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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich der Grenze, die manchmal so leicht zu überschreiten war und einen Menschen vom Leben in den Tod holte…
    ***
    Ich schwamm wie ein Berserker, kraulte, als ginge es darum, einen Weltmeistertitel zu erringen. Den wollte ich nicht holen, nur die beiden Mädchen retten, um die sich keiner sonst kümmerte, denn niemand traute sich, mit einem zweiten Boot die Stelle des Geschehens anzusteuern.
    Meine Kleidung hatte sich vollgesaugt, auch ein verflixtes Handicap, mit dem ich fertig werden mußte. Hin und wieder schleuderte ich meinen Körper aus dem Wasser, um einen Blick auf das Ziel erhaschen zu können.
    Zwischen den langen Tropfenspuren sah ich, wie sich dort einiges verändert hatte.
    Einer Mumie war es gelungen, die Rothaarige ins Wasser zu stoßen, die andere befand sich noch im Boot und wurde von dem Monstrum attackiert und gleichzeitig in Schach gehalten.
    Ob sie mich entdeckt hatte, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls legte ich noch mehr an Tempo zu, gab nicht acht und wäre fast gegen die Bordwand geprallt. Im letzten Augenblick konnte ich einen Arm vorschieben und mich abstützen.
    Das Boot geriet dabei in heftige Bewegungen. Daß ich damit die Mumie aus dem Konzept brachte, konnte ich nicht sehen. Es verschaffte dem Mädchen jedoch eine Galgenfrist.
    Wie ein Tiger schnellte ich aus dem Wasser, klammerte mich an der Bordwand fest, brachte den Kahn fast zum Kentern, aber ich konnte in das Boot klettern.
    Wuchtig schwang ich mich über die Bordwand. Obwohl die Mumie nur durch einen Augenspalt sehen konnte, bekam sie mit, was geschah, drehte sich und löste dabei ihren Fuß vom Leib des stöhnenden Mädchens.
    Wieder nahm ich den Silberdolch, zog ihn von unten nach oben und schlitzte die Binden auf.
    Die Mumie riß beide Arme hoch. Eine Bewegung, die mir entgegenkam, nun lag der Körper frei.
    Ich rammte die Klinge ungefähr dort hinein, wo Hals und Brust zusammenliefen.
    Die Masse war weich, sie setzte dem Dolch keinen Widerstand entgegen, der fast bis zum Heft darin verschwand.
    Es war das Aus.
    Eine pudrige Wolke stob durch die zerfetzten Binden. Etwas knackte dort, wo sich der Kopf befand. Ein Glühen lief durch den Körper, der einen Stoß bekam, sich nicht mehr in dem Boot halten konnte und über Bord ging.
    Er klatschte schwer in die grüne Brühe, die ihn augenblicklich verschlang.
    »Jade!« keuchte das Mädchen vor mir. »Du… du … sie ist in den See gefallen.«
    Das wußte ich, drehte mich und hechtete flach über Bord, um mir die zweite Bestie vorzunehmen…
    ***
    So ungewöhnlich es sich anhört, aber es war die Stille, die Suko warnte. Sie hatte sich verändert, zeigte mehr »Druck«. Der Inspektor war durch seinen gefahrvoller Job stark sensibilisiert worden, deshalb roch und fühlte er die einzelnen Veränderungen sehr schnell.
    In seiner Umgebung tat sich etwas. Aus der mit rötlicher Masse gefüllten Mulde drang ihm die Gefahr nicht entgegen, sie kam von einer anderen Seite, aus dem Dunklen.
    Ein gefährliches, höllisches Fluidum, der Atem des Bösen, und Suko wirbelte auf der Stelle herum, wobei er noch in der Bewegung seine Beretta zog.
    Er hatte Golenkow nicht eingeweiht, aber der KGB-Mann handelte wie ein Automat.
    Noch in der gleichen Sekunde drehte er sich auch, ging dabei zur Seite und senkte den Arm wie eine schnell fallende Bahnschranke, die in einer halbhohen, waagerechten Haltung zur Ruhe kam.
    Suko und Wladimir zielten in die Düsternis des Hintergrunds, wo sich tatsächlich etwas bewegte.
    Ein grauer, gestaltähnlicher Schatten walzte wie eine dicke Wolke voran. Er schleifte dabei über den Boden, sein ungewöhnlich schmaler und vorn spitz zulaufender Kopf bewegte sich nickend, wobei die Männer nicht daran glauben wollten, daß es sich bei ihm um einen Menschen handelte. Das konnte nur ein Monstrum sein oder eine widerliche Mutation, die überlebt hatte.
    »Verdammt, was ist das?« flüsterte der Russe.
    »Laß ihn näher herankommen.«
    »Und dann?«
    »Abwarten, er wird wahrscheinlich versuchen, uns ebenfalls in die Masse zu stoßen.«
    »Du hast Humor.«
    »Fast immer.«
    Der Unheimliche schlich heran. Er löste sich aus der Finsternis, und der rote Schein erreichte ihn wie ein Schleier.
    Jetzt erkannten sie ihn deutlicher.
    Er besaß eine menschliche Gestalt, doch auf seinem Hals wuchs der Kopf einer Hyäne.
    »Ich werd’ nicht mehr!« keuchte der Russe und wollte schießen, doch Suko legte ihm eine Hand auf den Arm.
    »Er hat uns noch nichts getan. Erst wenn er

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