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0586 - Der Riese aus dem All

Titel: 0586 - Der Riese aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bebenwelle dauerte drei Minuten.
    In dieser Zeit drohte die UNTRAC-PAYT zu zerschellen.
    Bourax, der Kommandant, versuchte zu retten, was noch zu retten war. Aber alle Bemühungen, das Raumschiff zu starten, scheiterten. Die Triebwerke sprangen nicht an, und auch die Antigravs versagten. So mußte der arkonidische Raumer die Bodenstöße voll hinnehmen.
    Die Männer im Schiff wurden wie hilflose Puppen hin- und hergeschleudert. Nur wer sich angeschnallt hatte, kam ohne Verletzungen davon.
    Nach drei Minuten wurde es schlagartig still im Schiff. Einige Bildschirme funktionierten auch jetzt noch. Sie übermittelten ein Bild überraschender Ruhe. Der Orkan flaute ab. Der aufgewirbelte Staub legte sich. Bäume, Sträucher, Tiere und Gestein regneten herab. Von den Wäldern war nichts mehr übriggeblieben. Wohin der Blick auch fiel, überall war verwüstetes Land.
    Bourax sprang keuchend aus seinem Sessel. Er rüttelte Garjoudin an der Schulter.
    „He, Freundchen, aufwachen. Wir wollen versuchen, diese arkonidische Karre hochzubringen", rief er.
    Der Kopf des Piloten pendelte zur Seite. Bourax starrte in die glasigen Augen seines Stellvertreters.
    „Er ist tot", flüsterte er mit tonloser Stimme. „Garjoudin ist tot."
    Das kantige Gesicht des Chefs der Renegaten war bleich geworden. Die Augen unter den zusammengewachsenen Augenbrauen blickten ins Nichts, und die kraftvolle Gestalt schien in sich zusammenzusinken. Für einige Sekunden schien es, als wisse Bourax nicht, was er tun solle, dann aber überwand er den Schock. Er übernahm das Schiff und schaltete. Einige rote Warnlampen vor ihm erloschen. Einige Bildschirme erhellten sich. Der Chefingenieur meldete sich, und Bourax bat um einen stichwortartigen Situationsbericht über den Zustand der Triebwerke.
    Die Antwort war niederschmetternd.
    „Wir benötigen wenigstens zwanzig Stunden, um wieder flott zu werden", antwortete der Chief.
    „Dann ist es zu spät für uns. Wir müssen es früher schaffen."
    Der Chefingenieur schüttelte den Kopf.
    „Wenn's so ist, dann müssen wir das Schiff verlassen, Bourax."
    Er fuhr sich mit der linken Hand über die Stirn. Atlan sah, daß die Finger des Mannes bluteten. „Ich kann aus einem Trümmerhaufen nicht in einer Stunde ein funktionstüchtiges Triebwerk machen."
    „Weißt du, was das bedeutet?"
    „Natürlich, Bourax. Wir werden uns wieder an den Militärdienst der Solaren Flotte gewöhnen müssen."
    Der Kommandant fluchte anhaltend.
    „Geh an die Arbeit. Versuche dein Bestes. Wir werden uns bemühen, so lange wie möglich durchzuhalten."
    Er schaltete ab.
    „Warum geben Sie keinen Notruf an die MARCO POLO durch?"
    fragte Atlan. „Man wird uns herausholen."
    „War das ein Befehl?"
    „Nein. Noch sind wir hier in relativer Sicherheit. Auf der MARCO POLO hat man jetzt vermutlich alle Hände voll zu tun. Der Meteor ist gestartet. Andere benötigen die Hilfe dringender als wir."
    „Sie denken an die Asporcos?"
    Der Lordadmiral nickte.
    „Die MARCO POLO wird ihnen helfen. Wir werden hier ausharren und versuchen, die UNTRAC-PAYT wieder flott zu bekommen."
    Bourax verzog das Gesicht.
    „Wie viel Zeit geben Sie uns?"
    Atlan blickte auf sein Chronometer.
    „Zehn Stunden maximal. Dann müssen Sie es geschafft haben."
    Er erhob sich und schaltete. Die Bilder auf den Bildschirmen wechselten. Verblüfft blickte Atlan auf den Gebirgszug, der zwischen der UNTRAC-PAYT und dem Riesenkrater aus dem Boden gestiegen war. Jetzt begriff er, weshalb sie sich in einer relativ ruhigen Zone befanden. Das Land hob sich auch jetzt noch an, aber so langsam, daß die Antigravitatoren des Schiffes die Erschütterungen ausgleichen konnten. Die Ebene, auf der der Raumer stand, neigte sich jedoch immer mehr. Atlan fragte sich, wie lange sie sich hier noch halten konnten. Irgendwann mußte die UNTRAC-PAYT anfangen zu rutschen oder gar zu rollen.
    Wenn die Triebwerke bis dahin nicht funktionierten, war das Schiff nicht mehr zu retten.
    Atlan drehte sich zu Bourax um.
    Der Chef der Renegaten stand breitbeinig vor ihm. Seine Arme baumelten locker an seinen Seiten herab. In der rechten Hand hielt er einen Paralysestrahler. Befremdet zog Atlan die Augenbrauen hoch.
    „Er ist fest entschlossen, nicht auf die MARCO POLO zu gehen", teilte der Kollektivmutant mit, der bisher völlig bewegungslos in seinem Sessel geruht hatte. Jetzt drehte er dem Arkoniden das Gesicht zu. „Bourax haßt den strengen Disziplinarbetrieb auf Großkampfschiffen. Er wird Sie

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