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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Leere.
    »Hören Sie auf mit dem Unsinn«, warnte Zamorra. »Sie könnten sich wehtun. Wir haben niemanden umgebracht. Die Kobra…«
    Rencalter fuhr herum. Er starrte Zamorra an wie ein Wahnsinniger.
    Dann machte er einen wilden Sprung.
    Durchs Fenster!
    ***
    Zamorra versuchte noch, ihm nachzusetzen und ihn festzuhalten, aber er kam zu spät. Mit einer derartigen Reaktion hatte niemand rechnen können.
    Der Mann flog durch die zerberstende Scheibe, riß die Gardinen mit sich, in die er sich verwickelte, und stürzte in die Tiefe!
    Zamorra verlor keine Zeit damit, ihm vom Fenster aus nachzusehen. Er wirbelte herum und stürmte zur Tür hinaus, polterte die Treppe hinunter.
    Unterdessen versuchte Nicole in der Wohnung ein Telefon zu entdecken, von dem aus sie einen Notarzt anrufen konnte.
    Aber Jeanette Brancard gehörte zu den Menschen, die auf ein Telefon verzichten konnten.
    Unterdessen umrundete Zamorra das Haus.
    Er fand die Glassplitter…
    Aber von Fabius Rencalter war nichts zu sehen!
    »Der hat sich doch nicht in Luft aufgelöst«, murmelte Zamorra verblüfft.
    Er sah nach oben, zum erleuchteten Fensterviereck. Es befand sich etwa fünf Meter über dem Boden. Hoch genug, um sich das Genick zu brechen, vor allem, wenn man so unkontrolliert aus dem Fenster hechtete, wie Rencalter es getan hatte.
    Ein paar Meter neben dem Haus erhob sich ein Baum mit ausladenden Ästen. Einer reichte nahe an die Hauswand heran. An ihm entdeckte Zamorra Fetzen der Gardine, die Rencalter mit sich nach unten gerissen hatte. Weitere Fetzen fanden sich im Strauchwerk dicht daneben.
    »Ich glaub's nicht«, murmelte der Dämonenjäger. »Der Junge hat mehr Glück als Verstand. Fliegt aus dem Fenster und wird von Baum und Strauchwerk aufgefangen, in dem er sich verheddert…«
    Er sah sich weiter um.
    Aber Rencalter mußte unglaublich schnell gewesen sein.
    Er war spurlos verschwunden…
    ***
    Nicole warf einen kurzen Blick auf die immer noch reglos am Boden liegende Studentin. Dort hatte sich nichts verändert. Immer noch keine Messing-Kobra…
    Nicole inspizierte Rencalters Jacke, die er neben dem Sofa abgestreift hatte. Vielleicht führte er ja ein Handy mit sich. Ansonsten blieb nur die Möglichkeit, den Vermieter unten in seiner Nachtruhe zu stören oder zu den Autos hinüberzulaufen, um von dort zu telefonieren. Beides kostete Zeit, die ihnen fehlte, wenn Rencalter schwerverletzt draußen unter dem Fenster lag!
    Rasch mußte Nicole feststellen, daß sich in Rencalters Jacke jedoch kein Handy befand. Er gehörte wohl nicht zu den Leuten, die ständig mit dem Apparat am Ohr halbblind durch die Fußgängerzonen streiften, um anderen zu zeigen, wie wichtig und unentbehrlich sie selbst seien.
    Statt dessen entdeckte Nicole in der Reisetasche, die sie ebenfalls schnell untersuchte, einen weiteren Holzstab mit geschnitztem, stilisierten Kopf.
    Er glich dem anderen aufs Haar, der immer noch neben der Studentin auf dem Fußboden lag.
    Noch ehe Nicole sich darüber wundern konnte, hörte sie Zamorra unten etwas sagen.
    Sie ging zum Fenster, beugte sich vorsichtig hinaus, denn sie wollte sich nicht an den Scherben verletzen.
    »Er ist weg«, sagte Zamorra. »Hat den Sturz scheinbar unbeschadet überstanden. Und ist einfach auf und davon.«
    »Das gibt's doch nicht!« entfuhr es Nicole.
    »Keine Spuren?«
    »Zumindest keine erkennbaren«, erwiderte Zamorra. »Mit etwas Glück finden wir bei Tageslicht etwas.«
    Nicole vernahm ein Geräusch hinter sich.
    Sie wandte sich um - und sah gerade noch eine Hand den Schlüssel aus dem Schloß der Zimmertür ziehen. Im nächsten Moment wurde die Tür von außen geschlossen, der Schlüssel dort eingeführt und zweimal herumgedreht!
    »Teufel auch!« entfuhr es Nicole.
    Jeanette!
    Sie war verschwunden!
    Und hatte Nicole dabei eingesperrt!
    Nicole wandte sich wieder dem Fenster zu. »Paß auf«, warnte sie Zamorra. »Jeanette flüchtet!«
    Der Dämonenjäger reagierte sofort, er rannte in Pachtung Haustür und wartete darauf, daß die Studentin erschien.
    Nur tat sie ihm diesen Gefallen nicht!
    ***
    Erinnerungen: die Priester der Kälte
    Sie mußten sich verändern und anpassen. Charr Takkar erinnerte sich nur zu gut an das, was Reek Norr seinerzeit gesagt hatte. Er hatte sich gegen den Vorschlag ausgesprochen, das Volk der Sauroiden zur Erde zu evakuieren.
    »Wir würden nicht glücklich werden«, hatte Norr gesagt. »Ihr Säuger vertragt euch ja nicht mal untereinander. Wenn jemand eine andere Hautfarbe

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