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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest!«
    Dann sprang er aus dem Raum.
    Mickey war nicht mehr zu sehen. Der Vampir-Kater hatte es vorgezogen, in den Wohnraum zu flüchten. Mit dem Kreuz in der Hand erreichte Harold das Zimmer und starrte den Kater an, der auf der Rückenlehne eines Sessels hockte, knurrte und seine beiden Vampirhauer zeigte.
    »Dir werde ich es geben, Bestie!« keuchte der Mann. »Dich mache ich fertig! Du wirst keinen beißen – keinen!«
    Er schnellte auf ihn zu. Nicht überhastet, diesmal mit kontrollierten Bewegungen. Trotzdem war er nicht schnell genug. Mickey schaffte es, sich abzustoßen.
    Mit einem gewaltigen Satz flog er auf das nicht weit entfernte Fenster zu. Daß es geschlossen war, störte ihn nicht. Wie ein Rammbock durchbrach er die Scheibe.
    Das Klirren und Platzen des Glases vermischte sich mit seinem lauten, fast menschlichen Schrei. Harold war ins Leere gesprungen, er fluchte wütend, der Kater aber entkam.
    Zwar steckten in seinem Fell einige Splitter, das machte ihm nichts aus. Weich landete er mit seinen vier Pfoten auf dem Boden und federte sich ab.
    Mit gewaltigen Sprüngen jagte er in den Garten hinein. Schattenhaft durchbrach er ihn, huschte vorbei an den zahlreichen Büschen und unter den Zweigen der Nadelbäume hinweg.
    Er floh, als säße ihm der Teufel persönlich im Nacken. Ein Kater, der besessen war und eigentlich in diese rabenschwarze Nacht hineinpaßte. Nur suchte er noch nach einem Versteck.
    Das erreichte er an einer Straße. Ein Gullydeckel war nicht ganz geschlossen.
    Für Mickey ideal.
    Er schlüpfte durch den Spalt, krallte sich mit den Pfoten an der senkrecht in die Tiefe stürzenden Schachtwand fest und erreichte unverletzt den ebenen Boden.
    Damit hatte das Verhängnis begonnen…
    ***
    Für die Familie Child war es zunächst beendet. Sie standen da und starrten sich an. Das Regen und Wind durch die zerbrochene Scheibe drangen, störte sie nicht.
    Sie waren gerettet.
    Lorna hielt ihre Tochter umklammert, die leise vor sich hinweinte.
    Harold Child stand in der Zimmermitte, das Kreuz noch immer haltend und es anschauend, ohne es eigentlich genau zu sehen. Sein Blick war mehr nach innen gerichtet.
    Lorna fing sich als erste. »Wir haben es geschafft, Harold. Wir haben die Bestie vertrieben.«
    Er nickte nur.
    »Aber Mickey wollte mich nur besuchen!« beschwerte sich Cathy mit weinerlicher Stimme.
    »Er hätte dich gebissen, Kind.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann sei froh, daß er es nicht geschafft hat.«
    Harold drehte sich schwerfällig um und schüttelte den Kopf. Er schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. »Ihr könnt sagen, was ihr wollt, es war nur ein halber Sieg. Der Kater ist entkommen. Er wird Unterschlupf finden, er wird sich versteckt halten und aus seinem Versteck wieder hervorkommen.«
    »Ja, zu uns!« rief Cathy.
    »Genau.«
    »Meinst du das so?« fragte Lorna.
    »Natürlich. Dieses Biest wird keine Ruhe geben, bevor es nicht das Blut unserer Tochter getrunken hat.«
    Lorna nickte steif. »Was schlägst du vor? Was können wir dagegen tun, Harold?«
    »Ich weiß es nicht.« Er hob die Schultern.
    »Die Polizei, sie…«
    »Hör auf! Ich will mich nicht noch einmal auslachen lassen. Die macht doch auch nichts.«
    »Aber wenn du noch einmal anrufst und erklärst, wie dringend es geworden ist, dann müssen sie kommen.«
    »Klar, dann sind sie hier. Wie schön für uns – oder auch nicht. Wie geht es weiter? Soll ich den Leuten sagen, daß sie eine schwarze Katze mit Vampirzähnen jagen können?«
    »Das sollst du!«
    Er winkte ab. »Unsinn, alles Unsinn. Die lachen uns aus. Ich rufe die Burschen nicht mehr an.«
    »Es bleibt uns also nichts übrig, als jede Nacht darauf zu warten, daß der verdammte Kater zurückkehrt.«
    Das wollte Harold so auch nicht stehenlassen. »Wir könnten ausziehen, uns eine andere Wohnung nehmen.«
    »Mickey findet uns immer!« rief Cathy. »Der ist viel schlauer als andere.«
    Harold schaute seine Tochter scharf an. »Ja, Kind, du hast recht. Ich glaube dir sogar, daß Mickey viel schlauer ist als die meisten Tiere seiner Art. Er ist besessen, er will Blut haben, er wird sich die Menschen aussuchen, die er beißt…«
    »Dann ist er eine Gefahr für die Allgemeinheit«, sagte Lorna. »Um so schneller müssen wir die Polizei alarmieren und ihnen Bescheid geben, was passiert ist.«
    »Ich nicht.«
    »Dann mache ich es, Harold!« Zur Unterstreichung der Worte trat sie mit dem Fuß auf.
    Child nickte. »Meinetwegen, Lorna, ruf die Bullen an. Ich bin

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