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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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toten Feindes Kerr gewesen war? Kerr, der zur Zamorra-Crew gehört hatte?
    »Wenn Sie eine Entschädigung für Ihren Sklaven wollen«, fuhr der Große fort, »biete ich Ihnen das Leben eines Mannes an, den Sie hassen.«
    »Ihr Leben?« fragte Eysenbeiß ironisch.
    »Keineswegs. Ich liefere Ihnen Zamorra auf dem Präsentierteller. Ihn und seine Gefährtin.«
    Abermals zeigte Eysenbeiß keine Reaktion.
    Nein, es konnte nicht sein. Das konnte nicht der legendäre Magnus Friedensreich Eysenbeiß sein, der da vor ihm saß!
    »Na schön, wenn Sie nicht wollen«, knurrte er. »Dann gehen Sie jetzt am besten wieder.«
    »Wir sind noch nicht miteinander fertig«, stellte der ERHABENE fest.
    Im gleichen Moment fühlte er, wie jemand, dessen Annäherung er nicht gespürt hatte, hinter ihm auftauchte!
    Und dieser Jemand legte ihm einen gezackten Dolch an die Kehle…!
    ***
    Zamorra löste Nicole unter der Dusche ab. In ein weiches Badetuch gehüllt, verließ sie das kleine Bad. Sie war noch nicht richtig müde, das erfrischende Wasser hatte ihre Lebensgeister wieder geweckt.
    Für Nachtschwärmer wie Zamorra und Nicole war es auch nicht die richtige Zeit, sich zur Ruhe zu begeben, auch wenn sie beide die Fähigkeit besaßen, gewissermaßen auf Kommando zu schlafen und sich zu erholen.
    Das war vor allem hilfreich bei ihren häufigen Wechseln von einer Seite des Globus zur anderen oder zu fremden Welten und damit in andere Zeitzonen.
    Zudem war die Nacht die Zeit der schwarzmagischen Kreaturen. Bei Nacht waren die Finstermächte besonders aktiv… und das war dann auch die Zeit, zu der man sie am ehesten ›erwischte‹.
    Hier aber spielte die Nacht sicher keine besondere Rolle. Zamorra hatte recht: Sie nutzten die Stunden am besten, um sich fit zu machen für die bevorstehenden Auseinandersetzungen.
    Eysenbeiß… Dobbs… Ihre Gedanken kreisten ergebnislos um diese beiden Personen. Du beißt dich zu sehr daran fest und blockierst dich damit selbst, dachte sie.
    Aber sie konnte aus dem fatalen Gedankenkreis kaum ausbrechen.
    Hinter der dünnen Tür zum Bad hörte sie das Wasser prasseln.
    Sie trat zur Balkontür, öffnete sie und trat, in das Tuch gehüllt, in die warme Nacht hinaus.
    Von einem Moment zum anderen waren sie da!
    Sie…
    Sie turnten über das Balkongeländer!
    Schwarze Gestalten mit rot glühenden Augen…
    Blitzschnell waren sie.
    Nicole sprang zurück.
    Aber die Dunklen bewegten sich noch um ein Vielfaches schneller als der in Reynolds' Wohnung. Hatten sie aus seinem Fehler gelernt?
    Nicole schaffte es nicht, ins Zimmer zurückzukommen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie gehofft, an ihre vorhin abgelegte Kleidung zu gelangen. Und damit auch an die Waffe oder an das Amulett, das Zamorra nicht mit ins Bad genommen hatte.
    Aber die Unheimlichen gaben ihr diese Chance nicht.
    Sie packten zu. Mit Händen, die eiskalt waren. Die Nicoles Hand- und Fußgelenke zu fassen bekamen.
    Und eine Hand legte sich auch über ihren Mund und erstickte ihren Schrei, ehe er laut werden konnte.
    Es gab keine Möglichkeit, sich zu wehren. Die Unheimlichen zerrten Nicole blitzschnell mit sich, über das Balkongeländer hinweg.
    Sturz in die Tiefe!
    Aber es war kein Sturz!
    Sie wurde getragen!
    Sie prallte nicht hart unten auf. Die Kreaturen, die sie festhielten mit ihren eiskalten Händen, verhinderten es.
    Babs hat dieses Glück nicht gehabt, durchzuckte es sie. Babs ist auf der Straße zerschmettert!
    Die Unheimlichen, die dunkle Kapuzenkutten trugen, hasteten mit Nicole in weiten Sprüngen durch Londons nächtliche Straßen. Vorbei an fahrenden Autos, an schlendernden Nachtschwärmern - und niemand sah sie?
    Niemand reagierte?
    Waren die Unheimlichen mit den rotglühenden Augen für andere Menschen nicht sichtbar?
    Aber dann mußte ja auch Nicole unsichtbar geworden sein!
    Wenn niemand auf sie aufmerksam wurde, gab es auch niemanden, der ihr direkt oder indirekt helfen konnte.
    Trotzdem hoffte sie, freizukommen.
    Außerdem war da noch Zamorra. Er würde mit dem Amulett ihre Spur finden. Die Zeitschau gab ihm die Möglichkeit dazu.
    Das Amulett würde auch die Unsichtbaren sichtbar machen können und der magischen Spur folgen, die diese Unheimlichen garantiert in der Welt hinterließen.
    Und zur Not konnte sie immer noch das Amulett zu sich rufen, die magische Silber scheibe, die der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte.
    Ein Gedankenbefehl genügte, und es würde in ihrer ausgestreckten

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