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0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

Titel: 0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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Luft wie Schrapnells, polterten von der Decke, die plötzlich von einem Netzwerk aus Rissen überzogen war, und verkündeten, daß die Zeit von Aquarius’ grausamer Herrschaft vorbei war…
    Jäh begriff Zamorra, daß Nicole und er dieses Abenteuer noch nicht überstanden hatten!
    Denn wenn sie nicht schleunigst aus der Stadt verschwanden, bevor hier unten alles zum Teufel ging und sie von den Trümmern der einstürzenden Hallen, Kammern und Gänge erschlagen wurden, dann war alles vergebens gewesen!
    ***
    Zamorra wußte, daß sie keine Zeit zu verlieren hatten. Nicht, wenn sie dieser Hölle lebend entkommen wollten. Er rief das Amulett mit einem Gedankenbefehl zu sich, und die Silberscheibe erschien unvermittelt in seiner ausgestreckten Hand. Zamorra hakte Merlins Stern wieder an die Kette und packte Nicole am Arm.
    »Komm!« rief er über das Krachen und Bersten des Felswerks hinweg. »Wir müssen verschwinden! Schnell!«
    Nicole nickte. Das war ihr auch klar.
    »Es muß hier irgendwo einen Ausgang geben!« rief Zamorra. Ein Felsbrocken, so groß wie ein Kühlschrank, krachte ganz in ihrer Nähe in eine der blubbernden Gruben und ließ eiskaltes Pech wie Gischt aufspritzen. »Das Problem dabei ist nur, daß ich nicht die geringste Ahnung habe, wo dieser Ausgang sein könnte«, gestand Zamorra ein.
    »Aber ich weiß es!« entgegnete Nicole.
    Zamorra sah sie für den Bruchteil einer Sekunde überrascht an.
    Sie tippte sich an die Stirn. »Ein Fluchtweg war der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als Aquarius plötzlich hinter uns stand. Ich konnte ihn sehen, also konnte ich ihn auch telepathisch sondieren. Zum Glück rechnete er wohl nicht damit und schirmte sich nicht ab. Er war wohl auch zu sehr mit dir beschäftigt, um es zu bemerken.«
    Zamorra blieb keine Zeit, um Nicole für ihre Geistesgegenwart zu danken. »Wo?« rief er. »Wo ist der Fluchtweg?«
    »Mir nach! Rasch!« Nicole setzte sich in Bewegung und lief in ungefährem Zickzack durch den Parcours der herabstürzenden Trümmer. Es regnete Staub und Felssplitter, und durch die beständig größer werdenden Risse in der Decke drang sprudelnd Wasser in das Gewölbe.
    Zamorra eilte Nicole hinterher. Er hoffte inständig, daß seine Gefährtin wußte, was sie tat, denn falls nicht…
    Falls nicht, waren sie verloren!
    Nicole bahnte sich ihren Weg durch die einstürzende Halle, bis vor ihnen eine Wand auftauchte mit einem Portal wie jenes, durch das Zamorra hereingekommen war; es war nur etwas kleiner.
    Entschlossen packte Nicole die Eisenringe und zerrte mit aller Kraft daran, bis die beiden Torhälften wuchtig nach innen aufsprangen…
    Und eine wahre Sturzwelle in das Gewölbe schwappte!
    ***
    Nicole schrie auf, als das schäumende Wasser sie brutal von den Beinen riß und wie eine Puppe nach hinten schleuderte. Zamorra, dem es gerade noch gelungen war, den Wassermassen auszuweichen, rief gellend ihren Namen.
    »Zamorra!« schrie sie in panischer Todesangst. »Hilf mir!«
    Zamorra zögerte keine Sekunde. Er stakste durch das einbrechende Wasser, das an seinen Beinen zerrte und ihn ebenfalls umzuwerfen drohte. Als Nicole, wild um sich schlagend und tretend, an ihm vorbeigetragen wurde, packte er sie an den Schultern und hielt sie fest.
    Keuchend klammerte sie sich an ihn. Er zerrte sie durch das Tosen der Fluten hinter sich her auf das Portal zu, durch das immer mehr Salzwasser in das Gewölbe drang. »Schnell!«
    Er wußte nur zu gut, daß das, was sie vorhatten, kompletter Irrsinn war, vollkommener Wahnsinn!
    Doch sie hatten keine andere Wahl!
    Wenn sie dieser verfluchten Hölle entkommen wollte, mußten sie es tun!
    Nicole hielt sich an ihm fest, so gut sie konnte. Zusammen wateten sie durch die Strömung, die immer stärker wurde, wie ein lebendes Wesen an ihren Beinen zerrte, um sie umzureißen und mit sich fortzutragen, aber sie gingen weiter auf das Portal zu, das Nabadaja mit dem Meer verband. Sie mußten all ihre Kraft aufbieten, um dem Wasser zu trotzen, doch schließlich schafften sie es irgendwie, das Tor zu erreichen, während Gischt und Schaum um sie herum aufspritzten und die Flut bis zu ihren Hüften stieg.
    Das Wasser schäumte in dem schmalen Tunnel, der das Reich des toten Fischdämons mit dem Meer verband. Es bildete heftige Wirbel und Strudel, spiralförmige Strömungen, die sich nach allen Richtungen hin bewegten.
    Zamorra und Nicole mußten sich an den Felswänden festkrallen, um nicht umgerissen zu werden, und bald wurde die Gewalt

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