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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Hoffnung, noch rechtzeitig genug zu erscheinen.
    ***
    Wie viele kleine Bahnhöfe war auch Liverpool Station untertunnelt.
    Die Reisenden konnten über breite Treppen den unterirdischen Gang erreichen, von dem links und rechts die Aufgänge zu den einzelnen Bahnsteigen abzweigten. Auch Boone nahm diesen normalen Weg!
    Er fühlte sich wie ein König, gab sich satt und zufrieden, was auch das Grinsen andeutete, das auf seinen Lippen lag. Er hatte es nicht einmal für nötig gehalten, seine Waffe zu verstecken. Offen hing die MPi über seiner rechten Schulter.
    Scheue Blicke hatten ihn getroffen. Viele Menschen waren ausgewichen, hatten einen Bogen um ihn geschlagen, was seine Freude und sein Grinsen nur noch vertiefte.
    Er hatte den unterirdischen Gang erreicht, wo die Wände beschmiert worden waren und das Echo seiner Schritte zurückgaben. Die Plakate waren abgerissen worden oder hingen in langen, fetzenartigen Streifen nach unten. Hier unten konnten sich die Firmen das Geld für die Werbung wahrlich sparen.
    Boone kam sich vor wie ein Söldner im feindlichen Dschungel oder ein Revolverheld im Wilden Westen. Er war dermaßen von sich eingenommen, dass er es mit der ganzen Welt aufnehmen wollte. In den letzten Minuten war das andere, das Fremde, in ihm sogar noch gewachsen, so dass er sich gut wie nie zuvor fühlte.
    Er hatte auch nachgedacht, was er tun sollte, und war zu dem Entschluss gekommen, einen Zug zu kapern. Ja, das war am besten.
    Mit einem Zug voller Geiseln durch London zu fahren und sogar noch ein Stück darüber hinaus. Das würde ihm so leicht niemand nachmachen.
    Vor einem Fahrplan stoppte er seine Schritte. Eine alte Frau, die ebenfalls schaute, zog sich hastig zurück. Das Licht einer über dem Fahrplan hängenden, breiten Lampe bestreute ihn, so dass die fett gedruckten Abfahrtszeiten gut zu lesen waren.
    In genau einer Viertelstunde fuhr vom Bahnsteig 3 ein Zug in den Süden nach Hastings, an die Küste. Den suchte er sich aus.
    Mit einem zufrieden klingenden Grunzen wandte er sich ab und stieg die breite Steintreppe hoch, die auf den Bahnsteig mündete. Er war der einzige, der diesen Weg nahm. Mit jeder Stufe, die er hinter sich ließ, konnte er mehr erkennen.
    Das Dach, die Träger, die Uhr, die Bänke, den kleinen Kiosk, der längst geschlossen hatte, und auch die Reisenden, die bereits auf den Zug warteten, obwohl er noch nicht auf der Tafel angekündigt worden war, denn zuvor lief noch ein anderer ein.
    Beide Stationen gehörten zu den Sackbahnhöfen. Terry Boone ließ die letzte Stufe der langen Treppe hinter sich und blieb auf dem Bahnsteig stehen, nicht weit entfernt vom Rund der Normaluhr.
    Zuerst beachtete man ihn nicht, bis ihn die ersten Blicke trafen und die Menschen sahen, was mit ihm los war.
    Da lachte er leise. Er sah, dass die Leute zur Seite gingen, fühlte sich wieder besser, bis auf eine Kleinigkeit, die unmittelbar mit seinem Gesicht zusammenhing.
    Es war das Jucken auf der Haut. Zuerst hatte er es nur an der linken Seite gespürt, dann auf dem gesamten Gesicht. Er hatte ein paar Mal mit der Hand darüber hinweggeschabt und festgestellt, dass sich die Haut bewegen ließ, als würde sich direkt unter ihr eine Schicht mit Gelee befinden. Das Jucken verstärkte sich.
    Für seinen Geschmack stand er zu sehr im Licht. Deshalb ging er einige Schritte zur Seite und stellte sich dorthin, wo es dunkler war als auf dem übrigen Bahnsteig.
    Wieder betastete er sein Gesicht, fühlte, quetschte die Haut zusammen, nahm die Finger wieder weg und schaute, was sich dazwischen befand.
    Haut…
    Seine Haut klebte genau zwischen Daumen und Zeigefinger. Er hatte sie sich einfach abgezogen. Der Fleck war nicht groß, als er nachfühlte und eben diese geleeartige Masse ertastete, die sich über die Knochen gelegt hatte. Eigentlich hätten seine Finger blutig sein müssen, das wiederum waren sie nicht. Nur ein hellweißer Schmierfilm klebte auf ihnen.
    Er schüttelte sich, war wütend, weil er wusste, dass er dagegen machtlos war. Was tun? Nur kein Zurück. Sich eiskalt zeigen und den anderen beweisen, wer er war.
    »He, was ist denn mit Ihnen los? Sind Sie wahnsinnig, hier bewaffnet herumzulaufen?«
    Terry Boone fuhr so hastig herum, dass der Bahnbeamte vor ihm einen Heidenschreck bekam und plötzlich in das Loch der MPi-Mündung starrte, denn Boone hatte die Waffe blitzschnell von seiner Schulter rutschen lassen. In einem Reflex drückte er auf den Abzug.
    Der Bahnbeamte sah das Feuer vor der

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