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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wunderte er sich über die nur angelehnte Wohnungstür. Er wußte genau, daß er sie beim Verlassen sorgfältig abgeschlossen hatte.
    Er zog die Pistole und entsicherte sie.
    Vorsichtig trat er ein, sah sich um, sicherte nach allen Seiten.
    »Kein Grund, sich aufzuregen«, machte Eysenbeiß sich bemerkbar, noch ehe der Große ihn sah.
    Sekunden später sah Eysenbeiß in eine Pistolenmündung.
    »Ich sagte doch, nicht aufregen.« Er lächelte kalt. »Stecken Sie die Waffe wieder weg. Sonst könnte ich mir überlegen, Sie ins Jenseits zu senden. Was halten Sie davon?«
    »Wer sind Sie? Wie sind Sie hereingekommen? Was wollen Sie hier?«
    »In umgekehrter Reihenfolge: Mit Ihnen reden. Durch die Tür. Eysenbeiß.«
    Der Große stutzte.
    »Eysenbeiß…?«
    »Mein Name ist Ihnen also bekannt.«
    Der Große schluckte. »Wem nicht?« murmelte er. »Wenn Sie der Eysenbeiß sind, an den ich denke, waren Sie mal so etwas wie eine Legende.«
    »Waren?« Der ERHABENE lächelte spöttisch. »Ich sollte es eigentlich noch immer sein. Und Sie? Sie sind für ganz England zuständig?«
    »Ja«, erwiderte der Große. »Waren Sie es, der versucht hat, mich anhand meiner Telefonnummer zu finden? Haben Sie Reynolds vorgeschickt?«
    »Reynolds? Diesen Namen kenne ich nicht.«
    »Was wollen Sie? Sind Sie hergekommen, um mir den Führungsanspruch streitig zu machen?«
    Eysenbeiß winkte ab. »Ich will nur wissen, warum Sie meinen Sklaven ermorden ließen. Wenn Sie keinen wirklich guten Grund dafür nennen können - dann töte ich Sie!«
    Ohne daß der Große es bemerkt hatte, hatte der ERHABENE seinen Blaster gezogen und auf den Großen gerichtet.
    Der Große zuckte kaum merklich zusammen. »Eine interessante Waffe haben Sie da.«
    »Eher tödlich als interessant. Also -warum haben Sie?«
    »Ihren Sklaven?« Der Große ließ sich vorsichtig in einem Sessel nieder, der dem ERHABENEN gegenüberstand. Er machte keine Anstalten, aus dem Schußbereich der fremdartigen Waffe zu fliehen, aber er senkte auch seine eigene Pistole nicht, die immer noch auf Eysenbeiß zielte.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß… der einstige Große der Sekte der Jenseitsmörder. Er ha tte es als einziger geschafft, dem Erzfeind Zamorra erfolgreich die Stirn zu bieten, dann war er vor Jahren plötzlich spurlos verschwunden.
    Sein Aussehen paßte überhaupt nicht zur Beschreibung, die der Große von Eysenbeiß hatte. Der war kahlköpfig gewesen und wesentlich älter, faltiger im Gesicht als der Mann, der dem Großen jetzt gegenübersaß.
    »Sie haben Ronald Wystor töten lassen.«
    »Er war Ihr Sklave?« Der Große hob die Brauen.
    »Nicht Wystor, aber er hätte wichtig für mich sein können. Mein Sklave befand sich in seinem Haus, und so wurde er ebenfalls von dem Jenseitsmörder getötet. Zu meiner Zeit, mein Freund, beging keiner der Sekte solche Fehler. Nur die Zielperson wurde dem Jenseits anempfohlen. Man sorgte dafür, daß keine Zeugen in der Nähe waren, die ebenfalls hätten beseitigt werden müssen. Man tötete erst, wenn man seiner Sache absolut sicher war. Offenbar ist diese gute alte Sitte in Vergessenheit geraten. Sie haben Aufmerksamkeit erregt.«
    »Niemand kennt den Täter, niemand findet eine Spur. Dafür sorge ich.«
    »Sie?« Es klang verächtlich. »Wie auch immer - Sie schulden mir eine Entschädigung. Sie haben Wystor getötet, und Sie haben meinen Sklaven getötet. Was, meinen Sie, könnte meinen Zorn besänftigen und mir Genugtuung verschaffen?«
    Der Große zuckte mit den Schultern.
    »Scheren Sie sich zum Teufel«, sagte er.
    »Bei dem war ich schon.« In den Augen des ungebetenen Gastes glomm es bedrohlich auf. »Ich war der Teufel selbst. Ich beherrschte die Hölle. Heute… beherrsche ich viele Höllen. Auch Ihre ganz persönliche, mein Freund. Ich warte auf Ihre Erklärung.«
    »Ihren Sklaven kannte ich nicht. War es der junge Mann, der nicht identifiziert werden konnte?«
    Eysenbeiß nickte.
    »Ich denke, er war so dumm, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Er hätte Wystor einige Zeit vorher aufsuchen sollen - oder gar nicht. Wystor war im Begriff, Verrat zu üben.«
    »Verrat?«
    »Wie nennen Sie es, wenn jemand, der zu uns gehört, sich plötzlich abwendet, weil er sich zu einer Frau hingezogen fühlt? Und wenn diese Frau auch noch einer Polizeiorganisation angehört!«
    »Wer war die Frau?«
    »Babs Crawford.«
    Eysenbeiß reagierte nicht auf den Namen.
    Hatte er vergessen, daß Babs Crawford die Gefährtin seines inzwischen

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