Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schwarze schon vorher ausgeschaltet. Mit seiner Magie hatte er jedoch dafür gesorgt, daß er Teile der Miniaturschlange jederzeit wieder erwecken konnte.
    Er würde sie für seine Zwecke manipulieren.
    Jetzt aber bemühte er sich um den alten Mann.
    Er ließ seine Kräfte fließen.
    Seine Magie saugte den Ssacah-Keim aus dem Alten heraus. Der Mann würde niemals ein Diener des Kobra-Dämons sein.
    Er lebte als Mensch weiter.
    So, wie es von Geburt an seine Bestimmung gewesen war.
    Der Schwarzhaarige lächelte. Er war froh, daß er heilen konnte. Er war auch froh, daß seine Macht ausreichte, den Keim des Dämons auszulöschen.
    Neben dem Haß auf seine Feinde gab es auch noch andere, positive Gefühle in ihm.
    Wer ihn nur als böse einstufte, sah nur einen Teilaspekt seiner Persönlichkeit.
    Vielleicht war das der größte Fehler, den Ssacah jemals begangen hatte.
    Gemeinsame Interessen waren nicht immer die Grundlage für ein dauerhaftes Bündnis…
    ***
    Erinnerungen: nach dem Exodus
    Fünf Sauroiden, ein Priester und vier Adepten, waren dem Oberpriester Charr Takkar zur Erde gefolgt.
    »Was werden wir tun, fernab unserer Heimat und weit fort von unserem Volk?« fragte Shek-Tats, der Priester. »Wir werden hier schwerlich einen neuen Tempel der Kälte errichten können.«
    Auch die vier Adepten waren relativ ratlos. »Unsere Aufgabe ist sinnlos geworden. Die Priester der Kälte wollten unsere Welt stabilisieren und sie retten. Das ist uns nicht gelungen. Unsere Welt wurde zerstört, unser Volk evakuiert. Was, Herr, ist dein neuer Plan?«
    »Ich bin sicher, unsere Welt hätte gerettet werden können«, erwiderte Takkar. »Jene, die von sich behaupten, unser Volk gerettet zu haben, haben nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sie sind den einfachsten Weg gegangen. Sie tragen die Schuld daran, daß die Echsenwelt nicht mehr existiert. Sie haben unser ganzes Volk heimatlos gemacht. Sicher, man hat uns eine neue Welt angeboten. Den Silbermond. Doch auch er ist letztlich in einer Katastrophe zerstört worden, und nur durch ein Zeitparadoxon wurde er nachträglich gerettet. Man gab uns also eine Zuflucht, die keine wirkliche Zuflucht ist, weil ihre Existenz jederzeit erlöschen kann. Damit ist unser Volk in die Hand jener gegeben, die uns angeblich retteten. Sie können uns jederzeit erpressen, indem sie damit drohen, den Silbermond in die Existenzlosigkeit zurückzuschleudern. Wohin sollte unser Volk dann gehen? Wir sind ab jetzt vom Wohl oder Wehe unserer sogenannten Retter abhängig. Wir sind kaum mehr als ihre Sklaven.«
    Er zischte bösartig, ballte die Klauen zu Fäusten.
    »Nein, nicht wir.« Er deutete in die Runde. »Aber die anderen. Über eine Million von uns werden immer tun müssen, was die Säuger von ihnen verlangen. Es war ein raffinierter Plan unserer angeblichen Freunde. Und einer aus unserem eigenen Volk hat ihnen auch noch geholfen. Reek Norr…«
    »Was also werden wir tun? Die Säuger töten und vernichten, wo immer wir einen von ihnen treffen? Sie zählen Milliarden. Wir sind sehr stark auf diesem Planeten, um ein Vielfaches stärker, als wir es auf unserer Welt waren, aber sie sind zu viele.«
    »Es wäre dumm«, sagte Takkar, »die Säuger zu töten und zu vernichten. Sie tragen in ihrer Gesamtheit keine Schuld. Sie ahnen nicht mal, daß wir existieren. Es gibt nur sehr wenige, die es wissen. Aber auch diese wenigen wissen nicht, daß sich unsere kleine Gruppe abgesetzt hat von den anderen.«
    Er sah seine Getreuen mahnend an.
    »Wir dürfen keine Unbeteiligten strafen. Unser Ziel wird es sein, die Drahtzieher der Katastrophe zur Rechenschaft zu ziehen. Säuger wie Zamorra oder Ted Ewigk. Und natürlich den Verräter Norr, der sich auf dem Silbermond nun bestimmt in Sicherheit wähnt. Vermutlich halten sie alle uns für tot. Auf unserer Welt zurückgeblieben, den entropischen Vernichtungskräften anheimgefallen, ehe wir über den Regenbogen gehen konnten… und das ist gut so. Wer uns für tot hält, fürchtet uns nicht mehr. Um so überraschender können wir eines Tages zuschlagen.«
    »Wann?«
    »Wenn die Zeit gekommen ist«, sagte der oberste Kälte-Priester. »Bis dahin werden wir mit Veränderungen leben müssen. Und vor allem - werden wir uns anpassen müssen…«
    ***
    Spätsommer in Frankreich:
    Entgeistert starrten Zamorra und Nicole auf die Szenerie, die sich ihnen bot. Automatisch tastete Nicole nach dem Lichtschalter.
    Helligkeit flutete durch das Zimmer. Zamorra löste den

Weitere Kostenlose Bücher