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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon sagte«, erwiderte Fooly. »Laßt mich nur machen, ja?«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Ich muß eindringlich warnen…« warnte Raffael eindringlich.
    »Schon gut. Ihre Bedenken in Ehren, aber ich glaube, wir versuchen es. Dieser Mann«, Zamorra wies mit einer Kopfbewegung auf Rencalter, »ist möglicherweise eine Schlüsselfigur in einem recht bedrohlichen Fall. Einem Fall, der uns bedroht. Es geht um Ssacah.«
    »Dennoch halte ich es nicht für ratsam, diesen verrückten Drachen…«
    »Erst, wenn ich dich beiße, Monsieur Raffael, weißt du, daß ich wirklich verrückt bin!« erklärte Fooly.
    Und schnappte mit seinem langen Echsenmaul nach dem alten Diener, der sofort erschrocken zurückwich.
    »Aber da ich nicht verrückt bin«, fuhr Fooly fort, »beiße ich dich nicht. - So roh und ungewürzt wirst du mir ohnehin nicht schmecken…« Dann wandte er sich wieder an Zamorra. »Darf ich nun helfen oder nicht?«
    Er durfte.
    ***
    Jeanette Brancard nahm den kürzesten Weg. Sie ging einfach querfeldein, ihrem Ziel entgegen.
    Immer näher kam sie dem Château, das wie eine düstere Festung in der Nacht über ihr aufragte. Kein Mond leuchtete ihr den Weg, der Himmel war von schweren, dunklen Wolken verhangen.
    Sie stapfte durch weichen Boden und über Gras und kreuzte immer wieder die Fahrbahn. Daß der stetige Marsch bergauf sie Kraft kostete, war ihr nicht anzumerken.
    Sie bewegte sich wie eine Maschine.
    Wie ein Roboter, der in jeder Hand eine Waffe hielt.
    Einen hölzernen Stab mit geschnitztem Kopf.
    Jeder dieser Stäbe war in der Lage, einen weiteren Menschen mit einem magischen Keim zu infizieren.
    Nicht unähnlich dem Ssacah-Keim.
    So schritt sie durch die finstere, mondlose Nacht…
    ***
    Indien, Mitte Juli:
    Charr Takkar spürte sofort, daß etwas nicht stimmte. Das Dorf, in das er zurückkehrte, hatte sich verändert.
    Der ›Drachenmensch‹ wurde vorsichtig. Er versuchte die Veränderung zu erkennen.
    Sie war nichts Äußerliches. Es war nichts, das man sehen konnte. Auf den ersten Blick wirkte alles völlig normal.
    Auch an den Menschen, die Takkar begegneten, konnte er nichts Bedrohliches feststellen.
    Und doch war es da, es entging seinen feinen Sinnen nicht.
    Etwas Bedrohliches war in seiner Abwesenheit geschehen.
    Vielleicht wußten die Adepten mehr. Charr Takkar suchte sie in ihrer Hütte am Rande des Dorfes auf.
    Im gleichen Moment wurde ihm klar, daß er in eine Falle geraten war.
    Aber er begriff es zu spät.
    Zu dritt fielen sie über ihn her. Sie waren nur Adepten, er dagegen ein Priester. Aber sie waren in der Überzahl, und ihre Kräfte addierten sich.
    Charr Takkar sah in ihnen die Macht der Schlange Ssacah.
    Während er versuchte, sie abzuwehren, erkannte er, daß Ssacah ihn hereingelegt hatte, ihn und die anderen.
    Vielleicht war es aber auch gar nicht Ssacah selbst gewesen, sondern sein Hohepriester Bishop.
    Ein cleveres Kerlchen… schlau genug, um diesmal nicht die Menschen mit dem Ssacah-Keim zu infizieren. Das hätte Takkar zu früh gewarnt.
    Nein, er mußte es irgendwie geschafft haben, die Adepten unter seine Kontrolle zu zwingen.
    Und nun blieb Takkar nur noch die Wahl zwischen Unterwerfung oder Tod.
    Er wählte den Tod…
    ***
    Gegenwart:
    Fabius Rencalter wirkte hypernervös und suchte ständig nach einem Fluchtweg. Pausenlos zuckte er hin und her, im krassen Gegensatz dazu stand sein starrer, geistesabwesender Blick.
    Ansprechen ließ er sich auch nicht.
    Nicole versuchte seine Gedanken zu lesen. Aber ihre Telepathie griff ins Leere.
    »Als hätte jemand einen Schalter herumgelegt«, versuchte sie es zu erklären. »Er hat zwar die Möglichkeit, zu denken, aber er tut es nicht. Ich habe nicht mal Zugriff zu seinem Unterbewußtsein. Lediglich seine motorischen Aktivitäten werden gesteuert.«
    »Vielleicht denkt er auf einer anderen Ebene«, vermutete Zamorra. »Irgendwelche Denkprozesse müssen schließlich in ihm ablaufen. Sonst wäre er tot.«
    »Fooly sprach von einem Schocktrauma, hervorgerufen durch eine Erinnerung«, überlegte Nicole. »Es muß noch etwas mehr als ein Schocktrauma sein. Eine Beeinflussung.«
    Zamorra nickte. »Sicher. Er ist gebissen worden, das steht fest - wahrscheinlich schon in Indien. Aber ich glaube nicht mehr, daß es ein Ssacah-Ableger war. Von einem Ssacah-Biß wird man für Merlins Stern nicht unsichtbar. Es ist noch etwas anderes im Spiel.«
    »Vielleicht findet Fooly es heraus. Unser Bonsai-Drache wartet ja öfters mal mit

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