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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau
Autoren: Jason Dark
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umsäumten Blumenrabatten und Beete. Bänke luden zum Verweilen ein. Über einen der kleinen Teiche führte eine schmale Bogenbrücke aus Stein. Nicht weit davon entfernt war ein Brunnen angelegt worden.
    Eine Figur, sie stellte ein nacktes Mädchen dar, hatte den Kopf zurückgelegt und spie Wasser.
    Chicky schaute dort länger hin als gewöhnlich. Plötzlich fiel ihr etwas auf.
    Neben dem Brunnen bewegte sich was!
    Kein Mensch, dazu war es zu klein. Das konnte nur ein Tier sein und besaß ungefähr die Größe eines Hundes.
    Auf einmal klopfte ihr Herz schneller. Sie dachte wieder an Jades Erzählungen, die bei ihrer Bootsfahrt ebenfalls einen Hund gesehen und sich vor ihm gefürchtet hatte.
    War es der gleiche?
    Chicky beobachtete weiter. Sie bekam mit, wie der Schatten seine Haltung veränderte. Er schob sich an dem Brunnen vorbei und wurde für sie deutlicher.
    Ja, das war das Tier!
    Das Mannequin gab einen leisen Schrei ab, bevor es die Hand auf die Lippen preßte. Selbst aus der relativ großen Distanz sah der Hund gefährlich aus, und sie hatte, wenn sie ehrlich gegen sich selbst war, ein derartiges Tier noch nie gesehen.
    Er war schlanker als ein Schäferhund und witterte irgendwas. Das dichte Fell schimmerte graubraun.
    Chicky zog sich zurück. Von ihrer Entdeckung mußte sie Jade erzählen. Rasch lief sie ins Bad. Als sie die Tür öffnete, hörte sie das Rauschen der Dusche lauter. Sie zog den Vorhang zurück – und der Schrei gellte ihr entgegen.
    Unter dem breiten Schirm aus Wasserstrahlen stehend, starrte Jade sie an. »Hast du mich erschreckt! Mach das nicht noch mal!« rief sie in das Rauschen hinein.
    »Komm mal mit, schnell.«
    »Was ist denn?«
    »Komm mit!«
    Jade stellte das Wasser ab, kletterte aus der Dusche und schlang ein Badetuch um ihren Körper.
    Ihre Kollegin stand an der Tür und winkte. »Komm schnell mit ans Fenster, da siehst du was.«
    Zugleich erreichten die Mannequins ihr Ziel. Chicky Munich war aufgeregt. Ihr rechter Zeigefinger, mit dem sie gegen die Scheibe deutete, zitterte. »Da, schau hin, er steht noch immer da.«
    Jades Gesichtshaut, vom heißen Wasser noch gerötet, bekam einen blassen Schimmer. »Ja«, flüsterte sie. »Ja, verdammt, das ist genau der Hund, den ich gesehen habe. Das ist er, mein Gott.« Sie schluckte. »Wir müssen etwas tun. Wo er sich aufhält, ist auch die Mumie nicht weit.«
    »Was willst du denn tun?«
    »Die anderen warnen.«
    Chicky lachte. »Die halten dich für blöde. Dann wird er sich auch wieder zurückgezogen haben.«
    Jade war aufgeregt. »Was sollen wir denn dann tun?«
    Chickys Gesicht blieb starr, als sie die Antwort gab. »Gar nichts, Süße, wir lassen den Hund in Ruhe. Wir sagen den anderen keinen Ton.«
    Jade hob die Schultern. »Gut, ich sehe keine Möglichkeit.« Sie nahm auf dem Bett Platz, wo sie die Hände vor das Gesicht schlug.
    »Ich weiß auch nicht, wie es weitergehen soll.«
    »Lächeln, Süße«, sagte Chicky. »Du weißt doch, was man uns gesagt hat.«
    »Immer nur lächeln. Grinsen für die geilen Gaffer. Weißt du was, Chicky? Manchmal ist der Job eine echte Scheiße. Da wünsche ich mir, das Leben in einer normalen Familie mit Kindern zu führen oder so…«
    »Wirst du alt?«
    »Kann sein.« Chicky nickte. »Ich gehe jetzt auch duschen…«
    ***
    »Na, da wären wir«, sagte Wladimir Golenkow, erntete von Suko eine Zustimmung und auch die folgende Bemerkung:
    »Von John Sinclair haben wir nichts gesehen. Verdammt auch, das gibt mir zu denken.«
    »So leicht ist unser Freund nicht totzukriegen. Der schlägt sich bestimmt durch.«
    »Recht hast du.« Suko nickte und öffnete die Wagentür. »Es fragt sich nur, wie er hier ankommt. Ob lebendig oder als Leiche.« Er stieg aus und hämmerte den Wagenschlag zu. Dann schaute er sich die Fassade des Hotels an.
    Man hatte die Mauern des Klosters stehen lassen. Sie waren nicht sehr hoch und wirkten deshalb auch nicht so klotzig. Außerdem wurde die graue Eintönigkeit durch zahlreiche, großzügige Fenster unterbrochen, und der sehr repräsentative Eingang mit der breiten Glastür sorgte ebenfalls für ein gewisses luxuriöses Flair.
    Der Eingang lag etwas in den Bau hineinversetzt und bestand aus einer breiten Bogentür. In der Nische brannten mehrere Lampen. Ihr Schein fiel auch auf einen roten Teppich.
    Vor dem Hotel parkten zahlreiche Wagen, nur den Lkw, den Suko und Wladimir suchten, den sahen sie nicht.
    Gemeinsam schritten sie auf die Tür zu, die sich auf einen Kontakt
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