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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau
Autoren: Jason Dark
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der Ruhe war das Hotel zudem angepriesen worden. Das stimmte nicht mehr. Die Leute von der Fernseh- und Filmcrew tobten draußen herum. Zusätzlich waren noch einige Feuerwerker und Pyrotechniker abkommandiert worden. Sie sollten dafür sorgen, daß das abendliche Feuerwerk störungsfrei über die Bühne lief.
    Jade starrte ins Leere und schrak zusammen, als Chicky sie ansprach. »Dann willst du also mit keiner anderen Person mehr über den Fall reden?«
    »Ich glaube nicht. Ich würde nur Angst in die Truppe bringen. Was meinst du, was die anderen sagen, wenn ich ihnen von meinen Erlebnissen berichte. Einen Toten hat es gegeben, die würden fluchtartig das Gelände verlassen. Die Schau wäre geschmissen, wir die Blamierten. Schadenersatzklagen – unser Job wäre im Eimer. Kein anderer würde mehr ein Stück Brot für uns haben.«
    »Du dramatisierst, Jade!«
    »Das tue ich nicht. Ich kenne das Geschäft sehr gut. Ich weiß, wo es langgeht. Konventionalstrafen könnte ich mir noch gefallen lassen, aber es geht weiter.«
    »Dann behalten wir es für uns.« Chicky drückte die Zigarette aus.
    »Danke.«
    Chicky stand auf und reckte sich. »Ich werde jetzt eine Dusche nehmen und mich dann fertig machen. Sollen wir uns selbst schminken oder es der Garderobiere überlassen.«
    »Mal sehen.«
    Chicky ging auf ihre Freundin zu und legte beide Handflächen gegen ihre Wangen. »Zieh doch nicht so ein Gesicht, Mädchen. Wir schaffen das schon, glaub mir.«
    »Stell dir mal vor, was passiert, wenn die Mumien in unsere Aufnahmen hineinplatzen?«
    Chicky trat zurück. »Daran denkst du?«
    »Das fiel mir gerade ein.«
    »Hör auf, sonst werde ich auch noch angesteckt!«
    Jade ließ nicht locker. »Es kann doch passieren. Solche Monstren sind unberechenbar, sage ich dir. Da… da kannst du …«
    Es klopfte. Chicky war darüber froh. Bevor sie den Besucher ins Zimmer bitten konnte, öffnete dieser schon die Tür und schwang sich tänzelnd über die Schwelle.
    »Hallo, ihr beiden Süßen – na, wie ist es euch? Es ist ja der letzte Abend, die große Abschiedsshow. Da geht es rund, ihr Süßen.«
    »Hör doch auf, SBB.« Jade winkte ab.
    »Hat sie was?« wandte sich der Leiter der Mannequin-Truppe an Chicky. »Oder warum ist sie so zickig.«
    »Keine von uns ist zickig.«
    »Ach ja, entschuldige, daß ich die Damen beleidigt habe. Ihr seid ja wieder mimosenhaft.«
    »Du nicht?« fragte Jade.
    Smart Boy Billy stellte sich auf die Zehenspitzen und breitete die Arme aus. »Nein, Kinder, ich fühle mich super. Ich bin gut drauf. Hach, ich könnte mich wieder so vermehren.«
    »Oh, das tut weh.« Jade stöhnte und wandte sich ab. Manchmal ging ihr das Gehabe des Mannes total auf den Geist. SBB war einfach zu launenhaft. Der konnte um ein Uhr unheimlich nett sein, fünf Minuten später bekam er dann einen seiner Anfälle und drehte durch.
    Er trug seine Standardkleidung. Eine schwarze, ausgestellte Hose, dazu schwarze Lackschuhe und ein weißbeiges Hemd aus Seide mit weiten Fledermausärmeln. Das dunkle Haar hatte er gescheitelt. Im Nacken war es kurz geschnitten. Die breitere Haarhälfte wirkte wie eine polierte Fläche, so streng hatte er sie nach hinten gekämmt und mit Lack besprüht. Sein Gesicht zeigte eine Bräune aus dem Solarium. Die Nase war vielleicht etwas zu dick, sie paßte nicht zu dem weichen Mund. Deshalb hatte SBB auch nie Dressman werden können.
    »Weshalb bist du eigentlich gekommen?« sprach Chicky ihn an.
    »Willst du uns was vom Pferd erzählen?«
    »Sei nicht so dumm, Süße. Ich habe mich kreativ beschäftigt. Ihr erfahrt als erste von meinen neuen Plänen.«
    »Wir fühlen uns auch geehrt.«
    SBB tänzelte durch das halbe Zimmer und drehte sich an der Tür schwungvoll um. »Ganz einfach, Mädels, wir machen etwas Besonderes. Es ist alles schon abgesprochen. Es wird wunderbar, kann ich euch sagen. Die Pyrotechniker wissen ebenfalls Bescheid und haben nichts dagegen einzuwenden. Die TV-Freunde auch nicht, und ich erst recht nicht. Wir bieten den Gästen etwas, indem wir die Schau nicht auf dem Laufsteg beginnen, sondern im Park.«
    »Wie?« fragte Jade.
    »Ja, wie ich sagte, im Park.«
    »Und dann?«
    »Werdet ihr in Booten sitzen und wie die Königinnen über das Wasser gleiten. Ihr werdet euch vorkommen wie in Venedig. Dazu diese Witterung, die Scheinwerfer, die sich auf euch konzentrieren, das dunkle Wasser als Kontrast…« Er redete sich in Rage und unterstrich seine Worte mit zahlreichen
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