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0586 - Gasthaus zur Hölle

0586 - Gasthaus zur Hölle

Titel: 0586 - Gasthaus zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein, meine Beine erfaßte an den Füßen eine Kraft, die sich in die Höhe kippte, so daß ich plötzlich waagerecht über dem Boden schwebte.
    Dicht vor mir sah ich die breite, rechteckige, kastenförmige Öffnung.
    Um dort allerdings hineinzugelangen, mußte ich zuerst gedreht werden.
    Die Kraft schob mich herum. Parallel zur Grabkammer lag ich und stellte fest, daß sie ungefähr die gleiche Länge besaß wie ich. Ich würde also mühelos hineinpassen.
    Dann glitt ich hinein.
    Bevor ich den Boden berührte, bewegte ich meine Waffen. Die mächtigen Telekräfte hoben sie an. Mein Kreuz schwebte plötzlich dicht über der Brust. Das gleiche war mit dem Dolch und auch der Beretta geschehen, wobei letztgenannte sich in die Scheide und auch in die Halfter schoben, wo sie stecken blieben.
    Als diese Vorbereitungen abgeschlossen waren, glitt ich nach unten. Ein kleines Stück nur, dann berührte mein Rücken die untere Steinplatte der Grabkammer.
    Steif blieb ich liegen, das Kreuz auf der Brust. Ich versuchte, den Kopf nach links zu drehen, um aus der Grabkammer schauen zu können. Selbst das gelang mir nicht.
    Mein Blick blieb nach oben gerichtet und traf die Steinplatte oder Decke über mir.
    Sie war ebenso grau und leicht glänzend wie die gesamte Fläche der Innenmauer. Nichts störte dabei. Kein Insekt, keine Spinnweben, es lief alles glatt.
    Bis auf den Schatten.
    Zunächst ahnte ich ihn mehr, als daß ich ihn sah. Dann aber merkte ich, wie er sich verdichtete und sich mir sehr gefährlich näherte.
    Mein Denkvermögen war nicht ausgeschaltet worden. Daß ich den Schatten überhaupt bemerkte, konnte nur einen Grund haben.
    Die Grabplatte hatte sich vom Boden erhoben und schwebte auf die Kammer zu.
    Es war kaum zu fassen, in den nächsten Sekunden verdichtete sich die Ahnung zu einer schrecklichen Gewißheit, und ich hörte auch die Stimmen der beiden Männer auf dem Friedhof.
    »Er wird sich in seinem eigenen Netz verfangen. Die Magie wird ihn töten…«
    Die Stimmen verklangen, ihre Echos prallten an der Steinplatte ab, die noch im gleichen Augenblick sich vor die Lücke schob, wobei ihre Ränder über den anderen Stein kratzten.
    Geräusche, die mir an die Nieren gingen. Gleichzeitig verschwand das Licht. Nur mehr aus dünnen Spaltöffnungen sickerte es in mein Gefängnis, auch sie zogen sich zurück, und die Platte saß fest.
    Keine Chance mehr für mich!
    Absolute Dunkelheit, wie es sich für eine Grabkammer gehörte.
    Man hatte das Grab in Salzburg für mich vorgesehen, und dieses Versprechen war eingehalten worden…
    ***
    Suko vereiste, so sehr hatten ihn die Worte des Weißbärtigen getroffen. Gleichzeitig war er innerlich aufgewühlt, denn es ging um seinen besten Freund John Sinclair.
    Es wäre nicht das erstemal gewesen, daß man versucht hätte, ihn lebendig zu begraben, und Suko wußte, wie stark der Geisterjäger unter diesen schrecklichen Vorfällen gelitten hatte. Es war für ihn das Schlimmste, das man sich vorstellen konnte.
    Zwei, höchstens drei Sekunden beschäftigte sich der Inspektor mit diesen Überlegungen. Dann zog er seine Waffe und richtete sie auf die Trauergäste.
    Die Männer und Frauen rührten sich nicht. Auch das Ziehen der Waffe hatte sie nicht aus der Ruhe bringen können, sie kamen Suko lethargisch oder apathisch vor. Eine Beretta beeindruckte sie nicht.
    Suko konzentrierte sich auf den Weißbärtigen. Mit der Mündung winkte er ihm zu. »Stehen Sie auf!«
    »Und dann?«
    »Sie sollen aufstehen!«
    Der Weißbärtige erhob sich mit schwerfällig wirkenden Bewegungen. Es war ihm anzusehen, daß ihm dies überhaupt nicht paßte. Als er stand, griff er nach seinem Hut und setzte ihn mit einer genau abgezirkelten Bewegung auf den Kopf.
    Dadurch wirkte er verändert. Wie ein alter Prophet irgendeiner Sekte.
    »Wie heißen Sie?«
    »Sagen Sie Franz.«
    »Gut, Franz!« Suko schob sich näher. »Sie scheinen ja etwas mehr zu wissen – oder?«
    Der Weißbärtige nickte. »Wir alle wissen Bescheid, nur ich habe es ausgesprochen. Wir haben das Grab für ihn gekauft. Es war nicht einfach, eine Stätte für einen Fremden zu besorgen, aber wir haben es geschafft.«
    »Weshalb?«
    »Wir mußten ihn bestrafen für die Taten der Vergangenheit.«
    Suko war irritiert. »John Sinclair hat nie etwas mit dieser Stadt zu tun gehabt.«
    »Das kann sein.« Der Weißbärtige faltete die Hände, als wollte er beten. »Er vielleicht nicht«, wiederholte er sich und redete mit einer sehr tiefen Stimme

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