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0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

Titel: 0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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plötzlich eine donnernde, spöttische Stimme. Eine Stimme, die Zamorra mittlerweile nur zu gut kannte, und in diesem Augenblick spürte er auch das Vibrieren von Merlins Stern auf seiner Brust. »Mir kommen die Tränen…«
    Der Dämon hatte sie entdeckt!
    ***
    Mit Nicole Duval in den Armen, die allmählich wieder zu Sinnen und - vor allem - zu Kräften kam, drehte sich Zamorra langsam um.
    Keine zwanzig Schritte von ihnen entfernt, stand der Erbauer und Beherrscher dieser privaten Hölle!
    Agbar Nabob!
    Der, der in der Tiefe wohnt.
    Und er war nicht allein!
    Seine häßlichen kleinen Untertanen scharrten sich um ihn, drängten sich hinter und neben ihm wie eine Armee des Bösen. Zischen wie von wütenden Schlangen lag in der stickigen Luft, als sie Zamorra angifteten, den Fremden, der es gewagt hatte, in ihr Reich einzudringen. Das Starren ihrer kleinen schwarzen Knopf äugen war voller Haß, Zorn und Gier.
    »Du hättest nicht herkommen sollen, Menschling«, verkündete der Fischgötze finster. »Die Gnade, die ich dir in meiner unübertroffenen Güte erwies, als du hilflos und kampfunfähig zu meinen Füßen lagst, hättest du nutzen sollen, um dieses Land zu verlassen. Denn noch einmal werde ich dich nicht verschonen!«
    Zamorra verzichtete darauf, dem Fischdämon in Erinnerung zu rufen, daß er ihn in der Bucht überhaupt nicht hatte umbringen können, weil das Amulett den Parapsychologen mit einem für die Kreatur undurchdringlichen Schutzschild umgeben hatte. Statt dessen rief er Agbar Nabob zu: »Auch für dich ist die Schonzeit vorüber! Du wirst die Menschen dieser Küste nie wieder in Angst und Schrecken versetzen!«
    »Die Menschlinge dieser Küste - ha!« entgegnete Agbar Nabob abfällig. »Die Stätten meines Wirkens sind ebenso zahlreich wie die Namen, die man mir in all den Jahrhunderten zugedachte! Agbar Nabob, Dagon, Zkauba, Yaffith, Shub-Niggurath… Zu viele, um sich an alle zu erinnern!«
    Zamorra runzelte die Stirn. Bis jetzt hatte er eigentlich angenommen, daß der dämonische Fischgötze lediglich hier, vor der Westküste Indiens, sein Unwesen getrieben hatte. Doch wie es aussah, hatte er sich getäuscht, auch, was die Anzahl der Jahre betraf, die diese schreckliche Kreatur der Tiefe bereits auf dem Buckel hatte.
    Zamorra fiel ein, was Gond, der glatzköpfige Wirt, ihm bei ihrer kleinen Plauderei in der Gaststube seines Hauses gesagt hatte. Zamorra hatte ihn gefragt, wie alt Agbar Nabob war.
    »Älter als die Welt«, hatte Gond geantwortet.
    Älter als die Welt…
    »Wer bist du?« verlangte Zamorra von dem Dämon zu wissen. »Wie lautet dein Name? Dein richtiger Name!«
    »Ich bin AQUARIUS!« verkündete der Götze. »Herrscher allen Wassers! Verschlinger von Welten!«
    »Und ich«, sagte Zamorra laut, »bin hier, um dich zu vernichten!«
    Der Dämon lachte donnernd. »Du kläglicher Wurm willst mich vernichten?« höhnte er. »In Ordnung! Nur zu!« Er breitete weit seine Arme aus. »Versuch dein Glück!«
    Zamorra sah Nicole an. »Glaubst du, du kannst stehen?«
    Sie nickte, zwar noch immer etwas blaß um die Nasenspitze, aber auf dem besten Wege der Besserung.
    Zamorra setzte Nicole auf dem Boden ab, griff unter sein schweißfeuchtes Hemd und löste Merlins Stern mit einer langsamen, entschlossenen Bewegung von der silbernen Kette, an der das Amulett bis jetzt gehangen hatte. Mit der handtellergroßen magischen Silberscheibe in der rechten Hand wandte er sich an den Fischdämon, der ihn mit kalter Verachtung im Blick betrachtete.
    »Agbar Nabob«, sagte Zamorra düster. »Aquarius, oder wie immer du auch heißt. Unter die Liste der Leiden und der Qual, die du über die Menschen dieser Welt gebracht hast, wird nun ein Schlußstrich gezogen. Die Zeit der Abrechnung ist gekommen! Vor dir steht dein Richter!«
    »Große Worte«, höhnte der Fischgötze gleichgültig. »In der Tat, große Worte! Vielleicht doch zu große, Menschling?«
    »Das wird sich zeigen«, erwiderte Zamorra grimmig, verschob einige der Symbole und magischen Zeichen auf seinem Amulett in einer festgelegten Reihenfolge.
    Das Silber erwärmte sich unter seinen Fingern, und es pulsierte, als würde es leben…
    »Nun?« grollte der Fischdämon spöttisch. Noch immer stand er mit weit ausgebreiteten Armen da. »Was ist, Menschling? Wo bleibt meine Vernichtung?«
    »Ist schon unterwegs«, murmelte Zamorra.
    Und dann - dann schleuderte er Merlins Stern einhändig und mit aller Kraft nach dem Ungeheuer!
    ***
    Die magische

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