aber der Apparat reagierte nicht.
Die Magie tastete sich langsam heran, ungeachtet der Telefonate, die der Besitzer führte. Die Verbindung wurde nicht hergestellt, sondern nur behutsam angetastet. Magische Finger versuchten zu erfühlen, wie jene Sperre funktionierte, ohne die Verbindung dabei zu aktivieren.
Und dann gelangte Eysenbeiß schneller ans Ziel, als er erhofft halle.
Während er damit beschäftigt war, nach dem Kode zu suchen, rief ein anderer den Besitzer des Telefons an - und gab dabei den Kode ein!
Eysenbeiß brauchte ihn bloß abzufangen!
Er nahm ihn wahr in Form von Impulsen unterschiedlicher Dauer, die ein eigenartiges Kribbeln in ihm auslösten.
Er brauchte jetzt bloß die Dauer dieser Impulse umzurechnen auf Wähltöne - die Null und die Eins sind wesentlich kürzer als die Neun -, dann konnte er daraus die Ziffern errechnen, die er eingeben mußte, um die Sperre auszutricksen.
Die Dhyarra-Magie half ihm dabei.
Eysenbeiß hätte beinahe aufgelacht. Er hatte nicht mal zu träumen gewagt, daß es so einfach sein würde.
Er notierte sich die Ziffernfolge.
Und er hörte mit, was sich die beiden Telefonierenden zu sagen hatten.
Es war nicht viel, aber der Anrufer bezeichnete den Angerufenen als einen Großen !
Im gleichen Moment begriff Eysenbeiß, warum sein Unterbewußtsein ihn ausgerechnet auf diese Telefonnummer hingewiesen hatte. Sie war tatsächlich ein Schlüssel, aber noch hatte er diesen Schlüssel nicht in das Schloß eingeführt und herumgedreht.
Dazu mußte er erst herausfinden, wem dieser Anschluß gehörte, wer dieser Große war!
Und der nächste Streich würde es dann sein, sich diesem Großen der Sekte der Jenseitsmörder vorzustellen.
Eysenbeiß war schon gespannt auf das dumme Gesicht, das derjenige machen würde…
...und auf die Erklärung, warum sowohl Davy als auch Ron Wystor ermordet worden waren!
Natürlich hatte der Große von England nicht ahnen können, daß er damit Eysenbeiß gewaltig auf die Zehen trat und seine Kreise störte. Aber Dummheit schützt vor Strafe nicht. An dieses Prinzip hatte sich Eysenbeiß zeitlebens gehalten.
Erneut verstärkte er seine eigenen Fähigkeiten durch die Dhyarra-Magie, von welcher der andere Große kaum etwas wissen konnte.
Deshalb konnte er sich auch nicht vor ihr schützen!
***
»Willkommen in meinem Schließfach«, sagte Conan Reynolds. »Kommen Sie herein, schnell.«
Hinter Zamorra und Nicole drehte er den Schlüssel der Wohnungstür gleich zweimal herum.
Die Bezeichnung Schließfach war nur unwesentlich untertrieben. Es war ein kleines Einzimmer-Apartment mit Mini-Bad und Kochnische, mit vielleicht gerade mal 20 Quadratmetern Wohnfläche.
»Für mich reicht's, und ich spare Geld, weil dieser begehbare Kleiderschrank mit Bett kaum Miete kostet. Das wird mir in ein paar Jahren helfen, mir meine Traumvilla zu kaufen. Dann kann ich endlich richtig wohnen und leben, ohne nachts um drei von einem Nachbarn gestört zu werden, der unbedingt noch eine halbstündige Dusche nehmen und anschließend Wagner-Opern in Bühnenlautstärke hören muß… Was kann ich Ihnen anbieten?«
»Die Information, um die ich Sie gebeten hatte«, sagte Zamorra nüchtern. »Was hat Sie daran gehindert, von
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