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0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe

Titel: 0588 - AQUARIUS - Dämon aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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Silberscheibe zischte auf den Dämon zu, so schnell, daß man ihrem Flug mit bloßem Auge kaum folgen konnte. Ein verhaltenes, helles Pfeifen lag in der Luft.
    Dann hatte Merlins Stern Aquarius erreicht - und drang mit einem widerlich schmatzenden Geräusch in den Leib des Dämons ein!
    Aquarius stieß einen überraschten, schmerzerfüllten Schrei aus, taumelte zurück. Grelle, grünleuchtende Flammen schlugen aus seinem Körper, setzten sein Fleisch in Brand, während das Amulett, erfüllt von der Kraft weißer Magie, den Fischgötzen durchschlug wie ein verirrter Fußball eine Fensterscheibe.
    Aquarius kreischte in höchster Agonie. Flammen leckten mit gieriger Kraft über seinen unförmigen Leib, brannten sich tief in seinen Körper. Er schlug mit seinen riesigen Pranken wild auf das weißmagische Feuer ein, um es zu löschen, doch damit bewirkte er nur, daß auch seine Flossen zu brennen begannen.
    Rauch, so dicht und rußig wie von einem verkohlenden Gummireifen, stieg von dem Dämon auf. Der beißende Gestank schmorenden Fleisches verpestete die Luft.
    Aquarius war vollkommen außer sich vor Schmerz. Die Flammen griffen immer weiter um sich, hüllten die Bestie ein wie ein zuckender, lebender Mantel. Brauner Schleim spritzte aus den Poren des Fischdämons und regnete auf seine Untertanen herab.
    Den Echsenkreaturen wurde klar, daß es mit ihrem Herrscher zu Ende ging, und sie ergriffen panisch die Flucht. Wie eine Horde verängstigter Lemminge sprangen sie über- und durcheinander, um ihrer Vernichtung zu entkommen.
    Doch das ließ Merlins Stern nicht zu!
    Wie ein Komet schoß die Silberscheibe hinauf zur Decke des riesigen Gewölbes - und explodierte dort oben mit der Kraft und der Helligkeit einer sterbenden Sonne!
    Plötzlich erfüllte blendendes, grellweißes Licht die Welt, und ein Tosen wie von einem Orkan ertönte. Gleichzeitig wurde das aufgeregte Kreischen der flüchtenden Kreaturen lauter und schriller. Lodernde grüne Blitze, die mitten aus dem Zentrum der Helligkeit kamen, schossen auf die Kreaturen herab, und ein Dämon nach dem anderen verwandelte sich in eine flackernde Säule aus weißgrünem Feuer, um innerhalb von Sekunden zu vergehen.
    Das Amulett zerstörte das Böse rigoros!
    Zamorra und Nicole standen aneinandergeschmiegt inmitten des schrecklichen Schauspiels, das um sie herum toste wie ein Gewitter der Zerstörung, und sahen zu, wie Aquarius und seine Untertanen von den magischen Flammen vernichtet wurden.
    Bisher hatte sich Merlins Stern zurückgehalten. Seit jener Zeit, als sich das künstliche Bewußtsein namens Taran aus der Silberscheibe gelöst hatte, hatte das Amulett seine Kraft nicht mehr derart unter Beweis gestellt.
    Zamorra bestaunte das Geschehen mit offenem Mund. Welche Geheimnisse lagen noch in der Silberscheibe verborgen? Warum reagierte sie mit einem solchen Haß auf Aquarius und seine Gesellen?
    Der Fischdämon torkelte, lichterloh brennend von Kopf bis Fuß, stakste als lebende Fackel umher und schrie seinen Schmerz und seine Qual lauthals heraus. Doch seine Pein war nichts im Vergleich zu dem grenzenlosen Kummer, den die Bestie so lange unter den Menschen verbreitet hatte.
    Zamorra empfand kein Mitleid mit ihm.
    Und die magischen Flammen auch nicht!
    Gnadenlos verzehrten sie Aquarius’ Leib, ließen ihn immer und immer weniger werden, bis er nicht mehr die Kraft hatte, sich noch länger auf den Beinen zu halten und schwer zu Boden stürzte, wo er zu einer grünschwarzen, nach Verwesung, Schwefel und verrottenden Algen stinkenden Gallertmasse verging.
    Aquarius schaffte es nicht mal mehr, Zamorra für diesen unsagbaren Frevel zu verfluchen…
    Nach zwei Minuten war keiner der Dämonen mehr am Leben. Nur noch eine ekelerregende Schleimschicht, die fast den gesamten Boden des höllischen Gewölbes bedeckte, kündete davon, daß in diesen Mauern einst das Böse regiert hatte…
    Aquarius, der schreckliche Dämon aus der Tiefe, existierte nicht mehr!
    Nabadaja, die groteske Stadt unter dem Meer, war von Aquarius erbaut worden. Seine unheilige Magie hatte vollbracht, was auf andere Weise niemals zu schaffen gewesen wäre.
    Doch mit dem Tod ihres Schöpfers starb auch Nabadaja!
    Es begann damit, daß ein dumpfes Rumpeln durch das gesamte Tunnelsystem lief, gefolgt von einem unheilvollen Beben, das den Boden unter den Füßen von Zamorra und seiner Gefährtin erzittern ließ. Staub rieselte herab. Dann platzten große Splitter und Brocken aus dem Felswerk, schossen durch die

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