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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr angespannt geklungen.
    Wir hatten beide angetroffen, eine schrecklich verängstigte Mrs. Quinn und einen Mann, der augenblicklich die Flucht ergriff, als er uns eintreten sah. Ich war ihm gefolgt, Suko hatte ich sicherheitshalber bei Mrs. Quinn zurückgelassen.
    Er erwartete mich in der offenen Wohnungstür stehend. Auf seinen Lippen lag ein gespanntes Lächeln, in den Augen stand ein fragender Ausdruck. Ich schaute ihn an und schüttelte den Kopf.
    »Wirklich aus?«
    »Ja.«
    »Und was war mit ihm?«
    Vor dem Inspektor blieb ich stehen. Im trüben Licht der Flurbeleuchtung sahen auch unsere Gesichter grau aus. »Was soll ich dir sagen, Alter? Er ist tatsächlich verändert gewesen. Seine Haut kam mir vor, als hätte man sie über die andere, die echte gezogen.«
    »Nein!«
    »Lass mich vorbei. Vielleicht weiß Mary Quinn mehr über ihren Mann. Ahnt sie es?«
    »Sie weiß es, John. Nach unserem Gespräch konnte ich es nicht verheimlichen.«
    Ich nickte. »Möglicherweise war es sogar das Beste.«
    »Zusammengebrochen ist sie jedenfalls nicht. Sie hat sich nur hingesetzt und einige Male genickt, als wollte sie sich dadurch selbst bestätigen.«
    Zur Wohnung gehörten zwei Räume. Es gab weder ein Bad noch eine Toilette. Beides befand sich draußen auf dem Flur. Das kleine Zimmer diente als Schlafraum, im größten ballte sich alles zusammen. Möbel wie vom Sperrmüll verteilten sich zwischen den vier Wänden. Ohne dass es zynisch klingen sollte, aber Mrs. Mary Quinn passte in diese Umgebung. Sie war eine Frau ohne Ausstrahlung und wirkte wie eine Person, die sich schon längst aufgegeben hatte.
    Mit einem Kittel bekleidet hockte die ungefähr vierzigjährige Person in einem schmalen Sessel, dessen Lehnen noch ein Korbgeflecht aufwiesen. Über der grauen Sitzfläche schwebte Staub, der sich auch auf den übrigen Einrichtungsgegenständen verteilt hatte. Das Haar der Frau war längst ergraut. In stumpf wirkenden Strähnen umgab es ihren Kopf. Die abgearbeiteten Hände hatte sie in den Schoß gelegt und schaute mich, als ich den Raum betrat, aus müden Augen an.
    »Er ist tot, Sie brauchen mir nichts mehr zu sagen. Wenn es geht, geben Sie mir bitte eine Zigarette.«
    Ich reichte ihr ein Stäbchen und spendierte auch Feuer. Sie saugte hastig an dem Filter und ließ den Rauch durch die Nase ausströmen. Dass sie reden wollte, spürten Suko und ich. Beide hatten wir uns Sitzgelegenheiten ausgesucht. Ich hockte auf einer beklebten Waschmitteltonne, Suko auf einem alten Stuhl.
    »Es hat einmal so kommen müssen«, sagte sie leise. »Irgendwann ist das Maß voll. Er hat sich übernommen.«
    »Wobei?« fragte Suko.
    »Das habe ich Ihnen vorhin schon gesagt.« Sie knetete die Haut an den Wangen. »Bei allem. Was er anpackte, ging schief. Er wollte alles gewinnen und hat alles verloren. Immer dieses Saufen und das Reden von anderen Zeiten, die besser werden.« Sie lachte bitter, warf den Stummel zu Boden und trat ihn aus. Es fiel nicht auf, dass er da lag.
    »Hat er das Geld, falls er etwas besaß, alles vertrunken oder anders durchgebracht?«
    Sie bat um eine weitere Zigarette. Ich gab ihr gleich die ganze Schachtel. Feuer besaß sie selbst. »Wir hausen hier wie die Ratten. Schauen Sie sich hier mal um. Das ist alles deprimierend, das ist ein verdammtes Elend.«
    »Hatte er einen Job?«
    »Ja, ja, den hatte er. Nur das Geld reichte nie. Er hat es versoffen oder mit anderen Weibern durchgebracht. Er arbeitete in einem Leihhaus. Die Möbel hier sind durchweg aus vierter oder fünfter Hand. Das Geld hätte uns nicht reich gemacht, aber es hätte ausgereicht, um woanders wohnen zu können und nicht in diesem verdammten Dreckloch.«
    »Er hat sich ja verändert.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen, Mr. Sinclair. Ich spürte es als erste, bekam es hautnah mit. Er verlor allmählich alles Menschliche. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Nein, verdammt, gar nichts könnt ihr euch denken. Ich hörte ihn in der Nacht würgen, er sprach von Dämonen und Teufeln und dass es ihm bald besser gehen würde. Als ich mal das Licht einschaltete und ihn beobachtete, da hatte er sich im Schlaf verändert. Da sah seine Haut doppelt so dick aus wie sonst. Richtig aufgedunsen, quallig, einfach widerlich. Er gab Geräusche von sich, die man nicht beschreiben kann. Sie hätten sie hören müssen.«
    »Griff er Sie an, Mrs. Quinn?«
    »Nicht direkt, er versprach mir nur den Tod. Ich würde für eine gute Sache

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