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0587 - Die Flotte der Retter

Titel: 0587 - Die Flotte der Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Transmitters vorbei. Hundert oder hundertfünfzig handtellergroße Steaks fielen trudelnd aus einem Kilometer Höhe herunter und schlugen mit großer Wucht wie ein dunkelbrauner Hagelschauer rings um den heulenden Bodo ein.
    Bodo hörte schlagartig auf zu heulen.
    Er warf sich herum, grub wie ein Rasender im Boden und brachte mehrere der harten Steaks zum Vorschein. Eines davon schlang er an Ort und Stelle herunter und erstickte beinahe daran, das zweite klemmte er zwischen die Zähne und raste davon, als sei ein Haluter hinter ihm her.
    Er sprang über den Zaun, rannte in riesigen Sprüngen über den Rasen zwischen dem rückwärtigen Ende der riesigen Halle, kam am Gleiter von Giovanni vorbei und stolperte.
    „He, du Idiot!" keifte Giovanni. „Scher dich zum Teufel!"
    Bodo kam wieder auf die Beine, taumelte am Gleiter vorbei und rannte weiter. Er keuchte auf, bellte mehrmals und brach wieder zusammen. Giovanni stutzte. Was hatte das Tier? Es war plötzlich so still!
    Er lenkte den Gleiter herüber, stieg aus und blieb neben dem Hund stehen.
    Das zweite Steak war aus den Zähnen Bodos gefallen. Bodo keuchte, hechelte wie rasend und schlug wild mit den Laufen um sich. Dann bellte er kurz auf, röchelte und blieb still liegen. „Er ist tot!" sagte Giovanni. Er mochte Hunde nicht, aber er mochte auch niemanden, der Tiere, die ihm nichts getan hatten, vergiftete. Er stand da, und sein kleiner Verstand arbeitete rasend. Dann ging er langsam zurück um Gleiter, drückte eine der wenigen Tasten und sagte zu dem Gesicht, das auf dem Bildschirm entstand.
    „Die Raumschiffleute haben Bodo vergiftet."
    „Unsinn", sagte der Chef des Werkschutzes. „Die Leute vom Raumschiff haben andere Sorgen. Außerdem..."
    „Chef!" beharrte Giovanni, „aus einer Luke fielen trockene Steaks. Bodo fraß zwei davon, ist auf mich zugerannt und neben mir verendet. Sie haben ihn vergiftet."
    Das Gesicht auf dem Schirm sah plötzlich böse aus, ganz anders als sonst - der Chef war ein gutmütiger, dicker Mann, den Giovanni mochte, weil er ihm immer Geld für Bilderzeitschriften gab. „Wo bist du, Giovanni?" fragte der Chef langsam.
    „Hier, am Ausgang. Ich habe eben den umgefallenen Zaun angesehen."
    Die nächste Frage kam schon schneller.
    „Wo ist der Hund?" Giovanni begann sich zu fürchten. Würde der Chef ihn jetzt bestrafen, weil er Kieselsteine nach dem Hund geworfen hatte?
    „Hier. Neben dem Gleiter."
    „Bleibt dort", sagte der Chef überflüssigerweise „Alle beide. Ich komme sofort!"
    „Ja, Chef", sagte Giovanni mit zitternden Lippen.
    Als er wenige Sekunden später die Sirenen des Alarms hörte, ahnte er, daß er an allen Vorkommnissen keine Schuld hatte.
    Zwei vollbesetzte Gleiter des Werkschutzes kamen aus einem Tor gerast, hielten auf Giovanni und den toten Hund zu.
    Die Männer verteilten sich.
    Einer von ihnen trug den Hund, vorsichtig, mit Maske und langen Handschuhen, in einen Behälter und schloß den Deckel.
    Dann stob der Gleiter mit eingeschalteten Scheinwerfern und laut aufblökendem Horn in die Richtung des biologischen Labors davon.
    Andere Männer sprachen in die Mikrophone der Minikome an ihren Handgelenken.
    Der Alarm stoppte die Produktion.
    Er erreichte binnen Sekunden auch die Roboter, die schlagartig aufhörten, die Rinder in den Transmitter zu treiben. Die Bänder wurden angehalten. Eine einzelne Kuh, ein mächtiges Tier mit riesigen Hörnern und weißen Flecken, sprang aus dem Transmitter-Gegengerät und irrte einsam und verloren durch die Halle, in der ihre toten Artgenossen in allen Stadien der Zerstückelung hingen und lagen. Hin und wieder rammte die Kuh einen Robot, rutschte im Blut und im Wasser aus, jagte einen jungen Veterinär durch die halbe Halle, schließlich fand sie ein Stück Plastik und kaute noch immer daran, als ein eilig programmierter Robot sie in das Betäubungsfeld zurückschleppte.
    Binnen dreißig Minuten hatte das Labor das tödliche Virus lokalisiert.
    Das Raumschiff wurde informiert.
    Ein dringender Funkspruch ging nach Olymp und erreichte schon nach hundert Sekunden Roi Danton.
    Sabotage!
    Die Fabrik wurde hermetisch abgeschlossen. Dann trat das Kommando in Tätigkeit, das speziell für Unglücksfälle ausgebildet war und diese Ausbildung heute nach etwa fünf Jahrzehnten zum erstenmal brauchte.
    Sämtliche Anlagen wurden ausgeleert und gereinigt. Fluten kochenden Wassers, mit ätzenden Reinigungsmitteln gemischt, ergossen sich über die kleinsten Maschinen und in alle

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