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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinkatapultierend, denn diese Stelle wirkte wie ein Trichter, der Geräusche übertrug.
    Für menschliche Ohren wären sie nicht oder nur sehr schwach zu vernehmen gewesen.
    Bei dem Kater war es etwas anderes. Er hörte sehr genau, daß sich vor und über ihm etwas tat.
    Jemand betrat diese Welt.
    Der Vampir-Kater machte einen Buckel. Sein Maul stand offen, die spitzen Zähne zitterten leicht.
    Für ihn war es klar, wer da gekommen war.
    Menschen – und Opfer…
    ***
    Cat und Carrigan konnten am besten Gitarre spielen. Sie lehnten an der feuchten Wand und hämmerten in die Saiten. Dabei hatten sich ihre Gesichter verzerrt, sie wirkten manchmal wie in Trance, wie Geschöpfe, die der normalen Welt entflohen waren und sich auf den Schwingen des harten Rocks davontragen ließen.
    Die anderen kümmerten sich noch nicht um sie. Decken waren ausgebreitet, die Alkoholika aus den Kisten und Kartons herausgenommen worden.
    Zwei Mädchen traten die Reste so klein, daß sie verbrannt werden konnten. Die Stableuchten waren zu einem Kreis aufgebaut worden und strahlten einem Mittelpunkt entgegen, wo bald ein Feuer brennen sollte.
    Cat und Carrigan hörten auf zu spielen. Da niemand klatschte, taten sie es selbst, um sich anschließend in die Arme zu fallen und sich so gegenseitig zu gratulieren.
    Ugly Monster stand da wie ein Feldherr. »Macht mal Feuer!« fuhr er die Musiker an. »Sonst kriegt Sam noch eine kalte Kiste. Das können wir nicht verantworten.«
    Viele lachten, nur Sam nicht. »Du hast es gerade nötig, Ugly. Du bist doch so widerlich häßlich, von dir würde ich nicht einmal einen Krumen Brot nehmen, wenn ich am Verhungern wäre.«
    »Brauchst du auch nicht, Sammy-Darling. Außerdem würde ich dir keines geben.«
    Jemand hatte Papier angezündet. Es war Marc, der das brennende Stück Zeitung schwenkte und es zwischen das aufgeschichtete, trockene Holz und die Kartonstücke legte.
    Das Material war trocken genug, um rasch Feuer zu fangen. Starker Rauch ließ die Freaks in den ersten Minuten stark husten.
    Schwarze Gesichter bekamen sie auch…
    Princess Perfect hielt sich neben dem Geburtstagskind auf. Sie hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und drückte sich an ihn.
    Ugly Monster spürte genau, wie unruhig sich seine Freundin bewegte. »Hast du was?« fragte er.
    »Nein, nicht direkt.«
    »Was ist los?«
    »Ich… ich fühle mich nicht wohl. Mir ist so kalt.«
    Er zwinkerte mit den Augen und hustete gegen den Rauch an.
    »Dann geh näher ans Feuer.«
    »Meinst du?«
    »Klar.«
    »Ich glaube, ich werde krank. Mir ist auch schlecht.« Ihre Stimme klang plötzlich jämmerlich.
    Ugly Monster stöhnte auf. »Jetzt schon? Du hast nichts getrunken! Da kann dir…«
    »Wenn ich krank bin.«
    »Jetzt bist du ein Spießer.«
    »Das hat damit nichts zu tun. Auch dich kann es erwischen. Ich verziehe mich mal.«
    »Wieso? Willst du weg?«
    »Ich muß kotzen!«
    Er grinste. »Dein Problem.«
    »Du bist ein Arsch!« zischte P.P. und nickte. »Keine Rücksicht kennst du.«
    »Hau schon ab!«
    »Kann ich eine Decke mitnehmen? Ich will sie mir über die Schulter hängen.«
    »Wenn eine da ist.«
    »Ich schaue mal nach.«
    Sie fand eine Decke, die groß genug war, damit sie sie als Umhang benutzen konnte. Ugly Monster sagte nichts. Ihm war es außerdem egal, was P.P. tat. Den Geburtstag wollte er noch mit ihr zusammen feiern, sie dann aber abgeben. Er hatte keine Lust mehr, mit ihr zu gehen. Sie war ihm manchmal zu spießig.
    Auch ohne Schminke wäre das Mädchen blaß gewesen. Seine Lippen zuckten. Sie spürte, wie sich die Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Sie war nicht nur wegen der äußeren Kälte hier unten entstanden, Princess Perfect fror innerlich. Sie hatte einen Virus im Körper, gegen den sie kaum ankam, sosehr sie sich auch bemühte.
    Dieser Virus schwächte sie ungemein stark. Wenn sie ging, hatte sie den Eindruck, auf Eiern zu laufen. Zudem waren ihre Knie weich geworden. Sie schmerzten sogar, wenn sie die Beine durchdrückte.
    Ugly Monster drehte sich noch einmal um. »Wo sollen wir dich denn suchen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Toll – danke.«
    Princess Perfect schaute den Häßlichen an. Für sie war er mal ein starker Typ gewesen, das allerdings gehörte der Vergangenheit an.
    Mit sicherem Instinkt spürte sie, daß es zwischen ihnen aus war.
    Ugly wollte sie nicht mehr, er würde sie einfach abgeben wie ein altes Hemd.
    Das machte sie so wütend, aber auch nachdenklich. Sie merkte plötzlich, wie

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