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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Außenstehender, denn er bewohnte sein kleines Häuschen in einem der Londoner Vororte allein. Die nächsten Nachbarn würden höchstens annehmen, er sehe sich ein Horror-Video an und habe den Ton zu laut aufgedreht.
    Aber ohnehin drang nur wenig von der Geräuschkulisse nach draußen. Das Häuschen verfügte über eine gute Schallisolierung.
    Das war dem Großen einst wichtig gewesen. Für den Fall, daß sich in seinem Haus Dinge abspielten, von denen die Öffentlichkeit nichts zu wissen brauchte…
    Jetzt wurde ihm diese Vorsichtsmaßnahme zum Verhängnis.
    Immer wieder berührte der Zeigefinger des ERHABENEN den Strahlkontakt. Immer wieder fauchten und knisterten die fahlen, bläulichen Blitze aus der Waffe, berührten den Körper des Großen. Aber mit einem Viertel der normalen Energie reichten sie nicht aus, sein Nervensystem lahmzulegen und ihn für eine Weile zu betäuben, statt dessen stimulierten sie es - mit Schmerzen.
    Ein Stromstoß nach dem anderen traf ihn und setzte seinen Körper in wilde Zuckungen, brachte ihn an den Rand der Bewußtlosigkeit. Aber nie über diesen Rand hinaus.
    Und immer wieder hämmerten die Fragen des ERHABENEN auf ihn ein.
    Wenn der andere nicht antwortete oder zu lange zögerte, oder wenn die Antwort Eysenbeiß nicht gefiel, zuckten wieder die paralysierenden Blitze aus dem Blaster.
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß zeigte sich als Foltermeister übelster Art.
    Eine Leuchtdiode der Waffe begann zu blinken. Ein Blick auf die Kapazitätsanzeige verriet Eysenbeiß, daß das Magazin so gut wie leer war.
    Das war ärgerlich. Er besaß zwar noch zwei Reservebatterien, aber nicht hier, sondern in seinem Quartier.
    Er hatte, als er in Wystors Wohnung mit seinem Blaster Dauerfeuer gegeben hatte, einen Großteil der Ladung verpulvert. Trotz der niedrigen Einstellung hatte er auch jetzt nicht mit Energie gespart.
    Nun, er hatte von dem Großen genug erfahren…
    Und der Große hatte die Hölle auf Erden erlebt. Als Strafe dafür, daß unter seiner Verantwortung der Sklave Davy getötet worden war.
    Es gab so gut wie nichts mehr, was Eysenbeiß noch von ihm erfahren konnte.
    Damit war der Große von England für ihn nutzlos geworden.
    Also schaltete er den Blaster wieder auf Laser zurück…
    Und mit der Restenergie - erschoß er den Mann!
    Er war bereit, die Rolle des eben Ermordeten zu übernehmen.
    Vielleicht konnte er ja von der Macht der Sekte profitieren…
    ***
    Es ging nur mühsam voran. Viel zu langsam. Zamorra konnte seine Ungeduld kaum kontrollieren. Sie drohte, ihn immer wieder aus seiner Halbtrance zu reißen.
    Passanten wurden auf den Mann aufmerksam, der gedankenverloren durch die Straßen ging und eine runde Metallscheibe anstarrte.
    Hatte denn niemand die Horde aus dem Schattenreich gesehen, die Nicole mit sich gezerrt hatte?
    Ein Streifenpolizist trat Zamorra in den Weg und sprach ihn an.
    Zamorra konnte sich später nicht daran erinnern, was er dem Mann geantwortet hatte, aber es bewirkte, daß sein amtliches Interesse an dem ›Schlafwandler‹ nachließ.
    Der Vorsprung der Entführer wurde von Minute zu Minute größer. Sie mußten ein beträchtliches Tempo vorgelegt haben, bei dem Zamorra nicht mithalten konnte.
    Wenn er zwischendurch rannte, bestand die Gefahr, zu stürzen - oder beim Überqueren einer Straße vor ein Auto zu laufen, von denen auch um diese späte Stunde noch recht viele unterwegs waren.
    Es war im Schrittempo schon schwierig genug, auf beides zu achten - auf die Spur und auf die Umgebung.
    Nach einer Weile - er mochte schon länger als zwanzig Minuten unterwegs sein - zweigten die Kapuzenmänner in eine düstere Seitengasse ab.
    Zamorra verspürte steigendes Unbehagen. Ein Instinkt warnte ihn. War diese unbeleuchtete, schmale Gasse eine Falle, die man für ihn aufgestellt hatte?
    Er löste sich aus der Halbtrance und blieb stehen. Er konnte die Spur an dieser Stelle jederzeit wieder aufnehmen. Aber zuerst wollte er wissen, woran er war.
    Sein Instinkt warnte ihn sicher nicht ganz umsonst!
    Und da sah er sie.
    Sie kamen von drei Seiten auf ihn zu.
    Einer löste sich vor ihm aus den Schatten, der zweite hatte ihn verfolgt, und der dritte kam von der gegenüberliegenden Straßenseite auf ihn zu.
    Keine schwarzmagischen Schattenwesen.
    Ganz einfache Straßenräuber, die sich köstlich darüber amüsierten, einen Narren erwischt zu haben, der so leichtsinnig war, ihnen allein über den Weg zu laufen.
    Sie fühlten sich sicher.
    »Versucht es erst gar

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